Zum Hauptinhalt springen

Die Wienerberger AG geht den Schritt in die Cloud und will hoch hinaus

Wenn die Rechen- und Speicherkapazitäten zu knapp werden, stehen Unternehmen – ob klein oder groß – heutzutage vor der Wahl, bestehende Infrastrukturen laufend zu erweitern oder den Schritt in die Cloud zu setzen. Bei der Wienerberger AG fiel die Entscheidung nicht nur auf die Cloud, das Unternehmen setzte sich auch sehr hohe Ziele bei der Umsetzung, um den Mitarbeiter*innen nur die besten Lösungen für den Arbeitsalltag zu bieten. Gemeinsam mit dem Bechtle IT-Systemhaus Österreich und Microsoft konnte der Umstieg auf die Microsoft Cloud mit Microsoft Azure und Citrix gestemmt werden.

Großes Unternehmen, große Pläne

Die Wienerberger AG ist als führender Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen in 29 Ländern vertreten. In Österreich allein beschäftigt die Wienerberger rund 1.100 Mitarbeiter*innen. Durch zunehmende Digitalisierungsmaßnahmen wurden die IT-Ressourcen mit Servern vor Ort langsam knapp, man holte sich Hilfe vom Experten – das IT-Systemhaus Bechtle. Schnell war klar, dass eine Erweiterung der bestehenden Infrastrukturen sich bei so einem großen Unternehmen auf Dauer nicht auszahlen würde. Der Plan, auf einen Cloud-Service umzusteigen, nahm Form an.

Aber damit nicht genug, so Markus Benczak, Product Owner IT Workplace, IT Infrastructure Solutions bei Wienerberger: „Wir waren mit den Ressourcen schlichtweg am Ende. Die Cloud bietet uns als Unternehmen weitaus mehr Möglichkeiten als unsere bisherige Infrastruktur vor Ort – und zwar nicht nur in Sachen Speicherkapazität, sondern auch wenn es um das Kosten-Nutzen-Verhältnis oder die Employee Experience geht. Wir wollen ein modernes Unternehmen sein und wenn wir schon umsteigen, wollen wir auch gleich die neueste Technologie einsetzen.“

Gemeinsam mit Bechtle wurde bereits vor dem Umstieg überlegt, welche Lösungen am Ende für Wienerberger zum Erfolg führen würden. Wienerberger hatte schon zuvor mit Citrix und Microsoft 365 gearbeitet. Es ergab also Sinn, mit diesen Partnern die Zusammenarbeit auszubauen. Gesagt, getan: Die bestehenden Citrix Serverfarmen wurden in eine Citrix Cloud zusammengeführt, die über Microsoft Azure läuft.

Vollstes Vertrauen in die Servicepartner

Die positiven Auswirkungen machten sich schlagartig bemerkbar. Auf die Microsoft Cloud kann Wienerberger jederzeit und von überall zentral zugreifen. Den Service des neuen Systems übernimmt dabei komplett Bechtle. Problemlösungen, die früher Wochen gedauert hätten, werden nun innerhalb von wenigen Tagen abgewickelt. Eine neue App kann mittlerweile in maximal zwei Wochen an den Start gehen – das hätte früher Monate in Anspruch genommen.

Markus Benczak vertraute von Anfang an auf die Servicepartner: „Wir suchen aktiv die Nähe zu unserem Partner Bechtle und den Herstellern, Citrix und Microsoft, und holen uns Tipps. Sie haben bereits die Erfahrung und können uns mit Best Practices zur Hand gehen.“ Eine Einstellung, die das Projekt auch für Bechtle extrem spannend macht, so Paul Nachförg, Projektleiter, Bechtle IT-Systemhaus Österreich: „Unsere Arbeit wird erheblich erleichtert, wenn unsere Partner neue Ideen aktiv mitgestalten und bereit sind, mit uns Neues auszuprobieren. Selbst, wenn eine Idee zunächst mit Hindernissen verbunden war, aber eine substanzielle Verbesserung versprach, war Wienerberger offen dafür. Als großes Unternehmen muss man bei den neuesten Technologien am Ball bleiben.“

Stolpersteine mit flexiblen Lösungen überwinden

So gab es, wie bei jedem Großprojekt, auch hier einige initiale Hürden, für die sich innerhalb der neuen Infrastruktur aber bald flexible Lösungen finden ließen. So verfügte Wienerberger für die Authentifizierung der Nutzer*innen über die Citrix Cloud noch nicht über die nötigen Features, also wurde diese kurzerhand in die Microsoft Cloud verlagert. Seitdem lässt sich auch flexibler regeln, wer welchen Zugang zum System hat. Für interne Mitarbeiter*innen reicht ein Single-Sign-On, externe steigen dafür über die Zwei-Faktor-Authentifizierung ein.

