Die vernetzte Kuh im digitalen Cloud-Stall

Wien, 9. Oktober 2015

  • Als eine der Vorreiter-Branchen für Industrie 4.0 zeigt die Landwirtschaft, welche Vorteile die intelligente Vernetzung von Maschinen und auch Tieren bringen kann.
  • SCR Diary bietet eine Lösung, die Daten der Kühe direkt an den Landwirt weitergibt. Möglich macht das die Windows Embedded Software und die Cloud Microsoft Azure.
  • Der deutsche Milchbauer Steffen Hake zeigt, wie die Effizienz am Hof dank der innovativen Lösungen steigt und gleichzeitig das Leben von Mensch und Vieh komfortabler macht.
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Die Arbeit am Hof von Steffen Hake wird durch Industrie 4.0 erleichtert und effizienter ©Microsoft

Milchbauer Steffen Hake führt gemeinsam mit seinem Vater einen Hof im niedersächsischen Wagenfeld-Ströhen. Er hat die harte Arbeit einer Milchwirtschaft von Kindesbeinen an auf dem elterlichen Hof erlebt. Außer ihm, seinem Vater und dem Großvater arbeiten nur noch ein Nachbar und ein Melker in dem Kleinbetrieb. Wie schon seine Großeltern muss auch Hake oft noch vor dem Morgengrauen aufstehen und bis weit nach Sonnenuntergang arbeiten, um den Betrieb am Laufen zu halten.

Moderne Technologien für eine traditionelle Industrie

Früher führte der erste Weg der Landwirtsfamilie direkt in den Stall zu ihren rund 250 Kühen. Heute jedoch setzt sich Hake zunächst einmal an seinen Computer und checkt, ob es seinen vernetzten Kühen gut geht, oder bei welchen er eventuell genauer nachsehen muss. „Ich überprüfe auf meinem PC die Benachrichtigungen, ob alle Kühe gesund sind. So bin ich immer auf dem Laufenden”, so Steffen Hake. Hake ist Teil einer jungen, technisch versierten Generation, die auch auf dem Hof mehr erleben möchte. Dazu nutzt er die Lösungen von SCR Dairy aus Israel, die als Basis für diverse Dienste wie HealthyCow24 oder Heatime auf Windows Embedded Software und Microsoft Azure setzen. Die Software bietet Hake mittels Übersichten, Dashboards und tiefer gehenden Informationen eine einfache Lösung um das Wohlergehen seiner Tiere per PC, Tablet oder Smartphone sicherzustellen. So kann er damit beispielsweise Muttertiere überwachen, die Milchproduktion steigern, oder auch auf Krankheiten hindeutende Anomalien ausfindig machen, noch bevor er den Stall betritt – bei gleichzeitiger Zeitersparnis.

Vernetzte Lösungen im Kuh-Stall

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Die Daten und Aktivitäten der Kühe können von überall und jederzeit abgerufen werden ©Microsoft

Die Lösung Heatime inkludiert ein Halsband mit Bewegungssensoren und Mikrofonen, mit denen die Aktivitäten der Kuh und das Wiederkäuen überwacht werden. Die Anwendung warnt die Landwirte, sobald sich die Körpertemperatur der Kühe ändert oder das Wiederkäuen unregelmäßig wird – so können gesundheitliche Probleme früh erkannt werden. Das System sammelt die Daten von den Sensoren, übermittelt es an das Office des Bauernhofs und stellt diese über eine mobile Anwendung zur Verfügung. So hat der Landwirt Zugang zu den Daten von überall und zu jederzeit.

Besondere Aufmerksamkeit widmet die Lösung der Fortpflanzung, denn diese ist die wichtigste Voraussetzung für die Milchproduktion. Dank den Bewegungsmeldern in den Halsbändern, die entsprechende Signale für die Brunst erkennen und direkt als Meldung an Hake weitergeben, kann er jetzt sicherstellen, dass er trotz der relativ großen Anzahl an Tieren für jede den optimalen Zeitpunkt zur Besamung abpasst. Denn das Zeitfenster ist eng begrenzt. Im Normalfall bleiben nur etwa zwölf Stunden um eine Kuh in der Brunst erfolgreich zu besamen. Analog arbeitende Kollegen müssen deshalb mindestens viermal am Tag im Stall selbst nach entsprechenden Zeichen Ausschau halten. Hake kann diese Zeit dank den tierischen Wearables und vernetzten Lösungen jetzt anderweitig nutzen.

Fotos:

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