Kamingespräch mit Bundesministerin Karmasin: Familienfreundlichkeit als Teil der Unternehmenskultur – Das Neue Arbeiten bei Microsoft Österreich

Wien, 20.6.2017

Das Neue Arbeiten bei Microsoft Österreich schafft die Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das Erfolgsgeheimnis: eine umfassende Unternehmensphilosophie, die auf Vertrauen, Diversität und Gleichberechtigung setzt.

Das Neue Arbeiten bei Microsoft Österreich und wie es zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie beiträgt, diskutierten Sophie Karmasin, Bundesministerin für Familien und Jugend, Dorothee Ritz, General Manager Microsoft Österreich, Verena Riessberger, Leiterin Public Sektor Microsoft Österreich, Manuela Mohr-Zydek, Leiterin Education Microsoft Österreich, und Manuela Traunwieser, HR Managerin Microsoft Österreich, gestern im Rahmen eines Kamingesprächs. Die Veranstaltung diente dem Erfahrungs- und Ideenaustausch und dem Vernetzen von Unternehmen, um sie dabei zu unterstützen, noch familienfreundlicher zu werden.

Familienfreundlichkeit bei Microsoft Österreich
In einem Zusammenspiel aus neuen Technologien, Architektur und einer umfassenden Unternehmensphilosophie werden MitarbeiterInnen bei Microsoft dabei unterstützt, produktiver zu sein und trotzdem die Work-Life Balance zu erreichen, was besonders für berufstätige Eltern oft eine Herausforderung darstellt. Erst kürzlich hat Microsoft mit einem neuen Raumkonzept den nächsten Schritt im Neuen Arbeiten gesetzt.

„Microsoft hat die Vision, jedem Menschen zu ermöglichen, mehr zu erreichen. Das gilt auch für unsere MitarbeiterInnen“, so Dorothee Ritz. So sollen alle MitarbeiterInnen trotz Beruf jenes Familien- und Lebensmodell leben können, für das sie sich entschieden haben.Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist bei Microsoft tief in der Unternehmensphilosophie verankert und wird tagtäglich gelebt. Und Microsoft ist damit seit Jahren erfolgreich.

„Familienfreundlichkeit ist schon lange kein „Soft Factor“ mehr, sondern trägt nachweislich zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bei“, so Bundesministerin Sophie Karmasin. Bemerkbar mache sie sich zum Beispiel in Form von geringerer Fluktuation, Krankenstandstagen und Fehlzeiten. Ritz sieht außerdem einen klaren Vorteil im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte.

Mit Familienfreundlichkeit gegen Fachkräftemangel
Viele Arbeitgeber sind bereits heute mit einem Fachkräftemangel konfrontiert und in Zukunft wird es nötig sein, dass Unternehmen auf 100 Prozent des Talente-Pools, also Männer und Frauen gleichermaßen, zurückgreifen können, meint Ritz. Microsoft konnte seit 2011 den Frauenanteil von 14 Prozent auf rund ein Drittel erhöhen. Dabei ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Schlüssel, um mehr Frauen eine Karriere in der IT zu ermöglichen. „Und auch unsere Männer wissen diese zu schätzen“, so Ritz.

Vom „Absitzen der Arbeitszeit“ zu flexiblem Arbeiten und Eigenverantwortung
Microsoft setzt viele Maßnahmen für die Familienfreundlichkeit, so gibt es etwa flexibles Arbeiten, Vertrauensarbeitszeit und Management by Objectives. Für alle MitarbeiterInnen gibt es klare Zielvereinbarungen. Die Einhaltung der Ziele liegt in der Eigenverantwortung jeder und jedes Einzelnen und wird vom jeweiligen Manager überprüft.

„Wir bringen unseren MitarbeiterInnen großes Vertrauen entgegen und erwarten im Gegenzug große Eigenverantwortung“, so Verena Riessberger. Das Management achte aber darauf, dass die Arbeitszeiten dem rechtlichen Rahmen entsprechen, ergänzt Ritz. „Und wir machen unseren MitarbeiterInnen gegenüber sehr transparent, ob ihre Leistungen passen“. Insgesamt setze das Neue Arbeiten mehr Kommunikation zur Abstimmung zwischen Management und MitarbeiterInnen voraus. „Das ist nicht zu unterschätzen“, so Manuela Mohr-Zydek.
Auch Karmasin sieht in der Arbeitszeitflexibilisierung einen Vorteil für Familien. „Es braucht allerdings auch Schutzmechanismen, damit die flexiblen Zeiten nicht zu Lasten der Familie gehen oder ArbeitnehmerInnen aufgezwungen werden“, so Karmasin.