Der vereinfachte Einstieg ins System ist nur einer der Vorteile für die Mitarbeitenden. Da der virtuelle Citrix Desktop – über den gearbeitet wird und der über die Cloud läuft – ein geschlossenes System ist, können Nutzer*innen von allen Geräten – auch von ihren privaten – auf das System zugreifen und damit sogar im Homeoffice sich mit dem eigenen Drucker verbinden. Der Arbeitslaptop muss dafür nicht einmal mehr eingeschaltet werden. Sollte der private Rechner mit einem Virus befallen sein, bleiben Citrix und damit auch alle Dokumente in der Cloud geschützt. Auch hier kann Wienerberger den Zugriff für externe User individuell anpassen.

Entscheidende Veränderungen hinter den Kulissen

Die größten Veränderungen machen sich aber im technischen Hintergrund bemerkbar. Sind alle Nutzer*innen im System, werden die Ressourcen automatisch aufgestockt, sind gerade weniger online, bleiben auch nur die Server aktiv, die benötigt werden. Dadurch können sich die Server auch gegenseitig entlasten. Es werden mit der Microsoft Cloud immer nur die Ressourcen provisioniert, die auch wirklich in Verwendung sind. Die Mitarbeiter*innen merken es, indem alles glatt läuft, für Wienerberger zeichnen sich zusätzlich Kostenvorteile ab.

Auch beim Umstieg auf Microsoft Teams für die Kommunikation und Zusammenarbeit im Unternehmen passiert hinter den Kulissen viel mehr, als die Anwender*innen vermuten würden. Normalerweise würde die Anwendung das System schnell auslasten. Microsoft bietet aber die Möglichkeit, Teams über Citrix zu optimieren. Wenn ein Videocall startet, übernimmt die Grafikkarte im Endgerät des Nutzers das Rendern, damit es zu keinen Ausfällen kommt und das Gespräch, was Ton und Bild betrifft, fehlerfrei läuft.

Raum für Expansion

Nach der erfolgreichen Pilotierung in Österreich denkt Wienerberger bereits an die Zukunft. Im Moment benutzen an die 300 interne und externe Mitarbeiter*innen in Österreich die Citrix Cloud. Hier gibt es noch viel Luft nach oben. Da sich die verfügbaren Ressourcen in der Microsoft Cloud immer anpassen und örtlich nicht gebunden sind, steht einer Expansion des Systems – auch auf Standorte in anderen Ländern – nichts im Weg, so Paul Nachförg, Bechtle: „Mit den Cloud-Lösungen von Microsoft und Citrix sind wir absolut flexibel und können jederzeit Regionen hinzufügen. So gibt es einen zentralen Zugangspunkt in der Citrix Cloud, während lokale Microsoft Cloud-Regionen das Ressourcenmanagement übernehmen. Das wäre mit Servern im Haus einfach nicht möglich.“

Konkret wird gerade an einem Folgeprojekt in den Niederlanden gearbeitet. Auch dort sollen in Zukunft etwa 300 Anwender*innen über die Citrix Cloud arbeiten. Administrator*innen bekommen dann nur die Zugänge, die sie brauchen, ohne dass etwas an der Struktur geändert werden muss. Die Erweiterung funktioniert so reibungslos, dass das Onboarding neuer Nutzer*innen nur wenige Wochen, statt wie bisher drei bis sechs Monate, dauert. Standort und Zeitzone sind dabei egal – weswegen Wienerberger hier noch weiter hinauswill. Ein Migrationsprojekt mit dem Konzernunternehmen Meridian Brick in den USA könnte bald folgen. Der Weg in die Cloud ist für Wienerberger also noch lange nicht abgeschlossen.


Bilder: Uwe Strasser