Technologie verändert und gestaltet unser Leben kontinuierlich neu. Und so wie sich alltägliche Prozesse durch und mit der technologischen Entwicklung ändern, hat sie auch Auswirkungen auf die Politik und den demokratischen Prozess. Im besten Fall helfen digitale Technologie den Wählern, fundierte und informierte Entscheidungen zu treffen, und gewährleistet die Integrität und Sicherheit von Wahlen. Technologische Fortschritte können aber auch zum Schaden der Demokratie und des Diskurses eingesetzt werden, indem zB neue KI-Tools und -Methoden genutzt werden, um Deepfakes zu erstellen und die Öffentlichkeit über die Aussagen von Kandidierenden vor der Wahl irrezuführen.
Deepfakes – überzeugend realistische Videos, die so aussehen und klingen wie echte Menschen – bedrohen die Demokratie, indem mit ihnen Desinformationen verbreitet werden.
Aus diesem Grund hat Microsoft im Rahmen der Unternehmensstrategie zur Verteidigung und Förderung der Demokratie weltweit mehrere Schritte zum Schutz von Wahlprozessen unternommen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, politische Parteien, Kandidierende und Wahlkampfteams dabei zu unterstützen, Wahlen vor Deepfakes zu schützen.
Unsere Arbeit basiert unter anderem auf Vereinbarungen wie dem Tech Accord to Combat Deceptive Use of AI in 2024 Elections, der im Februar 2024 auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit 26 anderen führenden Technologieunternehmen unterzeichnet wurde. Vereinbarungen wie der TechAccord sind wichtige Ergänzungen unserer eigenen globalen Initiativen, wie beispielsweise unseren Microsofts Wahlschutzverpflichtungen, die bereits im November 2023 angekündigt wurden.
Schutz und Sicherheit
Da Deepfakes und Falschinformationen weltweit zunehmen, müssen dringend Ressourcen für die Identifizierung und Meldung dieser Inhalte bereitgestellt werden.
Entscheidend für die Integrität von Wahlen ist dabei für uns auch die Zusammenarbeit mit den Kandidierenden selbst.
Um Kandidierende und Parteien zu unterstützen, stellen wir unter anderem unseren AccountGuard-Dienst Politikern und anderen am demokratischen Prozess Beteiligten kostenlos zur Verfügung.
Unsere Sensibilisierungskampagne „Check.Recheck.Vote“ zielt darauf ab, Bürgerinnen und Bürgern sowie Kandidierenden Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie Deepfakes erkennen können.
Über eine extra eingerichtete Meldeseite – Microsoft-2024 Elections – können Kandidierende uns über ein Deepfake von sich selbst informieren.
Check. Recheck. Vote.
Für die Stabilität der Demokratie ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Wählerinnen und Wähler dem, was sie online über Wahlen lesen und sehen, vertrauen können.
Wir sind der Überzeugung, dass Medienkompetenz unerlässlich ist, um Menschen dabei zu helfen, Falschinformationen von verifizierten Fakten zu unterscheiden und die Risiken, die von Deepfakes ausgehen, zu verstehen und zu bewältigen.
Aus diesem Grund haben wir im Rahmen von Publikationen, Schulungen, öffentlichen Vorträgen und durch unsere Kampagne Check.Recheck.Vote Informationen bereitgestellt, wie Deepfakes erstellt werden, wie man sie erkennen kann und welche Möglichkeiten als Reaktion auf einen Deepfake sinnvoll sein können. Wichtiger Bestandteil von Medienkompetenz ist dabei stets auch, dass wir das Bewusstsein dafür schärfen, dass Inhalte gefälscht oder verfälscht sein könnten und kritisch hinterfragt werden sollten – insbesondere bevor sie weiter verbreitet werden.
Eine wichtige Ressource sind auch Quellen der Wahlbehörden: Die Bundeswahlleiterin hat eine Übersicht zusammengestellt zur Erkennung und Bekämpfung von Desinformationen im Kontext der Bundestagswahl.
Partnerschaften und Zusammenarbeit
Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern und Behörden zusammen, um Tools bereitzustellen, mit denen Nutzerinnen und Nutzer Fehlinformationen, die sie online sehen, erkennen und ihnen entgegenwirken können und Vertrauen zu stärken.
So können beispielsweise unabhängigen Journalisten Online-Nachrichten-Websites nach ihrer journalistischen Integrität bewerten. Diese Services stehen allen frei zur Verfügung, und wir ermutigen jeden und jede, diese Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen.
Microsoft engagiert sich nachdrücklich für eine Zusammenarbeit innerhalb und mit dem Technologiesektor und unterstützt zivilgesellschaftliche Gruppen, der Öffentlichkeit die benötigten Informationen und vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.
Darüber hinaus arbeiten wir mit politischen Parteien und Kandidierenden zusammen, um sie im Umgang mit KI zu unterstützen und Informationen bereitzustellen. Neben Informationsangeboten und Schulungen zu Deepfakes und der Bereitstellung einer dezidierten Meldeseite für Deepfakes und eines Reaktionsplans, geben wir Sicherheitstools sowie eine Direktkontaktmöglichkeiten an die Hand, um schnellstmögliche Reaktionen zu ermöglichen. Über unser Campaign Success Team und unsere AccountGuard-Programme bieten wir damit auch eine Sicherheitsunterstützung gegen Cyberangriffe von Nationalstaaten.
Das Erkennen von KI-manipulierten Bildern kann selbst für erfahrene KI-Expert*innen schwierig sein. Testen Sie mit unserem Quiz „AI or Not“, wie gut Sie KI-generierte Bilder von echten unterscheiden können: https://www.realornotquiz.com/ |
Weitere Informationen zum Thema digitale Technologie bei Wahlen finden Sie hier: Cyber-Bedrohungen nehmen rapide zu: Der deutsche Staat ist digital nur „bedingt abwehrbereit“
Ein Beitrag von Rebekka Weiß,
Leiterin Regulierungspolitik Microsoft Deutschland