Das Neue Arbeiten funktioniert nicht für alle
Was man beim Neuen Arbeiten auch bedenken muss ist, dass es nicht für jede und jeden geeignet ist. „Daher schauen wir im Bewerbungsprozess vor allem darauf, ob jemand kulturell zu uns passt. Wir suchen Personen mit Mut, Lernbereitschaft, Anpassungsfähigkeit, Eigenverantwortung und Eigenständigkeit. Diese Dinge werden für die Jobs der Zukunft unabdingbar sein und sollten Kindern schon in der Schule vermittelt werden“, so Ritz. Microsoft unterstützt daher zahlreiche Bildungsinitiativen. So wurde Ende Mai beispielsweise der Learning Hub eröffnet – ein Lehr- und Lernraum der Zukunft, der vor allem  LehrerInnen inspirieren soll und zeigt, wie digitaler Unterricht aussehen kann.

 „Oft scheitert es an der Unternehmenskultur“
Eine Präsenzkultur gibt es bei Microsoft nicht. Wo die vereinbarten Ziele erfüllt werden, bleibt den MitarbeiterInnen überlassen. Damit die Zusammenarbeit trotzdem klappt, gibt es Grundregeln. So muss beispielsweise jedes Meeting auch per Skype aufgesetzt werden, damit jede und jeder daran teilnehmen kann – egal ob im Büro, von zuhause oder von unterwegs. Viele Meetings werden zusätzlich aufgezeichnet, sodass man sie später nachholen kann. „Das erleichtert es extrem, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen“, so Mohr-Zydek, selbst Mutter eine 7-jährigen Tochter.

„Oft scheitert es an der Unternehmenskultur“, ist Dorothee Ritz überzeugt. „Bei uns dürfen während dem Skype Call auch mal Kinder durchs Bild laufen – das ist vollkommen okay. Da hat auch das Management große Vorbildfunktion, zu zeigen, dass es ‚wirklich okay‘ ist“, ergänzt Ritz. Sie ist überzeugt: „Die stärkste Wirkung haben gelebte Vorbilder. Die Väterkarenz zum Beispiel wird bei uns bisher kaum genutzt. Wenn bei uns ein Mann sechs Monate in Karenz gehen würde und er danach befördert wird, dann würde das viele ermutigen“.

Stay Connected Breakfasts, Papawochen und Job Sharing
Familienfreundliche Maßnahmen, die bereits sehr gerne und häufig in Anspruch genommen werden, sind beispielsweise die sogenannten „Stay Connected Breakfasts“ für Mütter in Karenz. Hier haben sie die Möglichkeit, sich auf dem Laufenden zu halten und sich mit Eltern auszutauschen, die bereits ins Unternehmen zurückgekehrt sind. Für Väter gibt es die sogenannten Papawochen, zwei Wochen bezahlter Sonderurlaub. Für Mütter, die aus der Karenz zurückkommen, gibt es auch die Möglichkeit des Job Sharings. „Wenn sich zwei Frauen eine qualifizierte Position teilen, profitieren auch wir als Unternehmen vom doppelten Know-how“, so Manuela Traunwieser. „Job Sharing ist allerdings nicht für alle Positionen so einfach umzusetzen, wir lernen da selber noch“, räumt Traunwieser ein.

Nicht mit der Brechstange sondern Schritt für Schritt
Alles in allem, ist das neue Arbeiten ein Prozess, der viel Commitment von allen Beteiligten benötigt, vor allem auch des obersten Managements, meint Riessberger. „Wir befinden uns selbst mitten in einem Kulturwandel. Auch wir bei Microsoft gehen diesen Weg Schritt für Schritt, probieren aus, lernen aus Fehlern und justieren nach.“

Bildmaterial
Foto v.l.n.r: Manuela Traunwieser, HR Managerin Microsoft Österreich, Verena Riessberger, Leiterin Public Sektor Microsoft Österreich, Manuela Mohr-Zydek, Leiterin Education Microsoft Österreich, Sophie Karmasin, Bundesministerin für Familie und Jugend, und Dorothee Ritz, General Manager Microsoft Österreich.

Bildrechte: Microsoft/APA Fotoservice/Martin Lusser
Weiteres druckfähiges Bildmaterial finden Sie unter folgendem Link: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/9585

 

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