Mit Microsoft Power BI kann der One Earth One Ocean e.V. auf einer interaktive Weltkarte die Verläufe, die Art und den Umfang von Mikroplastik im Meer dokumentieren. Das Projekt zeigt, wie Digitalisierung zur Erforschung der Umwelt und zum Klimaschutz beitragen kann.
Microsoft Power BI und Mikroplastik – wie passt das zusammen?
Bis 2050 könnte das Gewicht des Plastikmülls in den Meeren das Gewicht aller Fische übersteigen. Denn jährlich landen etwa 10 Millionen Tonnen Müll in den Weltmeeren, rund 75% davon aus Plastik. Dagegen will der 2011 gegründete gemeinnützige Verein One Earth – One Ocean e. V. (OEOO) vorgehen.
Als Marc, ein ehemaliger Mitarbeiter des Microsoft Partners PHAT CONSULTING, 2013 mit der Bahn von einem Beratungsprojekt zurück nach Hamburg gefahren ist, entdeckte er im DB Magazin einen Artikel über OEOO. Diese versteht sich selbst als „maritime Müllabfuhr“ und hat sich zum Ziel gesetzt unsere Meere von Plastik zu befreien und über Mikroplastik in den Meeren aufzuklären. Dazu sammelt der Verein unter anderem regelmäßig Wasserproben in Nordsee, Mittelmeer und Atlantik.
Inspiriert von der Arbeit des Vereins zögerte Marc nicht lange und ergriff die Initiative. Gemeinsam mit OEOO entwickelte er eine Lösung, wie PHAT mit ihrer Expertise und Erfahrung bei der Sammlung, Verarbeitung und Darstellung von Daten den Verein unterstützen kann. Das Resultat: Die Microplastic Pollution Map – basierend auf Microsoft Power BI.
Die Microplastic Pollution Map
Die Microplastic Pollution Map ist eine interaktive Weltkarte und zeigt die Verläufe, die Art und den Umfang von Mikroplastik im Meer. Die Wasserproben, welche die Verschmutzung durch Mikroplastik dokumentieren, werden von Mikrobiologe Dr. Rüdiger Stöhr, der das Projekt seitens OEOO betreut, analysiert. Bis 2019 wurden 690 Proben entnommen, also ca. 10 Proben pro Monat. Dr. Rüdiger Stöhr leitet die Ergebnisse in einer Excel-Tabelle an PHAT weiter. Bei PHAT werden die Daten strukturiert und in einer Datenbank aufbereitet. Der Power BI-Report, wie er später auf der Website angezeigt wird, bezieht seine Daten direkt aus dieser Datenbank. „Dank Microsoft Power BI können wir OEOO dabei unterstützen, spielerisch und dynamisch über die verschiedenen Arten von Mikroplastik sowie die Plastikströme im Meer aufzuklären.“, sagt Nils Langemann, Geschäftsführer von PHAT.
Mit Power BI können Daten und Fakten zu jedem beliebigen Thema auf interaktive Weise visualisiert und zur Übersicht über Kennzahlen genutzt werden. Welche Vorteile das hat, wissen gemeinnützige Organisationen und Forschende am besten: Forschung kann sichtbar gemacht werden, potenzielle Interessent*innen und Partnerunternehmen können leichter überzeugt und eingebunden werden, Mitarbeitende werden motiviert und die eigene Message wird durch bessere Sichtbarkeit und größeres Verständnis verstärkt.
Eine inspirierende Partnerschaft für alle Seiten: So arbeiten Microsoft, OEOO & PHAT zusammen
Das innovative an der Microplastic Pollution Map ist, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit direkt miteinander verzahnt sind. „Wir zahlen mit unserer technischen Expertise direkt in ein Thema ein, welches einen positiven Impact hat“, sagt Meike Müller, Lead Nachhaltigkeit bei PHAT. „Eines unserer Nachhaltigkeitsziele bei PHAT ist es, mit Organisationen zu arbeiten, die die UN Sustainable Development Goals direkt unterstützen. Gemeinsam mit OEOO zahlen wir auf Ziel 14 – Leben unter Wasser ein.“ erläutert Meike weiter und ergänzt: „Wir als Beratungsunternehmen tauchen in eine völlig neue Welt ein, in der wir Neues lernen und unsere Fähigkeiten ausbauen können“. Durch die Zusammenarbeit wurden die Mitarbeiter*innen von PHAT für drängende Themen wie den zunehmenden Plastikverbrauch sensibilisiert. So nahmen Mitarbeitende beispielsweise 2020 an einem Beach CleanUp von OEOO im Jahr 2020 teil.
Bei Microsoft war es ähnlich: Zahlreiche Mitarbeiter*innen haben eine Woche lang mit dem Fahrrad Kilometer gesammelt – 4603 an der Zahl – um damit die Arbeit des OEOO zu unterstützen. Mit #BuildFor2030 sucht Microsoft außerdem nach innovativen Angeboten und Lösungen, die auf Microsoft-Technologien basieren und Nachhaltigkeitsthemen unterstützen.
Was ist in Zukunft geplant?
Marcs Initiative hat sich ausgezahlt – seit Beginn der Partnerschaft hat sich die Microplastic Pollution Map stetig weiterentwickelt. Mittlerweile ist der Prozess so weit automatisiert, dass Dr. Rüdiger Stöhr die Daten selbst einspeisen kann. Doch es gibt noch eine Menge Ideen, wie man das Projekt weiter auszubauen kann – mit der Einbindung einer Wissensdatenbank, der Integration von Satellitenbildern oder Wetter-Prognosen über KI. „Die Kooperation ist langfristig angelegt und hat das Ziel, die Microplastic Pollution Map zu einer international anerkannten Datenbank mit implementierten Analysefunktionen zu entwickeln.“, so Dr. Rüdiger Stöhr. Denn nur wenn die Erforschung der mittel- bis langfristigen Auswirkungen weitergeführt wird, kann man diesen auch in Zukunft effektiv entgegenwirken.