Digital nachhaltig: Wie Technologie im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung hilft – und das Klima schützt

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Alle Augen auf Glasgow: Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit, und so ist es völlig richtig, dass diesen Monat in aller Welt Menschen nach Schottland geschaut haben, was die Weltklimakonferenz dort an Ergebnissen bringt. Doch dabei darf nicht aus dem Blick geraten: Der Klimaschutz ist aktuell zwar das wichtigste, aber bei weitem nicht das einzige Nachhaltigkeitsthema, das wir anpacken müssen.

Nachhaltig ist ein großes Wort. Im Duden steht es seit 1880. Dass wir 141 Jahre später so zahlreiche Nachhaltigkeits-Diskussionen führen, unterstreicht die vielen Dimensionen und die langen Horizonte, die mit diesem Begriff verbunden sind. Wenn wir eine Welt schaffen wollen, die wir und unsere Kinder in 20, 30 und mehr Jahren als lebenswert empfinden, dann müssen wir auch gegen Hunger, um Menschenrechte und für bessere Bildung kämpfen. Wir müssen uns um medizinische Versorgung und sauberes Trinkwasser für alle kümmern. Kurz: Um die komplette Bandbreite an Themen, die die Vereinten Nationen in ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen festgehalten haben.

Nachhaltigkeit fängt mit Klimaschutz an, aber hört damit noch lange nicht auf

Für eine nachhaltige Zukunft brauchen wir Fortschritte auf all diesen Feldern. Nur dann profitieren wirklich alle Menschen von einer nachhaltigen Entwicklung. Das bedeutet für die Technologiebranche: Wenn sie ihren Anspruch erfüllen will, dass die Digitalisierung eines der größten Versprechen für die Zukunft ist, dann werden technologische Innovationen zu vielen dieser Fortschritte signifikante Beiträge erbringen müssen. Nachhaltigkeit fängt mit Klimaschutz an, aber hört damit noch lange nicht auf.

Bei Microsoft verstehen wir Nachhaltigkeit deshalb umfassend. Wir übernehmen Verantwortung für die Veränderungen, die wir mit unseren Innovationen anstoßen. Wir setzen uns damit auseinander, wie sie sich politisch, gesellschaftlich und ökonomisch auswirken – welche Chancen sie eröffnen, aber auch, welche Herausforderungen sie mit sich bringen. Und wir verbinden ambitionierte Klimaschutzziele mit breit angelegten Aktivitäten in weiteren Feldern: Zum Schutz von Trinkwasser, Lebensräumen und Artenvielfalt, zur Förderung von digitalen Menschenrechten und ethischem Einsatz von Technologie, für digitale Bildung und Qualifizierung. Die unterschiedlichen Aktivitäten ergänzen sich nicht nur hervorragend, sondern sind oft genug sogar synergetisch. Technologien wie die Cloud haben das Potenzial, nicht nur den Klimaschutz voranzubringen, sondern auch bei der Lösung anderer Entwicklungsaufgaben zu helfen.

Doppelt nachhaltig: Kampf gegen Lebensmittelverschwendung schützt zugleich das Klima

Zu den UN-Nachhaltigkeitszielen zählt auch der Kampf gegen Hunger. Lebensmittelverschwendung zu stoppen ist aber nicht nur ein Gebot zum Schutz der wertvollen Nahrungsgrundlagen. Lebensmittelproduktion ist aufwändig: Sie benötigt Ackerfläche, Maschinen, Wasser, Energie für Transport, Kühlung und Verarbeitung. Das bedeutet: Wenn Lebensmittel weggeworfen werden, landet nicht nur Essen im Müll, sondern auch unnötiges CO2 in der Atmosphäre. Deshalb war die Lebensmittelverschwendung auch Thema auf der Klimakonferenz in Glasgow. Eine Untersuchung der UN schätzt, dass acht bis zehn Prozent der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen auf weggeworfene Lebensmittel entfallen könnten – auf dem Acker, in Transport- und Verarbeitungsbetrieben, im Handel, Restaurants, bei uns zuhause.

Deshalb freuen wir uns, dass Microsoft-Lösungen unseren Kunden entlang des Lebensmittel-Produktionszyklus dabei helfen, unnötige Abfälle zu vermeiden, wie ein Blogpost meiner Kollegin Nina Lund zusammenfasst. Auch einer unserer Kunden aus Deutschland ist dabei.

Schlaue Lebensmittelregale behalten die Warenbestände im Blick

Bizerba aus dem schwäbischen Balingen ist Weltmarktführer für Wäge-, Schneide- und Auszeichnungstechnologie in Industrie und Einzelhandel. Das Unternehmen hat ein mitdenkendes Lebensmittelregal für Supermärkte ausgetüftelt: Das „Smart Shelf“ hat integrierte Sensoren und nutzt Microsofts Azure-Cloud, um den Bestand in jedem Fach zu ermitteln. Diese Informationen können die schlauen Regale auch gleich an andere Geräte weitergeben. In einer Backstation kann das Regal dem Ofen melden, dass er keine Croissants mehr nachbacken soll, weil das Fach noch voll ist. Oder auf digitalen Preisschildern einen Rabatt für die Artikel geben, die jetzt verkauft werden müssen.

Maschinelles Lernen aus Azure hilft dem skandinavischen Kochboxen-Versender LMK, die Vorlieben der Kund*innen besser zu verstehen und die Boxen so passgenau zusammenzustellen, dass weniger als ein Prozent der Lebensmittel im Müll landen. Transparency-One und Danone vernetzen über unsere Technologie den Lebensmittelkonzern mit Bauernhöfen und Zulieferern. Danfoss nutzt sie, um in Kühl- und Gefrierschränken von Supermärkten die Temperatur zu kontrollieren alarmiert das Personal, wenn sie steigt. Eine offen gelassene Tür kann etliche Kilo Lebensmittel unbrauchbar machen, wenn die Kühlung unterbrochen wird.

Digital nachhaltig – nachhaltig digital

In Summe zeigen diese Beispiele vor allem eines: Nachhaltigkeit ist kein Inselthema. Wer wirklich etwas bewegen will, muss übergreifend denken und integriert handeln. Die Menschen – und das gilt ganz besonders für die junge Generationwünschen sich eine Zukunft, in der die Ressourcen des Planeten verantwortlich und nachhaltig genutzt werden, eine Gesellschaft, die innovativ und inkludierend ist und eine Arbeitswelt, in der alle Menschen ihre Potentiale bestmöglich entfalten können. Die Digitalisierung kann zum Wegbereiter und zur tragenden Säule einer solchen Zukunft werden. Um dieser Verantwortung gerecht werden zu können, müssen wir Fragen der ethischen Nutzung neuer Technologien regelmäßig adressieren. Digital hilft, nachhaltig zu werden. Das Thema umfassend anzugehen ist nötig, um nachhaltig digital zu werden.

 


Ein Beitrag von Alexander Britz
Head of Digital Business Transformation & Artificial Intelligence


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