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Innovation im Dienste des Menschen: Die medizinische Revolution für einen Wandel im europäischen Gesundheitswesen

Europa benötigt dringend einen Gesundheits-Check. Unsere Bevölkerung wächst rasant um fast zwei Millionen Menschen pro Jahr. Dazu kommt die wachsende Zahl der alternden Bevölkerung – laut Eurostat ist die Zahl der Menschen im Alter von über 65 Jahren in den letzten zehn Jahren um 2,3 % gestiegen. Unser Gesundheitswesen ist überfordert wie nie zuvor, und die Nachfrage übersteigt immer stärker das Angebot. Es ist also höchste Zeit, Maßnahmen im Bereich Prävention und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung voranzutreiben. In Österreich und anderen Ländern Europas gibt es bereits richtungsweisende Beispiele, wie der digitale Wandel die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung und die individuelle Patientenversorgung verbessert.

Microsoft Technologie für ein gesundes Österreich
Menschen gehen meist erst dann zum Arzt bzw. werden nur dann aktiv, wenn sie wirklich krank sind – sie handeln also immer nur reaktiv. Was wäre jedoch, wenn man Technik für die Prävention von Krankheiten einsetzen und Maßnahme ableiten könnte, noch bevor eine Krankheit entsteht?

In Österreich wird bereits modernste Technik für das Wohl der Menschen nutzbar gemacht. Das österreichische Start-up HeartBalance hat es sich beispielsweise zur Aufgabe gemacht, den enormen Anstieg von stressbedingten Erkrankungen auszubremsen. Ein digitales Gesundheitsmess- und Frühwarnsystem für physische und psychische Erkrankungen klärt die Fragen: Wie gesund bist du? Wie bleibst du gesund? Was ist zu tun, wenn du nicht gesund bist? So lassen sich rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, noch bevor eine Krankheit entsteht. Um HeartBalance jedem Menschen mit höchster Datensicherheit bieten zu können, steht Microsoft mit der Cloudlösung Azure als erfahrener Partner zur Seite.

Zu einer anderen bedeutenden Präventionsmaßnahme des österreichischen Gesundheitswesens zählen Impfungen – sie sind das wirkungsvollste Mittel zum Schutz vor Infektionskrankheiten. Die Stadt Wien hat gemeinsam mit Atos und Microsoft ein einfaches und nachhaltiges Impfmanagement System, ImpfSYS, entwickelt, das die meist nur sehr lückenhaft ausgefüllten oder nicht mehr auffindbaren klassischen Impfpässe ablösen soll. ImpfSYS ist eine Art zentraler, elektronischer Impfpass, der eine maximale automatisierte Impfdokumentation ermöglicht. Es bietet aber nicht nur einen Überblick über verabreichte Impfungen, sondern auch über aktuelle Lagerbestände und Durchimpfraten. Jeder Patient wird mittels eCard eindeutig identifiziert, individuelle Risikofaktoren wie Allergien oder Schwangerschaft werden über den mittels Barcode integrierten Anamnesebogen erfasst. Der verwendete Impfstoff wird mit Chargennummer inkl. Haltbarkeitsdaten verzeichnet, sodass der aktuelle Lagerstand abgefragt und Engpässe vermieden werden können. Auch die aktuellen Durchimpfungsraten im Epidemiefall sind sofort verfügbar. Patienten behalten durch die ImpfSYS App den Überblick und können einfacher und gezielter Impftermine planen.

„Durch die Verbindung von Technologie und medizinischer Wissenschaft eröffnen sich uns viel mehr Möglichkeiten, die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu verbessern. Neue Technologien wie die Cloud können dabei unterstützen, das Gesundheitswesen zu revolutionieren und eine neue Dimension der Vorsorge und Vorbeugung zu realisieren.“

Verena Riessberger, Leiterin Public Sector bei Microsoft Österreich

 

Knappe Gesundheitsressourcen möglichst effizient einsetzen: MedCubes
Auch der Zugang zu geeigneter medizinischer Versorgung stellt eine globale Herausforderung dar. Durch die hohe Nachfrage in den städtischen Gebieten wird es immer schwieriger, rechtzeitig einen Arzttermin zu bekommen, und auf dem Land müssen die Bewohner oftmals große Entfernungen zurücklegen, um den nächsten Arzt aufzusuchen.

