Im Rahmen des vierten Microsoft Modern Business Forums mit dem Titel „Geschäftsprozesse im Wandel: Wachstum durch Transformation“ wurde darüber diskutiert, wie KMU die digitale Revolution für sich nutzen können. Die wichtigste Erkenntnis dabei war: Es braucht eine ganzheitliche Herangehensweise. Wer bereit ist, bestehende Geschäftsprozesse zu überdenken, die Beziehungen zu Kunden und Partnern auf neue Beine zu stellen und neue Märkte zu erschliessen, kann auch langfristig erfolgreich sein. Die Instrumente und Hilfsmittel dafür sind vorhanden und die Investitionen rechnen sich schnell.
Mobilität ist noch nicht die Norm
In ihrem einleitenden Statement verwies Bianca End, Small & Medium Business & Distribution Lead bei Microsoft Schweiz, auf Studienergebnisse der Boston Consulting Group die besagen, dass die Nutzung mobiler Technologien einen besonders positiven Effekt hat: 25 Prozent jener KMU, die mobile Dienstleistungen intensiv nutzen, verzeichnen ein doppelt so schnelles Umsatzwachstum und schaffen 8 Mal mehr Arbeitsplätze als ihre Mitbewerber. Allerdings ist Mobilität in der Schweiz noch nicht in der Breite angekommen, wie eine europaweit durchgeführte Studie zeigt, die Microsoft mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos Mori durchgeführt hat. Nur etwa 31 Prozent der befragten Schweizer gaben an, dass sie nicht an ihrem Arbeitsplatz präsent sein müssen. Damit liegt die Schweiz nur knapp über dem europäischen Durchschnitt und hat daher grossen Aufholbedarf zu vergleichbaren Volkswirtschaften – vor allem zu den Ländern Nordeuropas.
Dabei werden die Auswirkungen der Mobilisierung durchaus positiv wahrgenommen: Die Zustimmung zur Aussage, dass mobile Technologien Zeitersparnisse bringen, die Produktivität fördern und für eine verbesserte Work-Life-Balance sorgen, ist mit 47 Prozent bedeutend höher als die Zustimmung zur Aussage, dass sie negativen Einfluss haben. Bei den dafür genutzten Services ist der Remote Desktop mit 45 Prozent an erster Stelle gereiht, gefolgt von Cloud Services und Personal E-Mail Transfer. Damit ist die Weiterleitung von Mails an private Accounts gemeint; eine höchst bedenkliche Praxis, die in der Schweiz häufiger vorkommt als im europäischen Durchschnitt. „Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass der Bedarf für Mobilitätslösungen und auch die Akzeptanz bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegeben sind. Leider wird dies noch nicht in einer Form gelebt, die auch sicher ist. Dabei wird mit mobilem E-Mail-Zugriff meist ein erster Schritt gemacht, dem weitere in Richtung zeit- und ortsunabhängiger Nutzung von Cloud-Services folgen“, so Bianca End weiter.
Digitalisierung ist eine ganzheitliche Managementaufgabe
Prof. Dr. Andrea Back, Direktorin am Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität St.Gallen, stellte in ihrem Vortrag Ergebnisse aus dem aktuellen Digital Transformation Report vor, den sie federführend erstellt hat. Der „Digitale Reifegrad“ ist mit 3,41 von 5 möglichen Punkten bei kleineren Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern höher als bei grossen Firmen. Diese weisen Werte von 3,25 bei 2’000 bis 10’000 Mitarbeitern beziehungsweise 3,29 bei mehr als 10’000 Mitarbeitern auf. In dem Report werden Kriterien wie etwa Customer Experience, Produktinnovation, Strategie, Organisation, Prozessdigitalisierung, Zusammenarbeit, ICT-Betrieb & Entwicklung, Kultur & Expertise sowie Transformationsmanagement bewertet. Die unterschiedlichen Perspektiven zeigen sehr deutlich, dass es bei der Digitalen Transformation nicht nur um die Verwendung einzelner Tools geht, sondern um eine ganzheitliche Herangehensweise an das Thema. „Die Digitale Transformation ist ein von der obersten Führungsebene geplanter und gesteuerter Prozess, der durch eine klare Roadmap geführt wird“, fasst Prof. Back zusammen. Bei KMU ist durch ihre überschaubare Grösse die Trägheit neuen Entwicklungen gegenüber oft geringer als bei Grosskonzernen.
Der digitalisierte Bauernhof
Bei der Jucker Farm, einem landwirtschaftlichem Betrieb mit vier Standorten und etwa 300 Mitarbeitern, ist dieser Prozess schon sehr weit fortgeschritten: „IT ist für uns das Nervensystem des Unternehmens. Wir haben uns für Technologie von Microsoft entschieden, da hier alle Elemente optimal zusammenspielen“, stellte Martin Jucker, Mitglied der Geschäftsleitung der Jucker Farm AG, fest. Er sieht es als seine Aufgabe, den Prozess voranzutreiben und auch selbst vorzuleben. Das wichtigste Thema für ihn ist die Mobilität. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, der Bäckerei, dem Veranstaltungsbereich und den Produktionsstandorten sind viel unterwegs. Um den Betrieb effizient organisieren zu können, müssen sie mobil erreichbar sein und können dafür ihre eigenen Smartphones und Tablets verwenden im Sinne von BYOD (Bring Your Own Device). Das digitale Nervensystem der Jucker Farm besteht aus zwei wesentlichen Elementen: Auf Anwenderseite ist das Microsoft Office 356 mit Exchange, Office,Skype for Business, Sharepoint online, Onedrive Business und auf der Infrastrukturseite ist es die Cloud-Plattform Microsoft Azure mit entsprechendem Backup. Marco Rast von Vision-Inside AG, die Jucker bei dem Transformationsprozess begleitet haben, beschrieb die Zusammenarbeit so: „Gerade bei KMU ist es entscheidend, eine gründliche Analyse der IT Lösung durchzuführen. Nur eine stabile und durchgängige Umgebung lässt sich sauber, schrittweise und sinnvoll in die Cloud auslagern. Und entsprechend können die Firmen von den Cloud Lösungen profitieren.“
Über das Microsoft Modern Business Forum:
Das Microsoft Modern Business Forum ist eine neu geschaffene Plattform, die sich zum Ziel gesetzt hat, anhand lokaler KMU-Praxisbeispiele aufzuzeigen, welche Rolle eine moderne IT im Unternehmen spielt und wie sich diese auf die Wertschöpfungskette auswirkt.
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