Digitales Schulbuch: Die Schule der Zukunft schon heute erleben

Alpbach, 2. September 2015

  • Microsoft Österreich, Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin und ein innovativer Lehrer gaben in Alpbach einen Ausblick auf die Schule der Zukunft.
  • Im Mittelpunkt: das Beispiel eines digitalen Schulbuchs auf Basis von Microsoft Office 365, innovative Apps und die Beleuchtung des Themas aus politischer, technologischer und pädagogischer Perspektive.
  • Mit seinem Engagement im Bildungsbereich wird Microsoft seiner Rolle als Katalysator gerecht und leistet wichtigen Vorschub für die Digitalisierung des österreichischen Bildungssystems.
(v.l.n.r.) Kurt Söser (Lehrer an der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Steyr), Dr. Sophie Karmasin (Bundesministerin für Familien und Jugend), Christiane Noll (Leiterin des Bereichs Public Sector und Mitglied  der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich) im Rahmen des Pressegesprächs zur Vorstellung des digitalen Schulbuchs in der Volksschule Alpbach
(v.l.) Kurt Söser (Lehrer an der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Steyr), Dr. Sophie Karmasin (Bundesministerin für Familien und Jugend), Christiane Noll (Leiterin des Bereichs Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich) im Rahmen des Pressegesprächs zur Vorstellung des digitalen Schulbuchs in der Volksschule Alpbach. ©Microsoft

„Digitale Medien sind längst Teil unseres Alltags und bestimmen annähernd alle Bereiche unserer Gesellschaft. Digitale Kompetenz, also der richtige Umgang mit modernen Technologien, wird dabei immer mehr zur Grundlagenkompetenz“, erklärt Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin im Rahmen eines Pressegesprächs auf Einladung von Microsoft Österreich in Alpbach, bei dem ein Ausblick auf das digitale Schulbuch und die Schule der Zukunft gegeben wurde.

Österreich bei digitalen Kompetenzen nur im Mittelfeld

Österreich hat im internationalen Vergleich noch großen Handlungsbedarf, um von den Vorteilen der Digitalisierung auch in größtmöglichem Umfang profitieren zu können. Erhebungen der EU-Kommission zufolge liegt Österreich bei digitalen Kompetenzen nur im Mittelfeld, während Länder wie Dänemark, Schweden und die Niederlande hier an der Spitze stehen.[1] Relevanz und positive Aspekte der Digitalisierung stehen für Karmasin außer Zweifel. Das gilt insbesondere auch für den Schulbereich, den die für die Schulbuchaktion mitverantwortliche Familien- und Jugendministerin endlich „raus aus der Kreidezeit in den Klassenzimmern, hinein in die digitale Welt“ führen möchte. „Denn während in Österreich der Schulalltag zu einem überwiegenden Teil noch analog bestritten wird, leben Kinder hingegen längst in einer digitalisierten Welt“, so Karmasin.

ÖsterreicherInnen erkennen Vorteile des digitalisierten Unterrichts – mögliche Kosten schrecken allerdings ab

Wie es um den Einsatz digitaler Schulbücher in österreichischen Schulen derzeit bestellt ist und welche Einstellung die ÖsterreicherInnen dazu haben, bringt eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Familien und Jugend zum Vorschein, die von Bundesministerin Karmasin in Alpbach vorgestellt wurde.[2] So verwenden nach Angaben der befragten Eltern erst 54% der SchülerInnen digitale Unterrichtsmittel im Unterricht.

Die erwarteten positiven Effekte eines digitalisierten Unterrichts werden von einem Großteil der ÖsterreicherInnen aber bereits erkannt:

  • Acht von zehn ÖsterreicherInnen (84%) sehen in der Kombination aus digitalen Medien und klassischen Büchern eine Bereicherung des Unterrichts.
  • Zwei Drittel (66%) sind davon überzeugt, dass Kinder, die an einem digitalisierten Unterricht teilnehmen, es später leichter in ihrer beruflichen Karriere haben werden.
  • Weitere positive Effekte sind außerdem: eine gesteigerte Motivation der Kinder (60%), individuelle Förderung von Talenten (51%) sowie größere Selbständigkeit in der Schule (51%).
  • Die Gefahr der Überforderung durch Digitalisierung hingegen wird nur von etwas mehr als jedem Fünften gesehen (22%).
  • Kritisch äußern sich Eltern jedoch in Bezug auf das Thema einer finanziellen Mehrbelastung. So fürchten mehr als zwei Drittel (68%), dass durch die Digitalisierung des Unterrichts zusätzliche Kosten auf sie zukommen werden.