In Österreich arbeitet das Unternehmen MedCubes daran, eine umfassend verbesserte medizinische Versorgung durch neue Technologien sicherzustellen. MedCubes bietet eine patienten-orientierte und offene Plattform für eine vernetzte IT im Gesundheitswesen. Für ländliche oder abgelegene Regionen mit Ärztemangel bietet MedCubes das sog. „MedCube RemoteCase“, einen Koffer oder Rucksack bestehend aus medizinischen Diagnosewerkzeugen und einem Tablet. Mit dieser mobilen Ausrüstung – der Ausstattung einer modernen Arztpraxis – soll speziell ausgebildetes medizinisches Personal Patienten vor Ort helfen können.

Die Helfer können die Patienten untersuchen, die Daten der Diagnosegeräte werden dabei automatisch ans Tablet übermittelt und können über das Internet direkt an einen Arzt übermitteln werden. Der Arzt stellt die Diagnose und übermittelt seine Behandlungsempfehlung an den Patienten und den medizinischen Helfer – ganz einfach per Video- oder Sprachchat. Durch die gute Vernetzung von Ärzten und Arzthelfern müssen Patienten nicht mehr unbedingt ins Krankenhaus, sondern können zuhause behandelt werden. So ist das MedCube RemoteCase auch für die Anbindung von Pflegeheimen und mobiler Pflege an Hausärzte oder auch für den Einsatz in Entwicklungsländern sehr gut geeignet.

Gute medizinische Versorgung ist vor allem auch ein Thema von gutem Ressourcenmanagement. Neue Technologien helfen uns, begrenzte Ressourcen möglichst effizient einzusetzen und mehr für das gesamte Gesundheitssystem in Österreich zu erreichen.”

Verena Riessberger

Innovation im Dienste des Menschen: Früherkennung durch Technik
Die Universität Tromsø – Norwegens Arktische Universität arbeitet gemeinsam mit einem Netzwerk aus anderen Universitäten, Forschungsinstituten und weiteren Organisationen am Sportwissenschaftsprojekt Corpore Sano. Was als Projekt zur Gesundheitsüberwachung von Profifußballern begann, hat sich heute zu einer unglaublichen, innovativen Mission entwickelt, die auf die Früherkennung von Darmkrebs und Diabetes hoffen lässt. Aus diesem Grund wurde das Projekt auf andere Populationen ausgeweitet.

Mittels non-invasiver Technologie ähnlich moderner Datenerfassungssoftware werden die Gesundheitsdaten der Probanden gesammelt und in der Microsoft Cloud gespeichert. Stellen Sie sich vor, wie ein Patient eine Videopille schluckt, die den Ärzten auf ihrem Weg durch seinen Körper über alles berichtet, was sie entdeckt. Der Schlüssel sind die Daten und die Fähigkeit der Technologie, diese dank der enormen Rechenkapazität in der Cloud auszuwerten und ihre Schlüsse daraus zu ziehen.

Mittels großer Datenmengen können die Ärzte einfacher Muster erkennen, die wiederum Prognosen ermöglichen, mit denen wir Probleme lösen können, bevor diese überhaupt auftreten. Dass Früherkennung Leben rettet, ist allgemein bekannt. Von den medizinischen Fortschritten, die uns Big Data und die Cloud ermöglichen, wird künftig jeder Einzelne von uns profitieren.

Das Beste aus den verfügbaren Daten herausholen
Die Technologie ist heutzutage in unseren Krankenhäusern und Arztpraxen dermaßen dominierend, dass die Fülle an Patientendaten schier überwältigend sein kann. Technologie kann aber wiederum auch die Lösung dieses Problems sein. Indem sie künstliche Intelligenz sowie klinische und betriebliche Analysetechnologien wie die Power-BI-Tools von Microsoft nutzen, können niedergelassene Ärzte und Klinikärzte aus den gewaltigen Datenmengen, die sie von ihren Patienten erfassen, genauere und bessere Erkenntnisse gewinnen und ihnen damit die jeweils bestmöglichen Behandlungsmethoden anbieten.

