Microsofts ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie: Das sind unsere Fortschritte

See und Bergelandschaft und ein Mensch schaut in die Ferne auf das Wasser

Im Januar 2020 hat Microsoft eines der größten Projekte der Firmengeschichte vorgestellt: CEO Satya Nadella, Präsident Brad Smith und CFO Amy Hood haben ein ambitioniertes Klimaschutz-Programm mit hohen Zielen verkündet. Ab 2030 wollen wir CO2-negativ sein, also mehr CO2 aus der Atmosphäre holen, als wir verursachen. So wollen wir bis 2050 die Emissionen aus der Atmosphäre zurückholen, die wir seit der Gründung von Microsoft verursacht haben. Das war der Auftakt für eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, die Microsoft ausbaut mit einer Serie von Programmen zum Schutz der Trinkwasservorkommen, zur Vermeidung und Wiederverwertung von Abfällen sowie zur Erhaltung von Lebensräumen und Artenvielfalt. Außerdem haben wir den Aufbau einer „Planetary Computer“-Plattform angestoßen, um Entwicklungen in unserer Umwelt besser beobachten, verstehen und managen zu können.

Ein Jahr danach: Zeit für eine Zwischenbilanz

Nach einem Jahr ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz. In unserem ersten jährlichen Nachhaltigkeitsbericht, den wir jetzt veröffentlicht haben, zeigen wir auf, was wir seither erreicht haben. Wir haben uns direkt an die Arbeit gemacht, erklärt Brad heute in seinem Blogpost: Wir haben reduziert, wir haben zurückgeholt, und wir haben viel gelernt. Doch nichts davon haben wir alleine gemacht. Wir haben mit Zulieferern, Kunden, Wettbewerbern, Partnern, Regierungen und Mitarbeiter*innen zusammengearbeitet, um Fortschritte zu erzielen. Unser Chief Environmental Officer Lucas Joppa geht in seinem Beitrag darauf ein, welche Prinzipien und Instrumente Microsoft nutzt. Im Nachhaltigkeitsbericht und unserem Weißbuch zur CO2-Entfernung aus der Atmosphäre sind alle Details ausführlich beschrieben.

Zu den erreichten Meilensteinen zählen laut Brad Smith:

  • Im ersten Jahr werden wir voraussichtlich mit dem Klimaschutzprogramm unsere CO2-Emissionen um sechs Prozent reduziert haben, von 11,6 auf 10,9 Millionen Tonnen. Das entspricht Einsparungen von rund 730 000 Tonnen.
  • Wir haben 1,3 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernt. Hierzu haben wir 26 Projekte rund um den Globus finanziert.
  • Wir verpflichten uns zu Transparenz und lassen die Daten in unserem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte prüfen. Ab dem nächsten Fiskaljahr wird der Fortschritt in unserer Nachhaltigkeitsstrategie auch ein Faktor bei der Bezahlung unseres Managements sein.

Microsofts Vorgehen bei der CO2-Reduzierung

Unser Ansatz, bis 2030 CO2-negativ zu sein, basiert auf zwei Elementen. Das erste ist die starke Reduzierung unserer CO2-Emissionen um mindestens die Hälfte. Das zweite ist die Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre, und zwar mehr, als nach der Reduzierung noch an Emissionen verbleibt. Das bedeutet, dass Microsoft trotz aller Einsparungen immer noch mehrere Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernen muss. Insgesamt muss die Menschheit laut den führenden Wissenschaftlern bis 2050 sogar Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernen, wenn sie die Erderwärmung stoppen will.

Im Juli 2020 haben wir eine Ausschreibung gestartet für Maßnahmen, mit denen Microsoft im Kalenderjahr 2021 eine Million Tonnen CO2 aus der Atmosphäre zurückholen kann. Dafür setzen wir sowohl auf natürliche Lösungen (wie die Aufforstung) als auch auf technologiebasierte Lösungen. Mit der Ausschreibung wollten wir nicht nur Lösungen zur CO2-Reduktion finden, sondern auch diesen noch jungen Markt besser verstehen und transparenter machen. Nach beiden Maßstäben war die Ausschreibung erfolgreich: Wir haben 189 Angebote von 79 Bietern aus mehr als 40 Ländern erhalten. Wir haben dann die Entfernung von 1,3 Millionen Tonnen CO2 bei 26 Projekten eingekauft, der durchschnittliche Preis lag bei etwa 20 Dollar pro Tonne CO2. Damit haben wir ein Portfolio zur CO2-Reduzierung entwickelt, dass uns sofort bei der Reduktion hilft und einige langfristige Wetten auf künftige Technologien zur CO2-Reduzierung beinhaltet. Um auch anderen Unternehmen zu ermöglichen, ihre Anstrengungen zur CO2-Reduktion zu beschleunigen, machen wir alle bei uns eingegangenen Angebote öffentlich zugänglich und teilen unsere Erkenntnisse in einem Weißbuch.

