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Künstliche Intelligenz für die Menschen: HTL-Schüler helfen Alten und Schwachen mit KI-App

Vier Schüler der HTL Donaustadt haben sich zusammengetan, um für ihre Diplomarbeit ein ganz besonderes Projekt umzusetzen: sie möchten neueste Technologie und ihre Digital-Expertise einsetzen, um künftig alte und schwache Menschen im Alltag zu unterstützen und sogar Leben zu retten.

Das Feuer knistert im Kamin, der Duft von Kaffee und Keksen liegt in der Luft. Christl, 79 Jahre alt, deckt den Tisch mit ihrem feinsten Porzellan. Sie freut sich sichtlich auf ihren Besuch. Endlich klingelt es und sie öffnet die Tür. Vier Schüler der HTL Donaustadt in Wien nehmen in ihrem gemütlichen Wohnzimmer Platz, um ihr heute von ihrem Diplomarbeitsprojekt zu erzählen. Ein Projekt, das Christl ganz wunderbar findet und das Generationen verbindet.

Vier Schüler, ein Ziel: Menschen helfen
Aus Gesprächen mit den Großeltern wissen die Schüler, dass es ältere Menschen im Alltag oft schwer haben. „Viele ältere Personen, wie meine Oma, leben allein in ihrem Zuhause und haben Angst, zu stürzen oder in Notfallsituationen nicht rechtzeitig Hilfe rufen zu können“, sagt Adam Yusupov. Adam hat sich deshalb mit seinen Mitschülern Peter Steiner, Sebastian Heidenreich und Karim Yassin zusammengesetzt und daraus eine Idee für ihre Diplomarbeit an der HTL Donaustadt geschmiedet.

Als wir überlegt haben, in welche Richtung unser Projekt gehen könnte, war uns allen sofort klar, dass wir etwas entwickeln möchten, um Menschen zu helfen“, ergänzt Sebastian.

Die vier Schüler programmieren gemeinsam eine Smartphone-App, die alten Menschen, ebenso wie schwachen und kranken Menschen, Sicherheit geben und sie mit allerlei praktischen Funktionen im Alltag unterstützen soll. Mittels künstlicher Intelligenz soll das Handy beispielsweise Stürze erkennen und automatisch einen Notfallkontakt anrufen.

© Daniel Willinger | Optical Engineers

Gemeinsam ans Ziel – Microsoft unterstützt HTL-Projekt
Unterstützt werden die Schüler tatkräftig von ihrem Lehrer, der ihnen viel Spielraum lässt und ihnen bei Fragen der Umsetzung zur Verfügung steht. Mit Microsoft haben die Schüler außerdem ein KI-erfahrenes Unternehmen an ihrer Seite, welches sie sowohl mit Infrastruktur und Software, wie den Microsoft Cognitive Services, unterstützt, als auch mit Wissen und jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Wir waren von dem ambitionierten Projekt der Schüler begeistert und wollten sie dabei unbedingt unterstützen. Künstliche Intelligenz hat das Potential künftig Großes für die Menschheit zu leisten und wir sollten bereits Schüler dazu ermutigen, diese Möglichkeitens zu erkunden“, so Roland Gradl, Cloud & Enterprise Business Group Lead, Microsoft Austria.

Sprachsteuerung – „Reden geht immer noch einfacher“
Künstliche Intelligenz bietet viele Möglichkeiten, Menschen das Leben leichter zu machen. Um herauszufinden, welche Funktionen besonders für ältere Menschen vorteilhaft sind, war der Austausch mit den Großeltern, deren Freunden und Bekannten essentiell. „Durch viele Gespräche mit älteren Menschen wissen wir, welche Funktionen für sie hilfreich sind und wir bekommen Tipps, die uns helfen, die App weiter zu verbessern“, so Peter.

© Daniel Willinger | Optical Engineers

Weil älteren Menschen das Tippen am Smartphone oft schwerfällt, war es den Schülern wichtig, dass die App bequem per Sprache zu bedienen ist. Darüber freut sich Christl sehr, denn „viele ältere Herrschaften haben schon schwere Hände und reden geht dann immer noch einfacher als drücken“.

Dank intelligenter Technologien kann die App NutzerInnen auch an die Einnahme ihrer Medikamente erinnern, epileptische Anfälle oder Stürze erkennen und im Ernstfall direkt Hilfe rufen.

KI für den guten Zweck
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial unsere Welt grundlegend zu verändern. Besonders die ältere Generation hat oftmals Berührungsängste mit neuen Technologien: „Es ist ein bisschen schwer für uns Ältere das alles zu begreifen, wenn man nicht mit diesen Technologien aufwächst“, so Christl. Trotzdem stehe sie den Entwicklungen positiv gegenüber: „Ich würde die App nutzen und meinen Freunden empfehlen“, meint sie. „Dass die Jungen sich mit dem Alter befassen und uns helfen wollen, so lange wie möglich gesund zu bleiben, finde ich großartig.