Anfang des Jahres hat Microsoft das neue Bing präsentiert, eine Suchmaschine, die von künstlicher Intelligenz unterstützt wird. Neben neuen Funktionen für die Suche und den Edge-Browser wurde für komplexere Suchanfragen der Bing Chat vorgestellt, der auf den Erkenntnissen und Entwicklungen von ChatGPT und GPT-4 basiert. In dieser Blogserie stellt Microsoft euch das intelligente Tool genauer vor und zeigt, wie ihr den praktischen Copiloten im Arbeitsalltag und in der Freizeit einsetzen könnt.
Finden statt suchen – der neue Bing Chat
Zunächst und vor allem ist Bing Chat ein einfach zu bedienendes Tool, das künstliche Intelligenz sehr leicht erlebbar macht. Statt auf Suchanfragen mit Links zu Webseiten zu antworten, reagiert Bing Chat in ganz normaler Alltagssprache – und mit entsprechenden Quellenangaben. Wer zum Beispiel nach einem Rezept für einen Käsekuchen sucht („Gib mir ein Rezept für einen Käsekuchen ohne Rosinen“), erhält nicht Hunderte von Links zu Webseiten, sondern gleich das passende Rezept inklusive aller Zutaten.
Außerdem schlägt Bing Chat passende Folgefragen vor, im Beispiel etwa die Frage: „Kann ich statt Zitronenschale auch etwas anderes verwenden?“ Gerade im Dialog spielt Bing Chat seine Stärken richtig aus. So sind auch komplexe Suchanfragen kein Problem mehr. Ihr könnt mit einer einfachen, allgemeinen Frage starten und diese Frage nach und nach verfeinern. Mit dem Chatverlauf könnt ihr jederzeit auf bisherige Anfragen zurückgreifen und diese stattdessen weiterführen.
Bing Chat ist nicht nur dialogfähig, sondern reagiert auch auf euer Feedback: Fragen, Nachfragen und Kritik („Nein, das passt leider noch nicht, such bitte ein anderes Rezept ohne Butter und Eier“) helfen dem Tool, eine passendere Antwort zu finden. Zudem kann man sie mithilfe der „Daumen hoch“- und der „Daumen runter“-Funktion bewerten und dadurch Feedback geben, was Bing Chat hilft, in Zukunft noch besser bzw. präziser zu antworten.
Das Tool hilft sogar beim Formulieren, wenn ihr nicht so recht wisst, was ihr genau fragen möchtet. Ein Beispiel: „Ich möchte ein Referat über einen französischen König schreiben, der zuerst die Ziele unterstützte, die zur Französischen Revolution führten, aber dann von ihr hingerichtet wurde. Wie heißt der nochmal?“ Die (gekürzte) Antwort von Bing Chat: „Ludwig XVI“.
Bing Chat kann noch mehr: Er hilft beim Formulieren von E-Mails oder bei der Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen. Fragt einfach! Ein Beispiel: „Ich möchte mich zum Prompt-Engineer weiterbilden. Was muss ich dafür können?“ Der Bot liefert in Sekundenschnelle nicht nur die gesuchten Informationen, sondern auch mögliche Nachfragen wie: „Wie kann ich mein Prompt-Wissen erweitern?“ Ein Klick auf diesen Vorschlag reicht, und der Dialog geht weiter.
Ein Wort macht 1.000 Bilder
Und schließlich kann Bing Chat auch Bilder generieren. Das übernimmt der Image Creator von Bing, der dafür von einer erweiterten Version des KI-Bildgenerators DALL·E unterstützt wird, der ebenfalls von OpenAI stammt. Wie bei Bing Chat könnt ihr DALL·E über einfache Texteingaben („Prompts“) dazu bringen, solche Bilder zu erstellen. Bilder gehören zu den am meisten gesuchten Kategorien auf Bing. Kein Wunder, denn aus der Forschung weiß man, dass das menschliche Gehirn visuelle Informationen etwa 60.000-mal schneller verarbeitet als Text. Anders als früher sucht Bing Chat nicht mehr nur nach bereits vorhandenen Bildern, sondern hilft auch dabei, ganz neue und nie dagewesene Bilder zu erschaffen.
Der Bing Image Creator ist vollständig in den Bing Chat integriert. Gebt eine Beschreibung eines Bildes ein und füttert den Bot mit zusätzlichem Kontext wie Ort oder Aktivität, wählt einen Kunststil aus – und lasst Bing Chat, beziehungsweise DALL·E, den Rest machen. So lässt sich mit wenigen Informationen ein passendes Bild generieren.
Entwicklung mit Verantwortung
Bing Chat arbeitet auf Basis eines sogenannten „Large Language Models“ (LLM). Solche Modelle sind mit vielen Milliarden Texten trainiert worden, verfügen also über eine sehr große Wissensbasis. Bing Chat ist außerdem eine „generative KI“ – ihre Aufgabe ist es also, etwas Neues zu erstellen. Dazu gibt Bing Chat nicht einfach nur die Texte wieder, mit denen er trainiert wurde, sondern erstellt auf Basis von Wahrscheinlichkeiten Wort für Wort neue Texte.
Bing versucht für alle Antworten zuverlässige Quellen heranzuziehen. KI kann jedoch Fehler machen – auch, weil die Webinhalte Dritter nicht immer fehlerfrei oder zuverlässig sind. Bing interpretiert die gefunden Informationen manchmal falsch und gibt Antworten, die sich zwar überzeugend anhören, aber unvollständig, fehlerhaft oder unpassend sind. Für den Umgang mit Bing Chat ist es also wichtig, dass ihr die Fakten überprüft, bevor ihr aufgrund der Antworten Entscheidungen trefft oder Maßnahmen ergreift.
Mit dieser Herausforderung von KI setzt sich Microsoft bei der Entwicklung und Weiterentwicklung von Bing intensiv auseinander. Dabei lässt sich Microsoft von ihren KI-Prinzipien, dem Responsible AI Standard sowie jahrzehntelanger Forschung zu KI, Grounding und datenschutzfreundlichem maschinellem Lernen leiten. Außerdem prüft ein multidisziplinäres Team aus Forscher*innen, Ingenieur*innen und Policy-Expert*innen die KI-Systeme auf potenzielle Schäden und ergreift Maßnahmen: Sie verfeinern die Trainingsdaten, filtern schädliche Inhalte raus und sperren Abfragen für sensible Themen. Schließlich weist Microsoft immer wieder auf die Beschränkungen des Systems hin, wie auch hier, und fordert die Nutzer*innen auf, Inhalte auf der Grundlage ihrer Fachkenntnisse zu überprüfen, zu kontrollieren und anzupassen.
Verfügbarkeit von Bing Chat
Bing Chat ist nativ für Microsoft Edge verfügbar. Außerdem gibt es Bing Chat auch als App für euer Smartphone: Microsoft bietet es als kostenlose App für Android und iOS an. Über die Apps könnt ihr Bing Chat sogar per Spracheingabe nutzen.
Weitere praktische Funktionen entdecken
In den weiteren Teilen der Blogserie wird Microsoft anhand alltäglicher Beispiele ausführlicher erzählen, wie Bing Chat funktioniert, für welche Alltagsaufgaben er sich am besten eignet und was ihr tun könnt, um nur die besten Ergebnisse zu erhalten. Bis dahin könntet ihr Bing Chat doch einfach schon mal ausprobieren! Falls ihr offene Fragen zu Bing Chat habt, lest gern im Microsoft Bing-Chat-FAQ nach.
