Wie Microsoft und Forscher gemeinsam am Ende von Krebs arbeiten

Wien, 21.09.2016

In Forschungslaboren von Microsoft auf der ganzen Welt versuchen Informatiker, Programmierer, Ingenieure und andere Experten, einige der schwierigsten Fragen der Computerindustrie zu knacken – von Systemdesign und Sicherheit bis hin zur Datenvisualisierung. Was viele nicht wissen: Es gibt dort auch Experten, die ein ganz anderes Ziel verfolgen. Sie wollen Informatik dazu einsetzen, eine der komplexesten und tödlichsten Herausforderungen der Menschheit zu lösen: Krebs.

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Mehrere Projekte interdisziplinärer Forschungsteams verfolgen das Ziel, Medizinern präzisere Diagnosen und Behandlungen zu ermöglichen. Mithilfe künstlicher Intelligenz und neuartiger Ansätze der Bioinformatik und computerbasierten Biologie wollen sie künftig Krebs heilen bzw. eine effizientere, präzisere Krebsbehandlung entwickeln:

  • Ein Forschungsteam um Hoifung Poon verwendet Machine Learning (Maschinelles Lernen) und Natural Language Processing (NLP) um den weltweit führenden Onkologen bei der Entwicklung der effektivsten und individualisierten Krebsbehandlung ihrer Patienten zu helfen, indem sie ihnen intuitive Möglichkeiten bieten, alle vorhandenen Forschungsdaten zu sichten. So sollen Mediziner künftig in der Lage sein, die wichtigsten Informationen zu einer Krebserkrankung ihrer Patienten zu identifizieren. Getestet wird das sog. „Project Hanover“ derzeit am Knight Cancer Institute der Oregon Health and Sciences University.
  • Ein weiteres Team erforscht, wie künstliche Intelligenz Radiologen künftig dabei helfen kann, die Entwicklung von Tumoren besser abzubilden. Dank neuer Technologien werden bildgebende Verfahren immer besser und detailreicher, die Ergebnisse jedoch auch immer komplizierter zu deuten. Eine automatische Analyse und einfache Darstellung medizinischer Bilder soll Abhilfe schaffen und helfen, Ergebnisse zu interpretieren. So soll das System, mit dem Radiologen künftig arbeiten, 3D Scans Pixel für Pixel evaluieren und Radiologen exakt über das Tumorwachstum informieren können. Es könnte außerdem weitere Informationen, z.B. über die Gewebedichte bieten, die helfen, besser zwischen einem Tumor und einer Zyste zu unterscheiden. Auch eine detailliertere Analyse der Gesundheit umliegender Zellen soll künftig möglich sein.
  • Eine andere Gruppe von Forschern hat einen mächtigen Algorithmus entwickelt, der Wissenschaftlern dabei hilft, zu verstehen, wie sich Krebsarten entwickeln und welche Behandlungen am erfolgversprechendsten zu ihrer Bekämpfung sind. Jasmin Fishers Bio Model Analyzer Project ist ein cloud-basiertes Tool, das abbildet, wie Zellen miteinander kommunizieren, und Wissenschaftlern erlaubt, gesunde und schädliche Interaktionen zu bestimmen. Es wird derzeit von AstraZeneca eingesetzt, um zu erforschen, wie sich medikamentöse Therapien auf eine bestimmte Art der Leukämie auswirken.
  • Ein weiteres Team arbeitet daran, dass Wissenschaftler eines Tages Zellen programmieren können, die Krankheiten wie Krebs bekämpfen. Sollte ihr Vorhaben erfolgreich sein, könnte das Auswirkungen auf viele Lebensbereiche haben, von der Bekämpfung von Krebs bis hin zum Anbau besserer Nutzpflanzen für bessere Ernten.

Ausführliche Informationen zu den Forschungsprojekten sind hier verfügbar: https://news.microsoft.com/stories/computingcancer/

 

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