Der Microsoft-Partner DevScope hat eine solche Lösung für das São João Hospital Center, das größte Krankenhaus Portugals, entwickelt. HVITAL ist eine erweiterte Plattform für die klinische Analyse, mit der sich bis zu 30 % aller kritischen Fälle, die in ihrem weiteren Verlauf eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich machen könnten, bereits sieben Tage im Voraus prognostizieren lassen. Dafür gleicht die Lösung riesige Mengen an Patientendaten wie Vitalwerte, Laborwerte und sogar unstrukturierte Informationen von klinischen Aufzeichnungen in Echtzeit ab. Maschinelle bzw. selbstlernende Algorithmen verwenden diese Daten dann, um zu bestimmen, bei welchen Patienten sich der Gesundheitszustand dementsprechend weiter verschlechtern könnte und benachrichtigen sofort deren Ärzte, bevor ihr Zustand tatsächlich kritisch wird.

Die Patienten außerhalb des Krankenhauses einbinden
Für Patienten, die entweder virtuell oder ambulant behandelt werden, bringt die Digitalisierung einfache Möglichkeiten, auf ihre Gesundheit zu achten. Mit den Online-Gesundheitsplattformen, die heutzutage entwickelt werden, können die Patienten selbst die Kontrolle über ihren Gesundheitszustand und ihre medizinische Betreuung übernehmen, ohne gleich zum Arzt gehen zu müssen. Mithilfe von Apps, Chatbots und Tools wie Skype können Patienten online Termine vereinbaren und sogar Gesundheitsprobleme lösen. Die Technologie ermöglicht es den Patienten, sofort mit einem medizinischen Experten in Kontakt zu treten und ihm über die Cloud einen sicheren Zugriff auf ihre persönlichen Gesundheitsdaten zu gewähren.

Ein Beispiel dafür ist die Nordic Health Innovation (NHI), die den Bewohnern der ländlichen Regionen Schwedens mithilfe intelligenter Geräte, die einfache Tests durchführen und Patienten virtuell mit Ärzten und Fachärzten verbinden, virtuelle Räume zur medizinischen Versorgung bereitstellt. Dies führt insbesondere bei weniger mobilen älteren Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, bei denen regelmäßige Untersuchungen erforderlich sind, zu einer enormen Verbesserung ihrer Lebenssituation. Mithilfe der Azure-basierten Plattform von Microsoft kann die NHI in den ländlichen Regionen Schwedens genau die gleiche erstklassige medizinische Versorgung bieten wie in den städtischen Gebieten, ohne dass die ländlichen Bewohner dafür eine Arztpraxis aufsuchen müssen, die oftmals weit von ihrer Gemeinde entfernt ist.
Auf der HIMSS-Konferenz hat Microsoft demonstriert, wie unsere Partner im Gesundheitswesen ihren Patienten mithilfe von Bots helfen können, über Internetbrowser oder Apps direkt bei sich zuhause die Gesundheitsinformationen einzuholen, die sie benötigen. Durch einfache Fragen und Antworten können Bots eine Diagnose stellen sowie Ratschläge geben, ob oder wann der Patient eine weiterführende Behandlung benötigt. Einfache, aber dennoch verlässliche Tools wie diese können die Arztpraxen entlasten und den Patienten unnötige Sorgen und Ängste ersparen.

Die Pflegeteams unterstützen

Medizinische Fachkräfte müssen einen umfassenden und detaillierten Einblick in den Gesundheitszustand ihrer Patienten haben, damit sie diese optimal betreuen und versorgen können. Und die Patienten können wiederum ihre eigene Patientenakte erstellen, in der sie die digitalisierten Daten von Krankenhäusern, Ärzten und allen anderen medizinischen Betreuern zusammenführen. Um auf diese Daten zuzugreifen, benötigen medizinische Fachkräfte intelligente und tragbare Geräte, die sich überall und jederzeit nutzen lassen – ganz gleich, ob während der Visite im Krankenhaus oder bei einem Hausbesuch. Diese Technologie unterstützt die Pflegeteams, zusammenzuarbeiten, miteinander zu kommunizieren und sich gegenseitig zu konsultieren, damit sie geeignete Behandlungspläne erstellen und ihren Patienten eine optimale medizinische Versorgung bieten können.

