So viel Spaß hat eine Ethikdebatte über künstliche Intelligenz lange nicht gemacht. Dafür hat KI sogar selbst gesorgt – indem sie die „Ethikdebatte“ kurzerhand in eine „dicke Party“ verwandelte.
Und so kam es dazu: Beim KI Festival in Berlin haben wir bei unseren Panel-Sessions „Eve“ eingesetzt, ein KI-basiertes Tool, das in Echtzeit gesprochene Sprache in Schrift übersetzt. Das ist hilfreich zum Beispiel für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen. Aber mitunter auch lustig für alle Beteiligten: Es war niemand anderes als die Dorothee Bär, Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, die gerade das Wort „Ethikdebatte“ verwendete – was von Eve mit „dicke Party“ zitiert wurde.
Diese Anekdote bringt das KI Festival wunderbar auf den Punkt. Sie dokumentiert weit mehr als nur den Spaß, den alle Teilnehmer vor Ort hatten: Sie führt uns vor Augen, welche tollen Möglichkeiten es für den Einsatz von KI gibt – aber auch, dass sie noch Schwächen hat, lernen muss, und dass es auch im KI-Zeitalter auf uns Menschen ankommt.
Lust auf KI: Wenn Mensch und Maschine sich perfekt ergänzen
Wir sind nicht perfekt, KI-Tools sind es auch nicht. Aber unsere und ihre Stärken können sich perfekt ergänzen! Wir müssen keine Angst davor haben, dass die Maschinen die Kontrolle über uns übernehmen. Wir brauchen in Deutschland mehr Lust auf KI, wir müssen mehr auf die positiven Aspekte schauen, auf die Chancen.
Dieser Spirit war beim Festival überall zu spüren. Lust auf KI, Interesse an den unglaublichen Möglichkeiten, mit dieser Technologie das Leben von Menschen zu verbessern. Und gleichzeitig auch der Mut zum Wandel, Dinge anzupacken und gemeinsam die Welt zu verändern.
“Wir reden hier nicht mehr über #Technologie. Das haben wir viel zu lange getan. Wir reden hier über eine #SozialeRevolution.” @DoroBaer #KIFestival #KI @MicrosoftDE pic.twitter.com/cr7eNFprQk
— Katrin-Cécile Ziegler (@KatCeMod) 9. April 2019
Da ist zum Beispiel Dr. Enise Lauterbach, die täglich auf Patienten trifft, die unter Herzinsuffizienz leiden. Um deren Regelversorgung entscheidend zu verbessern, regte sie eine Kollaboration aus innovativen Technologien an – ein Wunsch, an dem auch das Pilotprojekt „Herz-Held“ aus Rostock arbeitet und das moderne Analysewerkzeuge nutzt, um die zahlreichen Daten von Implantaten, eigene Befundergebnisse, Echokardiografien, Laborwerte oder auch biometrische Daten auszuwerten.
Oder auch Jochen Moningers ambitionierter Wunsch, der mir besonders am Herzen liegt: Er möchte bis 2030 den Welthunger besiegen –ein Schritt dahin, ist für ihn die Fehl- und Mangelernährung bei Kindern anzugehen. Das Problem ist enorm: Weltweit hungern nach Erkenntnissen der UNO-Ernährungsorganisation FAO rund 821 Millionen Menschen. Jeden Tag sterben 15.000 Kinder an den Folgen von Unterernährung. Der Child Growth Monitor hilft, diese Mangelernährung von Kindern frühzeitig zu erkennen. Die mobile App nutzt Kamera und Infrarotsensor von Smartphones und erstellt 3D-Scans der Kinder aus Millionen von millimetergenauen Messungen. So kann ein genauer Scan von jedem Nutzer durchgeführt werden und dauert gerade einmal eine Minute. Eine Minute, die Leben retten kann.
Dieses positive Festival-Gefühl habe ich in allen engagierten Diskussionen der Teilnehmer in den Workshops oder den Panel-Sessions wahrgenommen. Es war unser Ziel, KI-Experten mit Praktikern zusammenzubringen. Ein gewisser Mut zum Risiko war dabei, Menschen aus völlig unterschiedlichen Bereichen mit völlig unterschiedlichen Kenntnissen über KI in einer Veranstaltung zusammenzubringen. Würde das funktionieren? Es hat bestens funktioniert! Ich konnte sogar beobachten: Je weniger Vorwissen über KI Teilnehmer mitgebracht haben, desto unkonventioneller und kreativer waren ihre Ideen!
100 Wünsche waren nur der Anfang…
Als Juror beim #MakeYourWish-Award hatte ich mit meinen Kolleginnen Aya Jaff und Simone Kaiser die Qual der Wahl. Wir haben länger gebraucht als geplant, um einen Sieger zu küren. Im Finale standen fünf fantastische Ideen. Auch wenn wir den ersten Platz nur einmal vergeben konnten: Gewinner sind sie alle.
Die drei Gewinnerteams von #makeyourwish! Platz 1: KI für Pflanzen. Jetzt muss ich meine drei Lieblingsworte von heute Morgen wiederholen: gemeinsam, einfach machen! Allen Make-your-wish-Mitmacher*innen: das Allerbeste für euch und einer verbesserten Welt 🍀 #KIFestival pic.twitter.com/6wvs5n5k6e
— Stefanie Dadson (@StefanieDadson) 9. April 2019
Denn sie erwecken das positive Potenzial von KI für unsere Gesellschaft zum Leben. Ob sie mit einer KI für Pflanzen Ernteausfälle vermeiden und Hunger bekämpfen wollen, wie unser Sieger, oder vor Schlaganfällen warnen möchten, wie der Zweitplatzierte. Ob sie die smarte Wartung von Stromnetzen anpeilen, Musikern beim Komponieren helfen oder lange Texte automatisch zusammenfassen wollen. Sie alle zeigen, wie KI die Welt verbessern kann.
Wow, herzlichen Glückwunsch an die #MakeYourWish Gewinnerteams – Platz 1 @sepago, Platz 2 @PlanBGmbH, Platz 3 @teamneusta. #KIFestival https://t.co/3lx1jCJpkg pic.twitter.com/btTWbQ1n6b
— Microsoft Germany (@MicrosoftDE) 9. April 2019
Mehr als 100 Wünsche dazu, was KI für Menschen leisten soll, sind im Rahmen von Make Your Wish bei uns eingegangen. Beim Festival sind etliche dazu gekommen. Einen Wunsch empfehle ich besonders:
Appell von @DoroBaer: Es wäre schön, wenn jeder Mensch dieses Jahr 5-10 anderen Menschen etwas positives über Künstliche Intelligenz sagen könnte. Who’s in? #KIFestival #UnfuckGermanAngst
— Dajana Laube (@DajanaLaube) 9. April 2019
Ich lade alle dazu ein: Erfüllen wir diesen Wunsch, tragen wir den Spirit des Festivals weiter. Die Zeit der Chancen ist jetzt!
Ein Beitrag von Andre Kiehne
Segment Lead Specialist Sales und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Deutschland