Die Zukunft des Arbeitens – Der Wandel ist da

Das Arbeitsumfeld verändert sich fundamental und eröffnet neue Chancen und Perspektiven für Unternehmen und Mitarbeitende. Neue Arbeitsmodelle entstehen und beeinflussen das Wie und Wo wir arbeiten. Der Mensch bleibt dabei die wichtigste Ressource als Wissensträger und treibende Kraft für Innovation. Die Studie zeigt die wesentlichen Trends auf, die die Arbeitswelt von heute und morgen prägen und ist Inspiration und Wegleitung neue Arbeitswelten zu gestalten.

Von Work-Life Balance
zu
Work-Life Integration

Immer mehr Menschen sind «always on» und damit jederzeit und überall bereit zu arbeiten. Veränderungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie, die globale Vernetzung der Märkte und Wettbewerbsdruck führen dazu, dass flexible, individualisierte Arbeits- und Lebensmodelle für immer breitere Gruppen zur Realität werden. An die Stelle der klassischen, räumlich und zeitlich abgegrenzten Biografie tritt eine Vielzahl von Teilzeit- und Auszeit-Modellen, um die Erwerbsarbeit mit dem Privatleben, wie z.B. der Familie, in Einklang zu bringen. Diese neuen Modelle ermöglichen es zum Beispiel, die Kinder- und Elternpflege flexibel einzuteilen und als integrierten Bestandteil der persönlichen Entwicklung zu nutzen, Stichwort care-er statt career. So sank auch die Quote der Vollzeit-Arbeitsverhältnisse in der Schweiz zwischen 2001 und 2008 um 2,4 Prozent und beträgt nun 51 Prozent.

Gemäss der Studie wird die Erwerbsarbeit zu einem integralen Lebensbestandteil der Lebensqualität. Die einst harte Grenze zwischen Arbeitszeit und Freizeit verschwimmt zusehends. Auf das Jahrhundert der Arbeitszeitverkürzung folgt eine neue Tätigkeitskultur. Seit 2001 stagnieren die tatsächlich geleisteten Jahresarbeitsstunden und haben in der Schweiz sogar um 0,6 Prozent leicht zugenommen.

Projektisierung
und «fluid offices»

«Die Segeljacht, die einsame Bucht, das belebte Strassencafé – so sehen die Büros der Zukunft aus», prophezeit die Kölner Design-Professorin Birgit Mager. Gemäss der Studie ist das Büro immer weniger ein Ort für individuelles Arbeiten, stattdessen haben Kommunikation und Kooperation Priorität. Arbeit wird weniger in Prozessen und immer häufiger in Projekten strukturiert: Die Projektisierung von Arbeit wird zum Organisationsprinzip. Neue Technologien und Kommunikationsmittel wie Unified Communications, Cloud Computing und Smartphone ermöglichen, dass der traditionelle Arbeitsplatz nur noch einer von vielen denkbaren Arbeitsorten ist. Schon heute kann knapp ein Drittel der Beschäftigten (27 Prozent) in der Schweiz die Arbeitszeit frei einteilen.

Networking und
Coworking

Individuelle, persönliche Netzwerke nehmen für den Arbeitsprozess an Bedeutung zu und führen zu einer Loyalitätsverschiebung. In der Folge ergibt sich eine Machtverschiebung von Unternehmen und Institutionen hin zu den Individuen und deren Netzwerken. Hierarchische Organisationsformen werden in Frage gestellt, denn Kreativität gedeiht nicht auf Befehl. Beispielsweise verfünfzigfachen sich Kommunikations-Beziehungen in einem 100-Personen-Unternehmen bei komplexer interner und externer Vernetzung verglichen mit derselben Ausgangslage bei rein hierarchischer Führung. Projekte und Prozesse organisieren sich unabhängig von Strukturen entlang der Wertschöpfungsketten. Und Innovationen gehen häufig von der Unternehmens-Peripherie aus, wo marktübliche Mechanismen die Unternehmenskultur beeinflussen.