Das digitale Klassenzimmer motiviert und sorgt für leichtere Schultaschen

Für Bundesministerin Karmasin liegen die Vorteile des verstärkten Einsatzes von digitalen Lehr- und Lerninhalten im Unterricht auf der Hand: „Digitale Medien fördern das interaktive und individuelle Lernen und ermöglichen völlig neue Lernszenarien und Unterrichtsformen. Innovative Konzepte wie mobiles Lernen steigern nicht nur die Motivation, sondern fördern auch die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen insgesamt. Und letztlich sorgt das digitale Schulbuch auch für eine leichtere Schultasche.“

Die weiteren Schritte auf dem Weg zum digitalen Schulbuch

Derzeit werden pro Jahr über die Schulbuchaktion rund 8,9 Millionen Schulbücher bestellt. Das Bundesministerium für Familien und Jugend erwartet, dass im Schuljahr 2016/17 rund 50% der angebotenen digitalen Schulbücher in Anspruch genommen werden. Insgesamt stellt das Familienministerium rund 106 Millionen Euro pro Jahr für Schulbücher zur Verfügung. 15% dieser Mittel können von den Schulen für Unterrichtsmittel eigener Wahl verwendet werden.

Ab Februar 2016 können LehrerInnen der Sekundarstufe II über die Schulbuchaktion neben analogen Schulbüchern auch digitale Versionen für ihre SchülerInnen bestellen. Die digitalen Versionen werden kostenfrei, daher auch ohne finanzielle Mehrbelastung für die Eltern, angeboten und die Entscheidung, ob eine digitale Version bestellt wird – und wenn ja welche – wird auch weiterhin der Schule obliegen.

Die weitere Zielsetzung ist, dass nach Evaluierung der Sekundarstufe II, das Angebot an digitalen Schulbüchern in weiterer Folge auf den Pflichtschulbereich (ohne Volksschulen) erweitert und insgesamt weiterentwickelt wird – insbesondere im Hinblick auf interaktive, multimediale Unterrichtsmittel und interaktiven Lerncontent.

Microsoft als Katalysator einer digitalen Zukunft

Christiane Noll (Leiterin des Bereichs Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich)
Christiane Noll (Leiterin des Bereichs Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich). ©Microsoft

„Wissen und Bildung sind die wichtigsten Grundlagen für die Zukunft unserer Gesellschaft“, unterstreicht auch Christiane Noll, Leiterin des Bereichs Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Österreich in Alpbach. „Die Digitalisierung treibt Innovationen mit rasantem Tempo voran, auch im Bildungsbereich. Damit Kinder und Jugendliche von den Vorteilen einer digitalisierten, mobilen Welt bestmöglich profitieren können und für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg ‚fit‘ sind, braucht es neben dem Engagement aller Beteiligten auch einen starken Partner, der der Digitalisierung im Schulbereich ausreichend Vorschub leisten kann. Durch die hohe Akzeptanz und den Abdeckungsgrad unserer Lösungen ist Microsoft dieser Partner, mit dem das digitale Klassenzimmer nicht nur Zukunftsmusik, sondern schon heute Realität ist.“

Citizen First schafft Mehrwert für alle

Microsoft setzt bereits seit Jahren wichtige Impulse und fördert im Rahmen der Initiative „Citizen First“ insbesondere den Einsatz von Informationstechnologien und neuen Medien im Bildungsbereich. Mit dem Ziel, durch innovative Lösungen unter Einbindung aller Beteiligten entsprechenden Mehrwert zu schaffen, der das Leben von BürgerInnen in allen Lebensphasen und -bereichen erleichtert.

Ausbildung für die Neue Welt der Arbeit: MINT- und Microsoft Office Kenntnisse für 80% der Jobs der Zukunft unerlässlich

Einer Studie von IDC zufolge werden für fast 80% der Jobs im nächsten Jahrzehnt Kenntnisse in den so genannten MINT-Fächern erforderlich sein. Dabei handelt es sich um Unterrichts- bzw. Studienfächer in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. „Eine sehr gute Vorbereitung von Schulabgängern auf die Neue Welt der Arbeit ist unabdingbar. In diesem Zusammenhang ist auch die Vermittlung von weitreichenden Kenntnissen der Produktivitätslösung Microsoft Office unerlässlich. Aus diesem Grund stellt Microsoft im Rahmen seiner Bildungsprogramme Office 365 in der Version Pro Plus für über 1 Million SchülerInnen und Studierende sowie 80.000 LehrerInnen an mehr als 4.000 Bildungseinrichtungen in Österreich kostenlos zur Verfügung. Auch die Weiterbildung für LehrerInnen und der internationale Erfahrungsaustausch haben dabei einen großen Stellenwert“, verweist Christiane Noll auf die zahlreichen Aktivitäten von Microsoft im Bildungsbereich.

