Die Faszination für den Weltraum hat die Menschheit seit jeher in ihren Bann gezogen. Von den ersten Schritten auf dem Mond mit Apollo 11 bis hin zu den Einblicken in die Tiefen des Universums durch das Hubble-Weltraumteleskop – unser Streben nach Wissen und Entdeckung kennt keine Grenzen. Die Hera-Mission, eine bedeutende Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI, Terra Mater Studios und Microsoft Österreich, macht Raumfahrt nun für alle erlebbar – dank einer interaktiven KI-Assistenz, die in Echtzeit Erkenntnisse aus dem All liefert.
Schutz der Erde als globales Ziel
Hera ist Teil der weltweit ersten Testmission zur Asteroidenabwehr, bekannt als „Planetary Defense“, die in enger Zusammenarbeit mit der JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) durchgeführt wird. Das klare Ziel dieser Mission ist es, Technologien zur Ablenkung von Asteroiden zu validieren und somit die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Im Laufe der Erdgeschichte kam es immer wieder zu Asteroideneinschlägen – die entscheidende Frage lautet daher nicht, ob ein solcher Einschlag in der Zukunft stattfinden wird, sondern wann. Der Aufbau eines effektiven planetarischen Verteidigungssystems ist deshalb von größter Bedeutung.
Um auf diese Herausforderungen zu reagieren, baut die Hera-Mission auf den wichtigen Erkenntnissen der DART-Mission auf. Im September 2022 führte die NASA einen entscheidenden Test durch, bei dem ein Raumfahrzeug gezielt auf Dimorphos, den Mond des Doppelasteroiden Didymos, gelenkt wurde. Dieser Test demonstrierte, dass wir Menschen in der Lage sind, Asteroiden von ihrem Kollisionskurs mit der Erde abzulenken. Die Auswirkungen des Einschlags waren jedoch überraschend groß und stellten die Wissenschaft vor neue Fragen: Warum war der Effekt so stark? Und was können wir aus der Beschaffenheit von Asteroiden lernen?
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, setzt die ESA nun auf die Hera-Mission, die im Oktober 2024 gestartet ist. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Ergebnisse der DART-Mission eingehender zu analysieren und sie in praktikable Technologien zur Abwehr von Asteroiden umzusetzen. Hera wird als erste Raumsonde ein binäres Asteroidensystem, bestehend aus zwei eng umkreisenden Asteroiden, erforschen und dabei innovative Technologien testen, die die Menschheit vor künftigen Katastrophen schützen könnten.
Die Hera-Misson ist mehr als nur ein Schritt in der planetaren Verteidigung: Sie zeigt, wie Technologie es uns ermöglicht, wissenschaftliche Erkenntnisse für alle zugänglich zu machen. Mit dieser Mission bringen wir die Faszination des Weltraums direkt in die Lebensrealität der Menschen und laden sie ein, aktiv an dieser Entdeckung teilzuhaben“, erklärt Ian Carnelli, Missionsleiter bei der ESA.
Von den Sternen zur Erde
Die Hera-Mission geht weit über ihre Rolle in der planetaren Verteidigung hinaus. Sie eröffnet Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, Teil eines bedeutenden wissenschaftlichen Unterfangens zu sein.
Im Zentrum dieser Mission steht der Hera Space Companion, ein KI-gestützter Assistent, der eine neue Dimension der Interaktivität bietet. Nutzer*innen können sich aktiv mit dem Raumfahrzeug unterhalten, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und einen einzigartigen Einblick hinter die Kulissen der Weltraummission gewinnen. Ob es um die neuesten Daten zu Asteroiden oder um Technologien geht, die während der Mission getestet werden: Der Hera Space Companion bringt die Wissenschaft direkt zu den Menschen, während die Raumsonde Millionen von Kilometern von der Erde entfernt ihre Mission erfüllt.
Dank der von Microsoft Azure unterstützten Plattform wird diese Form der Interaktivität überhaupt erst möglich. Der intelligente Assistent verarbeitet die Anfragen der Nutzer*innen und greift auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So erhalten die Menschen präzise und zeitnahe Antworten, die nicht nur Einblicke in die Mission, sondern auch in den neuesten Stand der Weltraumforschung bieten.
Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler und Produzent bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können.“
Ein Fenster in die Zukunft
Die Hera-Mission eröffnet nicht nur einen bedeutenden Fortschritt in der planetaren Verteidigung, sondern markiert auch den Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse. Von der Klimaforschung bis zur Erdbeobachtung: Der Ansatz des Hera Space Companion hat großes Potenzial in anderen wissenschaftlichen Disziplinen. Wissenschaft wird dadurch greifbar und zugänglich – weg vom Elfenbeinturm, hin zu einem gemeinsamen Erlebnis, das Neugierde weckt und individuelles Lernen fördert.
Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann“, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. „Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern.“