Wo neue Formen des Zusammenarbeitens entstehen, geben soziale Netzwerke dem Individuum Rückhalt und Sicherheit. Auch Unternehmen sind in Zukunft stärker mit dem Wir-Wunsch konfrontiert und werden dem Verlangen nach Offenheit, Vernetzung und Sinnstiftung gerecht werden müssen. Ein Beispiel dafür sind Coworking-Offices, Büro- und Arbeitsgemeinschaften, in denen Menschen nebeneinander und miteinander arbeiten.

Feeling the heat

Waren neue Arbeitswelten bis vor kurzem vor allem ein Thema für Forscher, so glauben Führungskräfte heute, dass sich der Wandel in der näheren Zukunft vollzieht. Es besteht Handlungsbedarf. Das gilt gleichermassen für grosse und kleine Organisationen, für Behörden, Bildungsinstitutionen und Industrieunternehmen, welche die Chance im Umbruch nutzen wollen, zukünftige Strukturen selbst zu gestalten.



Zitate


«Das oberste Ziel muss sein, dass Schweizerinnen und Schweizer gerne zur Arbeit gehen, weil sich die Arbeitswelt und das Privatleben durch neue Organisationsmodelle und durch den smarten Umgang mit Kommunikationsinstrumenten wieder wesentlich besser miteinander kombinieren lassen. Kurzum: Technologie soll die Produktivität der Wissensarbeitenden fördern, nicht nur die verlangte Verfügbarkeit maximieren.»

Romy

Bohnenblust
,
Geschäftsführerin
,
Stiftung

Produktive

Schweiz

«Moderne Technologien sind Treiber für Wandel und eröffnen Unternehmen wie Mitarbeitenden neue Chancen und Perspektiven. Doch trotz laufender Veränderung bleibt der Mensch die wichtigste Ressource. Erfolgreiche Unternehmen wissen, wie sie Mitarbeitende über Sinnstiftung, gutes Betriebsklima, spannende Aufstiegs- und Entwicklungschancen sowie flexible Arbeitsmodelle motivieren, um im Kampf um junge Talente und qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen.»

Peter
Waser
, Country General Manager, Microsoft
Schweiz
GmbH und
Präsident
der
Stiftung

Produktive

Schweiz

«Der Arbeitsgesellschaft gehe die Arbeit aus, raunte es viele Jahre von links. Und von rechts wurde davor gewarnt, die Gesellschaft in einen Freizeitpark zu verwandeln. Tempi passati: Die Arbeit erobert sich gerade den Platz im Zentrum unseres Lebens zurück. Das ist im ‹Age of Less› aus der Not geboren: Der Einzelne wird viel mehr leisten müssen, um seinen heutigen Standard zu halten. Aber es ist auch unserer Natur geschuldet: Der Mensch ist ein tätiges Wesen; seine Fähigkeit, etwas zu leisten, hat ihm geholfen, sich durchzusetzen, in der Natur ebenso wie in der Globalwirtschaft.»

Dr. David
Bosshart
, CEO, Gottlieb
Duttweiler
Institute

«Verteilte und flexible Arbeit führt zu mehr Unsicherheit in den Arbeitsbeziehungen, dadurch steigt die Bedeutung des psychologischen Vertrags zwischen Beschäftigten und Arbeitgeber. Nicht nur kognitive, sondern auch soziale und emotionale Anforderungen in der Arbeit steigen, wodurch auch Führung anspruchsvoller wird.»

Dr.
Gudela
Grote,
Professorin

für

Arbeits
– und
Organisationspsychologie
, ETH Zürich


Zusatzinfo


Die umfangreiche Studie basiert unter anderem auf 24 Experteninterviews mit Top-Managern von wissensbasierten Unternehmen aus der Schweiz, die über den Wandel der Arbeitswelt befragt wurden. Diese Standortbestimmung wurde vom Center for Technology and Innovation Management (CeTIM) durchgeführt, dem Forschungsinstitut der Universitäten BW München und Leiden. Von dieser Basis aus richtet der Trendreport des Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) den Blick nach vorn und leitet 10 Thesen für die Zukunft des Arbeitens ab, die unter anderem auch Anregungen für Führungskräfte enthalten.

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