Microsoft Office als wichtiger Baustein auf dem Weg zum digitalen Klassenzimmer

Office 365 ist dabei wesentlich mehr, als „nur“ die Produktivitätslösung von Microsoft, wie sie rund 1 Milliarde Anwender weltweit kennen. Im Kontext des digitalen Schulbuchs handelt es sich dabei vielmehr um einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur digitalen Schule der Zukunft, wie auch folgende Einsatzszenarien von Office 365 im Schul- und Studienalltag verdeutlichen:

  • Social Collaboration: Gemeinsam und in Echtzeit arbeiten SchülerInnen zusammen an Projekten, Präsentationen oder anderen Dokumenten.
  • Anywhere und anytime: Schul- und Studiendokumente auf allen Geräten einsehen und bearbeiten, online wie auch offline.
  • Digitales Notizbuch: Notizen, wichtige Informationen wie Mitschriften und Fotos sind in OneNote kompakt und übersichtlich an einem Ort – leicht auffindbar.
  • Apps, Apps, Apps: Zahlreiche Apps für Office, wie etwa integrierte Übersetzungstools oder andere nützliche Gadgets, erleichtern den Schul- und Studienalltag zusätzlich.

Das digitale Schulbuch in der Praxis – auf Basis von Microsoft OneNote

Kurt Söser (Lehrer an der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Steyr)
Kurt Söser (Lehrer an der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Steyr). ©Microsoft

Während für viele das digitale Schulbuch noch Zukunftsmusik ist, beweist Kurt Söser bereits heute, wie ein vollständig digitalisierter Unterricht aussehen kann – und das sehr erfolgreich. Als Mathematiklehrer an der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Steyr ist Söser bereits seit einigen Jahren federführend, was den Einsatz digitaler Medien und Inhalte im Unterricht betrifft.

„Als Lehrer denkt man immer zuerst an die Schülerinnen und Schüler“, erklärt Kurt Söser, der Bundesministerin Karmasin in Alpbach einen Einblick in seinen vollkommen digital gehaltenen Unterricht gab. „Die Erfahrung zeigt, dass SchülerInnen selbst immer kritischer werden, was die vorhandenen Lernunterlagen betrifft. Hinzu kommt, dass viele Bücher zum Selbstlernen aus pädagogischer Sicht vielfach ungeeignet sind. Wenn man also über das digitale Schulbuch spricht, dann sollte jedenfalls immer der Mehrwert dieses digitalen Unterrichtsmittels im Mittelpunkt stehen und man sich aus Perspektive der SchülerInnen dem Thema annähern.“

Worauf es beim digitalen Schulbuch wirklich ankommt

Kurt Söser ist als Lehrer zudem einer von nur drei Microsoft Innovation Educators weltweit und im Zuge dieser „globalen Botschafterrolle“ auch international sehr gut vernetzt. Er tauscht sich regelmäßig mit KollegInnen aus dem In- und Ausland über die Zukunft der Bildung aus, kennt internationale Best-practice Beispiele und weiß, worauf es beim digitalen Schulbuch wirklich ankommt.

Ein entscheidender Punkt für Söser ist jedenfalls die Infrastruktur. So ist die Verfügbarkeit von Devices für einen innovativen Unterricht eine wesentliche Grundvoraussetzung, ergänzt um adäquate Internetverbindung in den Schulen wie auch zu Hause und letzten Endes auch die Verfügbarkeit sinnvoller, frei zugänglicher Inhalte. Damit in Zukunft alle SchülerInnen, aber auch deren Eltern wie auch LehrerInnen gleichermaßen von den Vorteilen des digitalen Unterrichts profitieren, appelliert Söser an die Politik, die Einstiegsschwelle in die digitale Welt so gering wie möglich zu halten und Schulen mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten.

Denn: „Digitalisierung kostet Geld. Sei es für Geräte, die benötigten Inhalte, Rechte oder auch die laufende Fort- und Weiterbildung der LehrerInnen. Damit unsere Gesellschaft und allen voran die Kinder wirklich in größtmöglichem Maße von der Digitalisierung des Unterrichts profitieren können, darf man nicht alle Kosten auf die Eltern abwälzen“, appelliert Söser abschließend an die Politik, das österreichische Schulsystem als Ganzes fit für die digitale Zukunft zu machen und nicht nur punktuelle Insellösungen umzusetzen.

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