Wie low-code Technologie Prozesse in der öffentlichen Verwaltung vereinfachen kann

Effizienzsteigerungen sind zentral für alle Organisationen. Auch für jene der öffentlichen Hand und Verwaltung. Hierbei ist der Einsatz von low-code Technologien ein Erfolgsfaktor. Zum eigentlichen Erfolg ist aber auch ein kultureller Wandel nötig.

Die Pandemie hat wohl keine andere Branche so fest unter Druck gesetzt wie das Gesundheitswesen. Beat Sonderegger, Chief Medical Information Officer am Luzerner Kantonsspital (LUKS), hat in diesem Zusammenhang kürzlich im Gespräch mit uns die Bedeutung der digitalen Transformation für seine Organisation beschrieben. So entdeckte das Spital inmitten der Krise die low-code Technologie für sich und nutzte sie, um Abläufe zu vereinfachen und den Ärzt*innen wertvolle Zeit zu sparen.

Als sich das Spital auf der Suche nach Hilfe an Microsoft und seinen Partner Stratiteq wandten, hatten sie eine einfache Bitte: eine Lösung, die den Triageprozess vereinfacht und es den Ärzten ermöglicht, schnelle Entscheidungen bei der Auswahl von Patienten zu treffen. Das Schöne an no-code und low-code Apps ist, dass sie unglaublich einfach zu erstellen und zu verwenden sind und dass sie sehr schnell umgesetzt werden können.

Und genau das haben wir mit LUKS getan. Innerhalb weniger Tage konnten wir eine App mit einer unglaublich einfachen Benutzeroberfläche zusammenstellen, die Prozesse vereinfacht und automatisiert. In den zwei Wochen, in denen sie aktiv war, half die App dem LUKS-Personal, Hunderte von Patient*innen zu operieren, und unterstützte das Spital damit erheblich bei der Pandemiebekämpfung.

Sonderegger fasste pointiert zusammen: «Was ich aus dieser Initiative gelernt habe, ist, dass Technologie schnell eingeführt werden muss, insbesondere im Gesundheitswesen. Wenn Sie zu lange darüber schlafen, wird es ein böses Erwachen geben.»

Doch die nächste Krise lässt kaum auf sich warten. Mit der momentanen Situation auf dem Energiemarkt, der Inflation und dem Klimawandel ist jede Organisation und jede Branche in unserem Land gedrungen, mehr mit weniger Ressourcen zu erreichen. Die steigende Nachfrage nach digitalen Lösungen und der zunehmende Mangel an technischen Fachkräften zwingen Unternehmen dazu, alle Mitarbeitenden in die Lage zu versetzen, zur Optimierung von Prozessen beizutragen und die Entwicklung auf integrierten Low-Code-Plattformen kostengünstig zu beschleunigen.

Das Beispiel des Luzerner Kantonsspitals zeigt klar: Auch der öffentliche Hand kommt das zugute. Und was bei einem Spital möglich ist, lässt sich auch in der öffentlichen Verwaltung anweden. Hier liegt Potential für ein Neudenken: was Unternehmen unter «Customer Experience» und das LUKS für seine Patient*innen verstehen, lässt sich auch auf die «Bürger*innen-Experience» übertragen. Denken Sie bloss an Ihren letzten Umzug, Steuererklärung, oder Firmengründung. Auch all diese Prozesse und die Kommunikation liessen sich mit low-code Technologie optimieren, um die Bürger*innen in den Mittelpunkt zu stellen.

Doch Technologie ist immer nur ein Teil der Lösung. Das sieht auch das LUKS: Ein Ziel, das das Spital nicht nur durch Investitionen in Technologie, sondern auch durch einen kulturellen Wandel unter seinen Kollegen zu erreichen hofft. «Es gibt keine digitale Transformation ohne einen Mentalitätswandel», sagte Sonderegger abschliessend. «Ob Sie sich nun auf Daten oder andere Technologien konzentrieren, es geht auf jeden Fall darum, Verhaltensweisen zu ändern.» Und genau diese Auseinandersetzung mit der sinn- und verantwortungsvollen Nutzung von Cloud und Daten ist eine zwingende Voraussetzung für den Erfolg dieser low-code Projekte.


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Ein Beitrag von Cherez Tschopp
Verantwortliche für Geschäftsanwendungen

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