In der Handelsbranche besitzt das Thema Nachhaltigkeit Relevanz für sämtliche Geschäftsprozesse und treibt gleichzeitig die Profilierung in Richtung der Endkonsument:innen voran. Dabei sind digitale Technologien ein zentraler Schlüssel, um Klima und Umwelt zu schützen, Ressourcen effizienter zu nutzen und eine nachhaltige Zukunft für uns alle zu sichern.
Erst vor kurzem haben wir die Top-Expert*innen von Deutschlands größter Handels-Hochschule DHBW Baden-Württemberg Heilbronn, dem Handelsverband Deutschland (HDE), dem EHI Retail Institute und Microsoft im Rahmen des Microsoft Envision Forums zusammengebracht, um gemeinsam neue Ansätze, aktuelle Studien zum Thema und konkrete Handlungsempfehlungen für mehr Lieferkettentransparenz und Nachhaltigkeit für Handel und Hersteller zu diskutieren.
Nachhaltiges Handeln beginnt in der Lieferkette
Wie wichtig es für den Handel ist, die Nachhaltigkeit in der Lieferkette weiter zu forcieren, bringt Xenia Giese (Senior Industry Advisor Retail & Consumer Goods bei Microsoft Deutschland) auf den Punkt: „Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt für die gesamte Lieferkette rasant an Bedeutung. Und das gleich in zweifacher Hinsicht: Durch gezielte Nachhaltigkeitsmaßnahmen können Handels- und Konsumgüterunternehmen nicht nur ihren ökologischen Footprint, sondern auch ihre wirtschaftliche Profitabilität erheblich verbessern. Wertvolle Unterstützung bietet Microsoft mit branchenrelevanten Lösungen in sämtlichen Handlungsfeldern. In Zusammenarbeit mit den Branchenexpert*innen von DHBW, HDE und EHI rufen wir zudem einige neue Initiativen ins Leben, von denen Handel und Hersteller direkt profitieren werden. Ergänzend erscheint zur EuroCIS ein neues Whitepaper mit dem EHI zum Thema ´Klimaneutralität im Handel und für Unternehmen`“, kündigt unsere Microsoft-Expertin dabei bereits weitere Projekte des Microsoft Engagements für mehr Nachhaltigkeit im Handel an.
Die Bedeutung von Nachhaltigkeitsstrategien unterstreichen auch Prof. Dr. Carolyn Hutter, Prof. Dr. Stephan Rüschen, Prof. Dr. Carsten Kortum und Prof. Dr. Oliver Janz von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn (DHBW): „Händler*innen benötigen eine konsistente Nachhaltigkeitsstrategie und eine Veränderung im Mindset der Entscheider, um Kund*innen und Mitarbeiter*innen langfristig zu überzeugen. Unsere Studien zeigen, dass sich die Händler*innen auf den Weg gemacht haben und insbesondere im Bereich Food im Vergleich zu den Produzenten auch den Takt vorgeben. Es gibt aber in allen Feldern (Lieferkette, Sortimente, Verpackungen, Produktion, Transparenz) noch viele offene Fragen. Kooperationen in der Wertschöpfungskette können helfen, Branchenstandards zu entwickeln, die es auch den Kund*innen erleichtern würde, nachhaltig einzukaufen“, so die DHBW-Expert*innen.
