#FutureWork21: Qualifizierung ist eine Investition für den Neustart

Edip Saliba, Jenny Beutnagel und Sven Becker auf der Bühne bei der #futurework21

Zum dritten Mal haben wir am 9. Juni gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) das deutschlandweit größte Festival zur Zukunft der Arbeit gefeiert, die #FutureWork21. Edip Saliba, Enterprise Skills Manager bei Microsoft Deutschland, hat in einem Workshop mit Jenny Beutnagel von Interlake und Sven Becker von imc darüber gesprochen, wie die Qualifizierung der Beschäftigten zur Zukunft von Arbeit und Unternehmen im Mittelstand beitragen kann und wie KMU das Thema strategisch angehen können.

Zur #futurework21 haben wir dieses Mal unser Augenmerk ganz besonders auf den Mittelstand gelegt. Bereits im Vorfeld haben wir daher Mitarbeiter*innen in kleinen und mittelständischen Unternehmen befragt, welche Faktoren ihrer Meinung nach für den Neustart nach der Krise ausschlaggebend sind. Beim Erfolgs-Check Mittelstand 2021 von Microsoft und BDA* stechen drei Erkenntnisse im Hinblick auf das Thema Qualifizierung heraus:

  • Für drei von vier Beschäftigten im Mittelstand (71,2 Prozent) ist Weiterbildung wichtig und selbstverständlicher Teil der digitalen Transformation.
  • Ein Mangel an Qualifizierung der Mitarbeiter*innen weckt in den Unternehmen Zukunftssorgen. 38 Prozent der Beschäftigten im Mittelstand sorgen sich vor allem darum, nicht genügend qualifizierte Kolleg*innen zu haben.
  • Wird dieser Mangel durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen behoben, sorgt das für bessere Wettbewerbsfähigkeit, meinen weitere 37 Prozent. Jede*r dritte Beschäftigte im Mittelstand (31 Prozent) würde deshalb in die Qualifizierung der Belegschaft investieren, damit der Sprung nach vorne gelingt.

Infografik 51 Prozent der Beschäftigten um Mittelstand wollen sich neues Wissen aneignenDie Mitarbeiter*innen aus kleinen und mittelständischen Betrieben haben die Bedeutung von Weiterbildung für die Zukunft ihrer Unternehmen erkannt und zeigen sich mehrheitlich offen und flexibel, um sich fit für die Zukunft zu machen. Und sie erwarten von ihren Arbeitgebern Investitionen in effektive Weiterbildungsprogramme, um die digitale Transformation meistern zu können.

Wie es Unternehmen gelingen kann, Qualifizierung als selbstverständlichen Teil der eigenen Unternehmenskultur zu etablieren, darüber habe ich im Rahmen der Ideenwerkstatt mit meinen beiden Gästen gesprochen: mit Jenny Beutnagel, Director Corporate Development, Interlake Learning GmbH und Sven Becker, Vorstand der imc information multimedia communication AG.

„Beim Thema Lernen gibt es keine Blaupause“, so die Erfahrung von Jenny Beutnagel. „Jedes Unternehmen hat andere Geschäftsziele, andere Voraussetzungen und Strukturen und muss seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist am Anfang vor allem das Bewusstsein, dass Lernen überall ist: Das kann eine neu entdeckte Excel-Funktion, ein wertvolles Gespräch mit einer Kollegin oder ein Feedback vom Kunden sein. Es geht darum, Dinge anders wahrzunehmen – das schafft am Ende Räume für den strategischen Veränderungsprozess im ganzen Unternehmen.“

Jenny Beutnagel, Interlake, auf der FutureWork Bühne

Sven Becker ist der Meinung, dass zwar Ziele vorgegeben werden können, Lernen aber nicht zentral etabliert werden kann: „Eine Lernkultur entsteht immer dezentral bei den Mitarbeiter*innen und nicht in einer dafür vorgesehenen Abteilung oder bei der Geschäftsleitung“, erklärt er im Workshop. Bei der Belegschaft haben die Motivation und der Bedarf, Neues zu lernen ihren Ursprung. Wenn Führungskräfte es schaffen, diese Relevanz zu visualisieren, dann wird es gelingen, formelle Weiterbildungsstrukturen aufzubrechen und das Lernen wieder positiv zu besetzen.“

Sven Becker, imc, auf der FutureWork Bühne

Die Diskussion um Weiterbildung im Mittelstand ist in doppelter Hinsicht wertvoll: Sie zeigt die Bereitschaft der Beschäftigten, sich flexibel und lernfähig an neue Bedingungen anzupassen. Und sie beweist, dass sich die Unternehmen, die diese Bereitschaft nutzen, für die eigene Zukunft deutlich besser aufstellen.

* Für den „Erfolgs-Check Mittelstand 2021“ haben Microsoft und BDA das Daten- und Analytikunternehmen Civey mit einer repräsentativen Umfrage beauftragt. Von Civey befragt wurden im April und Mai 2021 ca.1000 Arbeitnehmer*innen und Führungskräfte ab 18 Jahren in Deutschland, die in einem Unternehmen mit 10-499 Beschäftigten tätig sind.

Bildquelle: BDA I Marius Schwarz

 


Ein Beitrag von Edip Saliba
Enterprise Skills Manager bei Microsoft Deutschland

Porträt Edip Saliba

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