Henriette Wendt: «Ich bin überzeugt, dass Innovation nur in einem vielfältigen Team entstehen kann.»

Microsoft Schweiz beschäftigt viele interessante und erfolgreiche Frauen. Das nachfolgende Interview bildet den Start einer Reihe von Interviews mit Frauen, die bei Microsoft Schweiz arbeiten unHenriette Wendt quadratischd uns inspirieren.

Henriette Wendt ist seit dem 1. Juli 2019 Leiterin Marketing & Operations und Mitglied der Geschäftsleitung, verantwortlich für das Marketing und den operativen Betrieb der Microsoft Schweiz. Sie war in verschiedenen Telekommunikations- und IT-Unternehmen tätig, zum Beispiel beim Telekomanbieter Telia, wo sie als Mitglied der Gruppenleitung für die Dreiländerorganisation Dänemark, Litauen und Estland verantwortlich war, oder bei Swisscom als Head of Corporate Strategy. Henriette studierte an der Copenhagen Business School und der Essec Business School in Paris und hat einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaft. Darüber hinaus absolvierte sie diverse Aus- und Weiterbildungen an der IMD Business School. Sie lebt mit ihren Kindern seit zehn Jahren in der Schweiz.

Henriette, Du bist dänische Staatsbürgerin. Sind die nordischen Länder in der Gleichstellung von Mann und Frau fortschrittlicher als die Schweiz?

In den nordischen Ländern geht die Gesellschaft davon aus, dass Männer und Frauen die gleichen Chancen haben. Natürlich ist das nicht überall und immer der Fall, aber es gibt in den nordischen Ländern viele Frauen in Führungspositionen – in der Politik, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft. Das ist einfach so und gilt in der Bevölkerung als ganz selbstverständlich. Deshalb war es für mich schon überraschend, wie unterschiedlich die Schweiz diesbezüglich funktioniert und wie wenig Frauen ich in Führungspositionen angetroffen habe. Es geht sicher nicht darum, dass in der Schweiz die weiblichen Talente fehlen. Es geht viel mehr darum, dass die Möglichkeiten, die Infrastruktur und die weiblichen Vorbilder fehlen, die so wichtig sind, um junge Frauen zu fördern und zu zeigen, dass es möglich ist, Karriere und Familie zu vereinbaren.

Wie hat sich die Schweiz in diesem Bereich aus Deiner Sicht über die Zeit entwickelt?

Ich sehe zwar Fortschritte in der Schweiz, aber ich glaube, wir haben noch viel zu tun. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft, nicht nur als Vorbilder, sondern um die Vielfalt des Denkens, der Kultur, der Werte und der Rekrutierung zu fördern. Es ist offensichtlich, dass Männer dazu neigen, Männer zu rekrutieren, während sich Frauen mehr darauf konzentrieren, anderen Frauen Chancen zu bieten. Wir brauchen auch mehr Unterstützung von Frauen für Frauen, zum Beispiel durch Mentoring, eine stärkere Vernetzung, Unterstützung im Ausbau der Infrastruktur. Das alles ist für den zukünftigen Erfolg der Gleichstellung von Mann und Frau entscheidend. Aber am wichtigsten ist, dass Männer (und Ehemänner) uns unterstützen und ihren Anteil an der Arbeit zu Hause übernehmen. Eine erfolgreiche Karriere als Frau erfordert eine starke Partnerschaft zu Hause; zu oft ist die Frau diejenige, die ihren Job aufgibt, wenn die Kinder kommen oder wenn der Ehemann eine neue berufliche Chance erhält.

Wo spürst Du die Deiner Arbeit die fehlende Diversität am stärksten?

An vielen Orten. Ein Beispiel ist das Thema Innovation. Ich bin überzeugt, dass Innovation nur in einem vielfälltigen Team entstehen kann. Nicht nur geschlechterspezifisch, sondern in jeder Hinsicht. Innovative Produkte und Services müssen kundenfokussiert sein. Und dass die Zielgruppe eines Produktes oder einer Dienstleistung nur aus Männer besteht, ist ja wohl eher gering … Ein weiteres Beispiel ist der Umgang mit Technologie allgemein. Wir beschäftigen uns zum Beispiel intensiv mit der Frage, wie wir verantwortungsvoll mit Künstlicher Intelligenz umgehen sollen. Wenn in dieser Diskussion nicht alle Sichtweisen vertreten sind, birgt das eine grosse Gefahr. Sowieso haben wir Frauen in Technologieunternehmen diesbezüglich eine doppelte Verantwortung: Die Tech-Unternehmen haben einen starken Einfluss auf die Gesellschaft, und deshalb müssen wir Frauen, die in diesen Organisationen arbeiten, eine starke Position einnehmen. Nicht nur wenn es um die Vielfalt und Gleichstellung von Mann und Frau geht, sondern auch ganz allgemein in Bezug auf Nachhaltigkeit, zum Wohle unserer Umwelt, zum Schutz der Privatsphäre und Sicherheit unserer Kunde

 

 

Related Posts

Lucerne Cantonal Hospital (LUKS) Revolutionizes Staff Scheduling with AI 

Lucerne Cantonal Hospital (LUKS), a leader in Swiss healthcare, sets a new standard in healthcare operations by pioneering an innovative AI-driven scheduling system developed in partnership with Microsoft Switzerland and Polypoint. This positions LUKS as one of the first hospitals in Switzerland to leverage AI for optimized scheduling.