Microsofts Investitionen in Innovationen

Mit unserer internen CO2-Abgabe und dem von Microsoft aufgelegten Klima-Innovationsfonds verfügen wir über Instrumente, die Kapital für Investitionen in innovative Klimaschutz-Technologien bereitstellen und die Nachfrage nach solchen Technologien stärken. Ein Beispiel, wie dies funktioniert, ist unsere Entscheidung, die Technologie des Schweizer Unternehmens Climeworks zu nutzen. Wir sind dort Kunde und Investor geworden. Climeworks nutzt ausschließlich regenerative Technologie, um CO2 aus der Luft zu entfernen. Das CO2 kann im Anschluss als Rohstoff weiterverwendet werden, zum Beispiel für die Verarbeitung zu synthetischen Kraftstoffen, in Gewächshäusern und kohlensäurehaltigen Getränken, oder es kann permanent in unterirdischen Lagern gespeichert werden, zum Beispiel vulkanischem Gestein.

Climeworks hat mehrere Anlagen in Europa aufgebaut, in denen CO2 direkt aus der Luft entfernt wird, und will seine Kapazitäten schnell nach oben skalieren, um Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre ziehen zu können. Microsoft wird bei Climeworks dauerhaft die Entfernung von 1400 Tonnen CO2-Entfernung („negative Emissionen“) einkaufen. Über Microsofts Klima-Innovationsfonds werden wir zudem Finanzierungsmöglichkeiten bereitstellen, damit Climeworks eine Anlage in Island bauen kann, die eine vollständig regenerative Gewinnung und Speicherung von CO2 im kommerziellen Maßstab möglich macht.


Microsofts Weg zur negativen CO2-Bilanz

Technologie zur Optimierung von Stromnetzen und Wasserverbrauch

Über alle vier Fokusbereiche hinweg – CO2, Wasser, Abfall und Ökosysteme – haben wir mit Kunden und Partnern in der ganzen Welt Innovationen vorangebracht. Um nur einige Beispiele zu nennen:

  • In Irland haben wir mit SSE Airtricity auf der Basis on Azure IoT ein System zum Management von Solarpanels entwickelt. Software aggregiert und analysiert in Echtzeit Daten aus dem Stromnetz, um die Produktion zu optimieren und den CO2-Fußabdruck der Netze zu verringern.
  • Mit Ecolab und S&P Trucost haben wir einen Water Risk Monetizer und einen Smart Water Navigator. Der Water Risk Monetizer liefert Informationen, auf deren Basis Unternehmen ihre Risiken im Zusammenhang mit der Wasserversorgung kalkulieren können. Der Smart Water Navigator hilft ihnen bei der Reduzierung des Wasserverbrauchs in ihren Gebäuden.
  • Der Microsoft Sustainability Calculator ist in einer Testversion verfügbar für Azure-Kunden. Er liefert Transparenz über sämtliche CO2-Emissionen – direkte und indirekte – die Unternehmen mit der Cloud-Nutzung verursachen.
  • Minecraft: Education Edition hat jetzt sechs neue Lektionen, die zeigen, wie wir nachhaltige Abläufe in unseren täglichen Alltag integrieren können. Sie lassen einige der Ziele und Themen unseres Nachhaltigkeitsreports lebendig werden, indem sie aufzeigen, wie eine nachhaltige Stadt in einer Minecraft-Welt aussehen könnte.

Wir haben einiges erreicht, aber noch einen langen Weg zu gehen. Uns bleibt nicht viel Zeit, unsere Ziele zu erreichen. Bis 2030 müssen wir große Fortschritte erzielen, uns an ein schnell wandelndes Klima anzupassen, resiliente Wasserversorgungssysteme aufzubauen, die Müllmengen zu reduzieren und die Zerstörung von Ökosystemen zu stoppen. Oder, wie Lucas in seinem Blog schreibt: „Vor uns liegt die Dekade, in der es auf unseren Mut und unsere Taten ankommt.“

Ressourcen:

Blogpost Brad Smith
Blogpost Lucas Joppa
Nachhaltigkeitsbericht
Weißbuch


Ein Beitrag von Isabel Richter
Senior Communications Manager Corporate Communications
Profilbild von Isabel Richter, Corporate Communications und Analyst Relations

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