- Im Zuge des 76. Europäischen Forum Alpbach rückte Microsoft Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Energieversorgung der Zukunft in den Fokus
- Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin, Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender der Verbund AG und Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich im Austausch über die heimische und europäische Energiezukunft
- Daten, Automatisierung, intelligente Maschinen und effiziente Unternehmensprozesse können ohne eine Energiewende nicht nachhaltig eingesetzt werden.
- Unternehmen und Politik müssen branchen- und parteiübergreifend an einem Strang ziehen, um eine nachhaltige Energiezukunft zu ermöglichen.
Technologie und Digitalisierung sind treibende Faktoren für eine nachhaltigere Zukunft. Das betrifft auch die Produktion und die Nutzung von Energie. Im Mittelpunkt stehen effiziente Prozesse, ermöglicht durch moderne Technologie, aber auch die notwendigen politischen Rahmenbedingungen. Beim Mittagssalon von Microsoft im Rahmen des 76. Europäischen Forum Alpbach skizzierten Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft, wie sowohl Chancen als auch Aufgaben für eine erfolgreiche Energiewende vergeben sind – und was bereits heute schon möglich ist.
In seiner Rolle als führender Technologieanbieter trägt Microsoft eine große Verantwortung im nachhaltigen Umgang mit Energie. Einerseits im eigenen Unternehmen, wo Microsoft den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren bis 2025 vollständig aus nachhaltigen Quellen beziehen wird. Anderseits auch im Bereich der Forschung und Innovation, durch die Förderung von wissenschaftlichen Projekten und Organisationen. Zusätzlich arbeitet Microsoft – gemeinsam mit Kunden und Partnern – an besseren Lösungen und effizienteren Prozessen. Schon ab 2030 will Microsoft CO2-negativ sein und bis 2050 den gesamten CO2-Ausstoß aus der Atmosphäre zurückholen, den es seit seiner Gründung 1975 emittierte. Die zentralen Elemente zum Erreichen dieser Ziele sind mehr CO2-freier Strom sowie eine nachhaltige Cloud. Ökologisch nachhaltiges Agieren von Unternehmen setzt aber die richtigen Bedingungen, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich, voraus.
Das Europäische Forum Alpbach (EFA) findet dieses Jahr als Hybrid-Event unter dem Motto „The Great Transformation“ statt. Entlang der Fokusthemen „Securing our Future“ und „The Climate Opportunity“ lud Microsoft Österreich zu einem Impulstalk mit hochkarätigen Gästen am Podium. Unter dem Titel „Wie sieht unsere Energiezukunft aus?“ warfen Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin, Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender der Verbund AG und Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich einen Blick auf Gegenwart und Zukunft zum Thema Energie.
Die Erfolgsspirale aus Klimaschutz, Technologien und Energiewende
Die (digitale) Transformation und nachhaltiges Wirtschaften werden längst als wichtige Ziele für Unternehmen gesehen. Niemand, weder Unternehmen noch Institutionen, können sich diesen Themen heutzutage verschließen.
Der unbedingte Bedarf nach Veränderung trägt auch dazu bei, dass innovative Technologien, wie Automatisierung und intelligente Maschinen, entwickelt und optimiert werden. Diese Lösungen benötigen erst einmal Energie – durch neuartige Technologien können Ressourcen jedoch auch geschont werden. Branchenübergreifend ist nämlich das oberste Ziel, nicht nur effizientere, sondern auch nachhaltigere Prozesse ermöglichen zu können.
Ein Beispiel aus der Praxis: Videotelefonie ist spätestens in den vergangenen anderthalb Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Berufsbranchen geworden. Zwar entsteht hierbei eine Vielzahl an Daten, welche wiederum verarbeitet werden müssen und damit Energie benötigen. Doch steht dieser Mehraufwand in keinem Vergleich zu den Abgasen, welche durch das verringerte Reisen eingespart wurden.
