Compaq 386/20
Die 70er Jahre gelten als Zeit von Krisen, Umbrüchen und Veränderungen. Das technische Highlight war sicher der Start der PCs, der Personal Computer. Plötzlich konnten nicht nur Experten, Militärs und Wissenschaftler Rechner nutzen. Vorausschauend wurde schon damals von der Computerrevolution gesprochen. Ein kurzer Rückblick auf die PC-Geschichte, Teil 1 mit Highlights aus den 70er und 80er-Jahren.
Mitte der 70er Jahre geht es los
Wann ging es eigentlich los mit PCs? Für Jüngere kaum vorstellbar, aber bis vor rund 45 Jahren gab es nur Großrechner, die so viel Platz brauchten, dass nur Behörden oder Unternehmen sie nutzen konnten und „Minicomputer“, die aber immer noch so groß wie Kühlschränke waren. Die Microsoft-Gründung 1975 kann man sich als Eckdatum für den PC-Start merken. Bill Gates und Paul Allen schlossen 1975 einen Vertrag mit dem Unternehmen MITS, das damals den PC-Vorläufer Altair 8800 produzierte. MITS war in Albuquerque, New Mexico, angesiedelt und so haben sich auch die Microsoft Gründer dort niedergelassen. Der Altair 8800 war vergleichsweise kompakt gebaut, die damalige Bezeichnung „Microcomputer“ ist aus heutiger Sicht aber einigermaßen irreführend. Außerdem hatte er an der Vorderseite jede Menge Kippschalter für die Eingabe und Leuchtdioden zur Ausgabe. Immerhin war er günstig, ein Bausatz kostete gerade mal 400 US-Dollar, ein echtes Schnäppchen – und das wichtigste damals: Man konnte ihn, wenn auch vergleichsweise mühevoll, programmieren. Gates brachte es später auf den Punkt: „We are a company based on a vision – the vision of personal computing“.
Schwere Notebook-Vorläufer
Fast forward mitten rein in die 80er Jahre, in der PCs eine erste Blütezeit erleben. Geschichts-Fans mögen es mir verzeihen, ein paar Schritte in der PC-Historie habe ich übersprungen, aber der Compaq 386/20 ist ein gutes Beispiel dafür, wie weit man in kurzer Zeit gekommen ist. Compaq hat 1987 einen portablen Computer vorgestellt, wobei das Wort „Notebook“ hier nicht wirklich passend ist. Satte 11 Kilo bringt der „Koffercomputer“ auf die Waage. Unterwegs arbeiten konnte man mit dem Gerät übrigens nicht, einen Akku gab es nicht. Dafür hatte er einen 20 MHz 386er Prozessor, 2 MByte RAM und ein Floppy-Laufwerk. „Satte“ 40 MByte konnte die Festplatte speichern, für Poweruser gab es sogar 100 MByte. Richtig krass war aber der Preis, offiziell waren es 8.000 bzw. 10.000 US-Dollar, aber die Straßenpreise schossen schnell auf bis zu 14.000 Dollar.
Diskette statt Cloud
Auch wenn es in den 80er-Jahren deutlich voran ging, ein Computer war damals längst nicht Standard. Man musste schon in fortschrittlichen Branchen arbeiten oder sich privat für Computer-Technik interessieren, um mit einen Personal Computer in Kontakt zu kommen. PCs waren damals auch noch ein einsames Hobby, schließlich waren die grundlegenden Internet-Techniken erst im Aufbau und es war wesentlich aufwändiger sich zu vernetzen. Geräte überhaupt zum Laufen zu bringen war eine große Kunst und dauerte entsprechend lange. Speichermedien wie wir sie heute kennen gab es nicht: Wer Daten transportieren musste, tat das auf Diskette und auch für Sicherungskopien wurden Floppy Disks gern genommen. Ende der 80er Jahre war man bei 3,5 Zoll Floppies mit 1,44 MByte Kapazität angelangt. Aus den alten Zeiten stammt auch noch das typische Symbol für die Speichern-Funktion, wie wir es heute zum Beispiel noch in Word nutzen.
Ein Beitrag von Irene Nadler
Communications Manager Windows & Devices