Microsoft erklärt: Was ist Cloud Computing? Definition & Funktionen

Was ist Cloud Computing? Wofür wird es verwendet und welche Typen von Clouddiensten gibt es? In diesem Artikel findest du eine einfache Definition und alle wichtigen Infos rund um Cloud Computing.

Beim Cloud Computing handelt es sich um das Mieten von Computingressourcen (z. B. Speicherplatz) über das Internet auf den Computern eines anderen Unternehmens. Das Unternehmen, das diese Dienste bereitstellt, wird als Cloudanbieter bezeichnet.

Der Cloudanbieter ist für die physische Hardware verantwortlich, die für das Ausführen der Arbeiten notwendig ist. Außerdem hält er diese auf dem neuesten Stand. Die angebotenen Computingdienste unterscheiden sich je nach Cloudanbieter. Allerdings umfassen sie in der Regel:

  • Computerleistung, wie etwa Linux-Server oder Webanwendungen
  • Speicher, wie etwa Dateien und Datenbanken
  • Netzwerke, wie etwa sichere Verbindungen zwischen dem Cloudanbieter und der jeweiligen Organisation
  • Analytics, wie etwa die Visualisierung von Telemetrie- und Leistungsdaten

Das Ziel von Cloud Computing besteht darin, die Unternehmensführung zu vereinfachen und effizienter zu gestalten, egal ob für kleine Start-ups oder große Konzerne.

Thomas Frahler, Business Lead Internet of Things bei Microsoft Deutschland, erklärt im Video in Kürze, worum es bei Cloud Computing geht.

Was ist Azure?

Microsoft Azure ist die Cloud-Computing-Plattform von Microsoft. Es handelt sich dabei um ständig erweiterte Clouddienste, mit denen Organisation Anwendungen mithilfe von bereitgestellten Tools und Frameworks in einem großen globalen Netzwerk erstellen, verwalten und bereitstellen können.

Wofür wird Cloud Computing verwendet?

Ein Großteil der Menschen nutzt Cloud Computing bereits, ohne dass es ihnen bewusst ist. Wer einen Onlinedienst verwendet, um E-Mails zu versenden, Dokumente zu bearbeiten, Filme oder Fernsehsendungen wiederzugeben, Spiele zu spielen oder Bilder und andere Dateien zu speichern, tut dies auf Basis von Cloud Computing.

Die ersten Cloud Computing-Dienste sind gerade mal zehn Jahre alt, doch diverse Unternehmen – von kleinen Startups bis hin zu globalen Großunternehmen, Regierungsbehörden und gemeinnützigen Organisationen – nutzen die Technologie bereits.

Welche Arten von Cloud Computing gibt es?

Nicht alle Clouds sind gleich, und nicht jede Art von Cloud Computing ist für jeden geeignet. Für die Bereitstellung von Clouddiensten gibt es drei Möglichkeiten: öffentliche Cloud, private Cloud und Hybrid Cloud.

Ein Cloudbereitstellungsmodell definiert, wo Daten gespeichert werden und wie mit dem Modell interagiert werden kann.

Öffentliche Cloud:

Öffentliche Clouds werden von externen Cloudanbietern betrieben. Dabei werden die Computingressourcen wie Server und Speicher über das Internet bereitgestellt. Microsoft Azure ist ein Beispiel für eine öffentliche Cloud. Bei öffentlichen Clouds sind sämtliche Hardware-, Software- und andere unterstützende Infrastrukturkomponenten Eigentum des Cloudanbieters und werden von diesem verwaltet.

Private Cloud:

Die Cloud Computing-Ressourcen werden nur von einem einzigen Unternehmen genutzt. Private Clouds können sich physisch im lokalen Datencenter des Unternehmens befinden. Einige Unternehmen nutzen jedoch auch die Leistungen externer Dienstanbieter, um ihre private Cloud zu hosten. Bei privaten Clouds werden die Dienste und Infrastrukturkomponenten in einem privaten Netzwerk verwaltet.

Hybrid Cloud:

Hybrid Clouds sind eine Kombination aus öffentlichen Clouds und privaten Clouds. Sie erlaubt es Daten und Anwendungen, sich zwischen privaten und öffentlichen Clouds zu bewegen. Dadurch bietet sie Unternehmen mehr Flexibilität, zusätzliche Bereitstellungsoptionen und trägt zur Optimierung bestehender Infrastruktur, Sicherheit und Compliance bei.

Welche Typen von Clouddiensten gibt es?

Die meisten Cloud Computing-Dienste lassen sich in vier grundlegende Kategorien unterteilen: IaaS (Infrastructure-as-a-Service), PaaS (Platform as a Service), SaaS (Software-as-a-Service) und serverloses Computing. Da diese Kategorien aufeinander aufbauen, werden sie auch als Cloud Computing-Stapel (bzw. Stack) bezeichnet.

Infrastructure-as-a-Service (IaaS):

Die einfachste Kategorie von Cloud Computing-Diensten. Bei IaaS nehmen Organisationen die IT-Infrastruktur wie Server, virtuelle Computer, Speicher, Netzwerke und Betriebssysteme eines Cloudanbieters in Anspruch und entrichten nutzungsbasierte Gebühren für diese Dienste. Mit IaaS wird die Hardware also gemietet, anstatt sie zu kaufen.

IaaS wird unter anderem für die Speicherung von Daten eingesetzt. Organisationen meiden damit den Kapitalaufwand und die Komplexität einer eigenen Speicherverwaltung.

Platform-as-a-Service (PaaS):

PaaS bietet je nach Bedarf eine (virtuelle) Umgebung zum Erstellen, Testen und Bereitstellen von Softwareanwendungen. Alles befindet sich in der Cloud. Mit PaaS können Organisationen Anwendungen in kurzer Zeit erstellen, ohne sich um die Verwaltung der zugrunde liegenden Infrastruktur kümmern zu müssen, die für die Entwicklung benötigt werden.

PaaS wird unter anderem im Bereich Business Intelligence eingesetzt. PaaS-Tools ermöglichen Organisationen die Analyse und das Data Mining ihrer Daten. Sie können Erkenntnisse und Muster finden und so Ergebnisse vorhersagen, um Unternehmensentscheidungen zu verbessern.

Serverloses Computing:

Weist Gemeinsamkeiten mit PaaS auf und konzentriert sich auf das Erstellen von App-Funktionen. Dabei entfällt jedoch der Zeitaufwand für die Verwaltung der erforderlichen Server und Infrastruktur. Der Cloudanbieter übernimmt das Setup, die Kapazitätsplanung und die Serververwaltung. Serverlose Architekturen sind hochgradig skalierbar und ereignisgesteuert. Sie setzen Ressourcen nur dann ein, wenn eine bestimmte Funktion verwendet wird.

Software-as-a-Service (SaaS):

SaaS ist eine Methode zur Bereitstellung von Softwareanwendungen über das Internet. Die Bereitstellung erfolgt nach Bedarf und in der Regel im Rahmen eines Abonnements. Bei SaaS werden Softwareanwendungen und zugrunde liegende Infrastrukturen von Cloudanbietern gehostet und verwaltet.

Auch alle Wartungsaufgaben (zum Beispiel Softwareupgrades und Sicherheitspatches) werden von den Cloudanbietern übernommen. Benutzer verbinden sich über das Internet mit der Anwendung. Office 365 und Dynamics CRM Online sind Beispiele für SaaS-Software.

*Beitragsbild: by Christopher Burns on Unsplash

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