Ebenso verhält es sich beispielsweise im Bereich Predictive Maintenance: Zwar bedeuten künstliche Intelligenz und das Sammeln und Analysieren von Daten einen nicht zu leugnenden Energieaufwand – Verschleißteile können dank dieser Methode jedoch besser überwacht, vor Ermüdung geschützt und dementsprechend länger in Betrieb gehalten werden. Das bedeutet einen größeren finanziellen Mehrwert, mehr Effizienz in der Produktion und einen ökologischen Mehrwert zur verringerten Ressourcenverbrauch.
Die digitale Transformation, vorangetrieben durch Cloudtechnologie und den Einsatz von Rechenzentren, leistet somit auch einen maßgeblichen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel.
„Die Digitalisierung macht unser Leben in vielen Bereichen einfacher und bequemer und kann uns dabei helfen, CO2 zu sparen. Denken Sie zum Beispiel an die Videokonferenzen, die Kurzstreckenflüge ersetzen können“ so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Gleichzeitig führt die Digitalisierung auch zu einem erhöhten Energiebedarf. Damit wir die Klimakrise meistern können, werden wir unser Energiesystem bis 2030 auf 100 Prozent Erneuerbare Energien aus Sonne, Wind Wasser und Biomasse umstellen. Das Erneuerbaren Ausbau Gesetz ebnet uns dafür den Weg.“
Gemeinsam mit dem steigenden Energiebedarf steigt somit auch der Bedarf einer Energiewende, um langfristig wettbewerbsfähig bleiben zu können. Denn der bewusste Umgang mit Energie und allen voran erneuerbare Energie wird Standortentscheidend sein. Mit effizienten Prozessen und der Erreichung von ehrlichen Nachhaltigkeitsziele können Unternehmen sowohl bei ihren Kunden als auch bei ihren Mitarbeitenden und nicht zuletzt bei deren Investoren punkten.
Nachhaltigkeit als Innovationstreiber
Das Bewusstsein ist bereits vorhanden, nun geht es um die Umsetzung, war der Konsensus des Impulstalks in Alpbach. Das Potenzial für weitreichende Lösungen, die den Energieverbrauch sowie den CO2-Ausstoß von Unternehmen verbessert, ist groß. Microsoft hat erst kürzlich einen Innovationsfond von einer Milliarde Dollar gegründet, um die Entwicklung der Technologien zu fördern, die uns nachhaltig dabei helfen werden, unseren CO2-Fußabdruck zu verkleinern. „Dazu zählen auch neuartige Architekturen von Rechenzentren, die in der Bereitstellung der für die moderne Wirtschaft notwendigen Cloud Services bis zu 97 Prozent weniger CO2 produzieren – und damit zum echten Game Changer im Kampf gegen den Klimawandel werden“ hebt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich einige Punkte der globalen Nachhaltigkeitsstrategie des Technologieunternehmens hervor. Mit der neu angekündigten möchte Microsoft zudem seinen Kunden künftig dabei helfen, CO2-Emissionen transparent zu machen und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Dass führende Unternehmen jeder Branche an die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft aktiv beteiligen sollen, bestätigte auch Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender der VERBUND AG. Als führendes heimisches Energieunternehmen versteht sich VERBUND als Partner der Kundinnen und Kunden am Weg in die erneuerbare Energiezukunft. So setzt VERBUND auf nachhaltige und sichere Stromversorgung – 97 % der VERBUND-Stromerzeugung stammen aus erneuerbaren Energien, vorrangig Wasserkraft – auf zukunftsfähige Energie-Infrastruktur und auf Innovation, um Themen wie Elektromobilität oder grünen Wasserstoff in Österreich zu forcieren.