Auch in abgelegenen Regionen kann das Pflegeteam dann selbst unter schwierigen Bedingungen eine optimale medizinische Versorgung gewährleisten. So kann beispielsweise die spanische NRO-Organisation Fundación Acción Geoda Gesundheits-Check-ups für schwangere Frauen in den ländlichen Gebieten Marokkos durchführen; hierfür wird einfach ein tragbares Ultraschallgerät zusammen mit einem Microsoft Surface genutzt. Diese Ultraschalluntersuchungen sind eigentlich für die gesundheitliche Überwachung von Mutter und Kind unverzichtbar, ließen sich aber bislang in abgelegenen Gebieten mit begrenztem Zugang zu modernen Technologien nicht durchführen. Jetzt können wir jedoch mit leistungsstarker tragbarer Technologie auch in den abgelegensten Regionen der Welt lebensrettende medizinische Maßnahmen bereitstellen.

Neue Möglichkeiten in der Schulung von Ärzten
Auch andere Technologien verbessern das Gesundheitswesen – beispielsweise HoloLens, der neue holografische Computer von Microsoft. Die Case Western Reserve University in Ohio und The Intervention Center am Rikshospitalet in der norwegischen Hauptstadt Oslo sind nur zwei von mehreren Unikliniken, die ihren Ärzten mit HoloLens neue Möglichkeiten eröffnen. Am Rikshospitalet hilft HoloLens den Chirurgen, ihre Fehlerquote erheblich zu reduzieren, indem sie komplizierte Operationen in einer realistischen, dreidimensionalen und risikofreien Umgebung visualisieren und planen können, bevor sie das Skalpell zum ersten Schnitt ansetzen. Bei Case Western wird HoloLens zur Ausbildung in verschiedenen medizinischen Berufen und Fachbereichen verwendet. Damit können die Medizinstudenten die menschliche Anatomie besser als je zuvor visualisieren. Das Risiko für die Patienten sinkt, während die Ärzte kreativ sein und mit neuen Behandlungsmethoden experimentieren können. Dieses innovative Forschungsprojekt ist eine gemeinsame Initiative der Universitätsklinik Oslo, des europäischen Microsoft-Partnerunternehmens Sopra Steria und von Microsoft selbst.

Ein Blick in die Zukunft
Die Technologie wird das Gesundheitswesen in Europa revolutionieren. In einer Gesellschaft, die sich enorm verändert, wird der Bedarf nach nachhaltiger Präventation und einer besseren medizinischen Versorgung immer stärker. Gesundheitsdienstleister, die bereit sind, digitale Technologie einzusetzen, werden in Zukunft die besten Pflege- und Versorgungsleistungen bieten können. Ganz gleich, ob jemand in der Stadt oder auf dem Land wohnt: Mit moderner Technologie können wir eine erstklassige medizinische Versorgung für die gesamte Bevölkerung bereitstellen und die Lebensqualität für alle Menschen verbessern. Wir von Microsoft sind stolz darauf, Ärzte und medizinische Fachkräfte in aller Welt dabei zu unterstützen.

Weitere Informationen

Um mehr über die auf der HIMSS präsentierte Vision von Microsoft für die Zukunft des Gesundheitswesens zu erfahren, klicken Sie hier.

Erfahren Sie zudem hier, wie Microsoft die Digitale Transformation im Gesundheitssystem vorantreibt.

Lesen Sie hier, wie Microsoft und Forscher gemeinsam daran arbeiten, Computeralgorithmen für den Kampf gegen Krebs zu nutzen.

Weitere Infos über Microsofts Engagement im Gesundheitswesen sind hier verfügbar.