Vom Flugzeughersteller zum Digitalunternehmen: Airbus transformiert die Luft- und Raumfahrtindustrie mit Mixed Reality

Hololens

Airbus und Microsoft intensivieren ihre bereits seit rund vier Jahren bestehende Zusammenarbeit im Bereich Mixed Reality (MR). Im Rahmen der Kooperation erweitert der grösste europäische Flugzeughersteller den strategischen Einsatz von MR-Lösungen im eigenen Unternehmen und vertreibt zukünftig gemeinsam mit Microsoft eigens entwickelte Standardanwendungen an Kunden aus der Luft- und Raumfahrtindustrie.

Für den Bau der ersten 10’000 Flugzeuge benötigte Airbus etwa 40 Jahre. Die nächsten 20’000 sollen nun in rund der Hälfte der Zeit entstehen. Ein Ziel, welches das europäische Flug- und Rahmfahrtunternehmen insbesondere über die Implementierung der innovativen Mixed-Reality-Technologie erreichen möchte. Nach einer vierjährigen Testphase hat Airbus bereits mehr als 300 Anwendungsbereiche identifiziert, in welchen Mixed Reality Lösungen einen Mehrwert bieten können.

«Unsere Herausforderung in den kommenden Jahren besteht darin, mehr Flugzeuge schneller zu produzieren. Dazu müssen wir unsere Mitarbeiter besser ausstatten und ihre Arbeit effektiver gestalten. Wir müssen unsere Massstäbe höher setzen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, wollen wir Mixed Reality intensiv nutzen», erklärt Jean-Brice Dumont, Executive Vice President of Engineering bei Airbus.

Solche Einsatzfelder von Mixed Reality sind bei Airbus beispielsweise die Mitarbeiterausbildung, das Produktdesign oder auch die Herstellung. Hier erlaubt die innovative Technologie dem Unternehmen effizientere Arbeitsweisen: eine schnellere Produktion bei gesteigerter Qualität. Relevante Erkenntnisse für Airbus, die nicht durch blosse Theorie, sondern durch gewachsene Erfahrungswerte gereift sind.

Mehr Effizienz in Ausbildung wie Produktion

Mixed Reality ermöglicht den Auszubildenden von Airbus in der Luft- und Raumfahrt bereits heute, in einer virtuellen Umgebung zu lernen, ohne dass ein tatsächliches Flugzeug oder physische Teile davon vor Ort sind. Darüber hinaus bietet die 3D-Umgebung den Auszubildenden beim Lernen erweiterte Möglichkeiten – zum Beispiel spezielle Maschinenteile aus jedem Winkel zu betrachten.

Im Rahmen der Produktgestaltung testen Airbus-Designer ihre Entwürfe mit Hilfe von Microsoft HoloLens virtuell auf Serienreife. Dieses Vorgehen beschleunigt den Prozess erheblich und reduziert den vorher benötigten Zeitaufwand um bis zu 80 Prozent. Auch bei der Herstellung bringt die Mixed-Reality-Technologie entscheidende Vorteile: Arbeiter können HoloLens nutzen, um wichtige Informationen, Diagramme oder Anweisungen digital und passend über dem Bauteil einzublenden, während die Hände der Mitarbeiter für die komplex auszuführenden Aufgaben frei bleiben. Über diese Art der Anwendung von Mixed Reality konnte Airbus die Fertigungszeit bereits um ein Drittel reduzieren und gleichzeitig die Qualität sowie Sicherheit verbessern.

Airbus als Anbieter industrieller MR-Lösungen

Auf Basis bisheriger Erfahrungen hat Airbus nicht nur Mixed-Reality-Anwendungen für das eigene Unternehmen gebaut, sondern auch standardisierte Lösungen für Kunden aus der Luft- und Raumfahrtindustrie entwickelt – damit diese von der gewonnenen Expertise des Unternehmens profitieren können. Airbus wird diese industriellen MR-Lösungen künftig in Partnerschaft mit Microsoft für die HoloLens 2 vertreiben.Ein Mixed Reality Trainingsprogramm mit Japan Airlines (JAL) ist die erste neue Lösung, die im Rahmen der strategischen Partnerschaft entstanden ist. Über diese kann das Wartungs- und Kabinenpersonal Abläufe sowie Aufgaben in einer holografischen 3D-Umgebung trainieren. Die spezifisch für die Luft- und Raumfahrt ausgelegten Dienste von Airbus reihen sich dabei nahtlos in das stetig wachsende Angebot an industriellen MR-Lösungen von Microsoft und Partnern ein.

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