„Strom aus erneuerbaren Energien und in weiterer Folge grüner Wasserstoff sind entscheidend, um die Dekarbonisierung von Industrie, Wirtschaft und Mobilität voranzutreiben“, so Michael Strugl, „Die Erreichung der Klimaziele ist ein Kraftakt, zu dem wir als Gesellschaft – Politik, Wirtschaft, Energieunternehmen und Forschung – nachfolgenden Generationen verpflichtet sind. Aus Diskussionen wie heute entstehen neue Impulse, Projekte und Kooperationen, die die Energiewende erst ermöglichen.“
Gemeinsam mit Partnern wie Microsoft werden zukunftsorientierte Geschäftsmodelle und Services entwickelt und bestehende Prozesse effizienter gestaltet. Digitalisierung ist dabei ein wichtiges Werkzeug für Energieeffizienz im Konsum- und Industriebereich. Als Beispiele nannte Strugl die digitale Steuerung von Kraftwerken (z.B. das digitale Wasserkraftwerk Rabenstein), datenbasierte Vorhersagemodelle für die Energieproduktion sowie automatisierte Handelslösungen für den Stromhandel. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der innovativen Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden. „Aus- und Weiterbildungen sind ebenfalls essenziell, um das Wissen der Menschen zu den Möglichkeiten einer grünen Energiewende zu schulen und die Aufmerksamkeit zu stärken“ betonte Strugl den Wert einer modernen Unternehmenskultur.
Wegweisende Partnerschaften in Österreich
Wie wichtig Partnerschaften sowie ein Zusammenspiel von Spitzenkompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen sind, zeigen auch aktuelle Leuchtturmprojekte von Microsoft Österreich. In den unterschiedlichsten Branchen trägt Cloudtechnologie zu einer nachhaltigeren Umsetzung von innovativen Lösungen bei.
Da es im Bereich der Energieversorgung unerlässlich sein wird, den Umstieg auf erneuerbare Energien zu verwirklichen, gewinnt auch die Überwachung und Regulierung der Netze, durch die dieser Strom fließt, zunehmend an Bedeutung. In Österreich übernimmt diese Rolle die Austrian Power Grid AG (APG). Die nötigen Daten, gespeichert in der Microsoft Cloud, und Analysen aus Microsoft PowerBI liefert die HAKOM Time Series GmbH. Damit bleibt die Energieversorgung selbst bei schwankenden Stromwerten durch erneuerbare Energiequellen bestehen.
Dass neue Technologien in jeder Branche Prozesse nachhaltiger gestalten können, zeigt die Cloud-App für das Vorsorgemanagement von Zühlke Österreich und VALOG. Der Energieverbrauch bei Computing-Vorgängen wird durch Microsoft Azure deutlich reduziert und steigert damit die Energieeffizienz.
Ein weiteres Beispiel bietet die Zusammenarbeit mit TietoEvry: Im Rahmen des FrostStat AG Projektes wird Frostbekämpfung in der Landwirtschaft nachhaltig und klimaschonend gestaltet. Dank der Skalierbarkeit der Cloud steht die notwendige Leistung genau dann zu Verfügung, wenn sie gebraucht wird. So können große Mengen Daten in kürzester Zeit bewältigt und die Ressourcen effizient genutzt werden. Die durch das Projekt ermöglichte Präzisionslandwirtschaft trägt zum optimalen Einsatz von Bewässerung und Schutzmittel bei – und schont dadurch die Umwelt.
„Konstruktiver Dialog ist von größter Bedeutung“, fasst Erlach den Konsensus des Impulstalks zusammen. „Nur so können wir uns gemeinsam von Anregungen und Ideen hin zur Umsetzung und nachhaltiger Veränderung bewegen.“
Denn, und da waren sich alle Teilnehmer*innen einig: Um gegen die Klimakrise vorzugehen, müssen alle Parteien zusammenkommen und gemeinsam anpacken.
Weiterführende Informationen:
Microsoft Greenbook Sustainability: Mit dem Ziel, NGOs, Unternehmen und Politik zusammenzubringen und den Diskurs zu fördern, fragte Microsoft Österreich zahlreiche Unternehmen und Organisationen nach ihren Lösungsansätze und Nachhaltigkeitsbemühungen. Gesammelt wurden die Gedanken und Perspektiven in einem Greenbook. Zu den Autor*innen zählen neben Vertreter*innen von Greenpeace und Friday for Future auch die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Margarethe Schramböck.
Bilder: Microsoft / APA-Fotoservice / Jan Hetfleisch