Energiemanagement: Kosten sparen und CO2 minimieren
Welche Möglichkeiten speziell das Thema Energiemanagement bietet, um das Klima zu schützen und die Geschäftsbilanz zu verbessern, betonen Jelena Nikolic (Projektleiterin der Klimaschutzoffensive beim HDE, Handelsverband Deutschland) und Benjamin Chini (Projektleiter Energiemanagement beim EHI Retail Institute). „Viele Handelsunternehmen haben bereits in Energiesparmaßnahmen investiert, die Potenziale sind aber immer noch sehr groß. Gleichzeitig steigen die Anforderungen stetig, klimafreundlicher zu wirtschaften“, so Jelena Nikolic. „Mit der Klimaschutzoffensive stellen wir Händlerinnen und Händlern genau die Informationsangebote zur Verfügung, die sie für einen emissionsarmen Betrieb brauchen: von juristischem Know-how und aktuellen Energiespartechniken bis hin zu Fördermöglichkeiten und Praxisbeispielen.“
Welche Rolle speziell digitale Lösungen in diesem Bereich spielen und welche Mehrwerte sich auf der Zusammenarbeit der Handelsinstitute mit Microsoft ergeben, macht schließlich Benjamin Chini deutlich: „Die Forschungsbeiträge im Microsoft Envision Forum haben die existenzielle Relevanz nachhaltiger Lieferketten für Handel und Gesellschaft aufgezeigt und mit Daten untermauert. Auf dem Weg in die Klimaneutralität benötigen Handelsunternehmen Transparenz in allen Prozessen, die den ökologischen Fußabdruck beeinflussen. Aufgrund der globalen Verflechtungen, die das Management großer Filialnetzwerke und vielfältiger Warensortimente mit sich bringt, werden digitale Lösungen benötigt, die in der Lage sind, den ökologischen Fußabdruck des Gesamtunternehmens zu erfassen und den Einfluss aller Unternehmensbereiche zu quantifizieren. Das EHI arbeitet in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit mit Microsoft und weiteren Partnern in branchenübergreifenden Kooperationsprojekten zusammen“, so der EHI-Experte.
Umfrage: Handels- und Konsumgüterunternehmen setzen auf digitale Nachhaltigkeitslösungen
Beim letzten Microsoft Envision Forum wurden rund 100 Teilnehmer*innen im Rahmen einer Live-Befragung zum Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette befragt. Das Ergebnis: Im Fokus ihrer Nachhaltigkeitsstrategien stehen vor allem digitale Lösungen. Über drei Viertel der Entscheider*innen aus Handels- und Konsumgüterunternehmen (76 Prozent) wünschen sich vermehrt digitale Nachhaltigkeitslösungen für Lieferkette und Logistik, um ihre Nachhaltigkeitsziele noch effizienter zu erreichen. Damit steht das Handlungsfeld Lieferkette für sie im Zentrum aller künftigen Nachhaltigkeitsbestrebungen – gefolgt von den Filialen (42 Prozent), Sortimente & Produktion (40 Prozent) sowie Kunden & Kreislaufwirtschaft (28 Prozent). Bei der Auswahl ihrer Lieferanten setzen die Händler*innen und Hersteller schon heute auf Nachhaltigkeitskriterien wie Menschenreche (67 Prozent), Klimaschutz (50 Prozent) und Ressourcenschonung (46 Prozent).
Als größte Herausforderung für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette machen 62 Prozent der befragten Entscheider*innen eine entsprechend nachhaltige Grundhaltung in den Unternehmen aus. Ganz oben auf der Agenda stehen für sie zudem ein Nachhaltigkeits-Score für alle Produkte (62 Prozent) sowie mehr Ehrlichkeit in der Kundenkommunikation (55 Prozent), um die Transparenz und Glaubwürdigkeit in der Wahrnehmung der Konsument*innen zu gewährleisten. Den Aspekt des Energiemanagements in der Gebäude- und Gerätesteuerung halten sie ebenfalls für wichtig, um gleichzeitig Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu minimieren. In der Praxis jedoch investieren viele Handels- und Konsumgüterunternehmen noch recht zögerlich in Energieeffizienzmaßnahmen. Die Gründe dafür sind vielfältig. In erster Linie fehlt es ihnen an Know-how zu möglichen Einsparpotenzialen (65 Prozent), gefolgt von komplexen Rechtsvorschriften und zu viel Bürokratie (53 Prozent) sowie der undurchsichtigen Förderlandschaft (38 Prozent).
Microsoft engagiert sich aus Überzeugung für Nachhaltigkeit und spielt eine aktive Rolle bei der politischen Diskussion über Fragen des Umweltschutzes auf der ganzen Welt. Gemeinsam mit Kunden und Partnern entwickelt Microsoft Technologielösungen, die zum Schutz unseres Planeten beitragen. Weitere Informationen finden sich hier.
Sie haben die Live-Übertragung des Microsoft Envision Forums verpasst oder wollen einzelne Themen und Erkenntnisse vertiefen? Kein Problem: Alle Sessions unserer Expert*innen stehen als Aufzeichnung zur Verfügung. Schauen Sie gerne rein!
Ein Beitrag von Irene Nadler
Communications Manager Microsoft Deutschland