Microsofts neuer Supercomputer ebnet den Weg für künstliche Intelligenz

Microsoft hat auf seiner weltweiten Entwicklerkonferenz Build 2020 einen der fünf leistungsstärksten Supercomputer der Welt angekündigt. Der vollständig in Microsoft Azure gehostete Computer entstand in enger Zusammenarbeit mit OpenAI und exklusiv für das Training von massiv verteilten KI-Modellen in dem Forschungsunternehmen. Der Supercomputer ist ein wichtiger Meilenstein der im vergangenen Jahr angekündigten Partnerschaft zwischen dem Unternehmen aus San Francisco und Microsoft zur gemeinsamen Entwicklung neuer Supercomputing-Technologien in Azure.

Der Supercomputer in der Cloud

Der auf der Build 2020 präsentierte Supercomputer besteht aus einem einzelnen System mit 285.000 CPU-Kernen und 10.000 GPUs. Zum Vergleich: ein moderner Heimcomputer arbeitet mit nur zwei bis acht Kernen. Dazu kommt eine Netzwerkanbindung an GPU-Server mit einer Übertragungskapazität von 400 Gigabit pro Sekunde. Dank der direkten Bereitstellung auf Microsoft Azure bietet die Appliance auch eine robuste Cloud-Infrastruktur und Zugang zu allen Azure-Services. Verglichen mit anderen Hochleistungsrechnern kann Microsofts Supercomputer eine riesige Anzahl Rechenoperationen beispielweise im Natural Language Processing (NLP) parallel zu anderen Prozessen, etwa in der Bilderkennung, durchführen.

Künstliche Intelligenz kann jetzt Multitasking

Früher konnten KI-Modelle nur eine einzige Aufgabe ausführen. Ein Multitasking beim Erkennen von Objekten, dem Übersetzen von Sprachen oder dem Verstehen von Texten war nicht möglich. Heutige KI-Modelle sind bereits so komplex, dass sie mehrere Tätigkeiten parallel ausführen können. Dafür brauchen sie aber jede Menge Rechenpower.

Microsoft hat eine eigene Familie grosser KI-Modelle entwickelt, die Microsoft Turing Models, die zur Spracherkennung über mehrere unterschiedliche Dienste hinweg eingesetzt werden können. Diese Modelle stellt Microsoft Forscher*innen und Entwickler*innen von künstlicher Spracherkennung auf der ganzen Welt zur Verfügung, damit sie KI-Modelle noch besser trainieren und die dafür notwendige Rechenleistung flexibel skalieren können. Auf der Build 2020 hat Microsoft darüber hinaus angekündigt, die KI-Modelle zur Open Source zu machen und Anleitungen für das Training in Azure Machine Learning zu veröffentlichen. Dadurch erhalten Entwickler*innen und Datenwissenschaftler*innen Zugang zu derselben Familie komplexer Sprachmodelle, die wir selbst zur Verbesserung des Sprachverstehens in unseren Produkten eingesetzt haben, und können so problemlos die Leistungsfähigkeit von AI at Scale nutzen.

Riesige Rechenleistung auch ohne Supercomputer

Microsoft Azure bietet für Entwickler*innen, die zwar grosse Pläne für intelligente Anwendungen, aber bislang keinen Zugang zum neuen Supercomputer haben, auch ohne die Appliance eine enorme Rechenleistung und nahezu unbegrenzte Speicherkapazitäten. Für KI-Entwicklung und das Training mit Machine Learning hat Microsoft spezielle Werkzeuge entwickelt, die übrigens selbst im Supercomputer ihre Dienste verrichten, aber über Azure AI auch allgemein verfügbar sind.

Mehr Informationen zum Supercomputer findet ihr in dem Blog-Beitrag „Microsoft announces new supercomputer, lays out vision for future AI work“ meiner Kollegin Jennifer Langston.

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