Online-Nutzer verstehen ihre Daten als Währung für relevante Inhalte
Die im Zwei-Jahresrhythmus erscheinende Studie zeigt: Knapp die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) wünscht sich digitale Services, die eingehende Nachrichten filtern, während mehr als zweit Drittel (70 Prozent) Dienste benötigt, um die Vielzahl an Online-Informationen zu organisieren. Mehr als drei Viertel der Deutschen (80 Prozent) sind sich über den Wert ihrer digitalen Daten bewusst und wissen, dass diese für eine bessere Nutzererfahrung oder einen Gegenwert eingetauscht werden können. Dabei zeigt fast jeder Zweite (43 Prozent) Interesse daran, Informationen gegen eine Entlohnung einzutauschen – vorausgesetzt es wird offengelegt, wofür die Daten benutzt werden.
Für die Studie wurden mehr als 13.000 Interviews mit Konsumenten in Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, den Niederlanden, Russland, Spanien, Schweden, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA geführt. Folgende Trends sind für Deutschland besonders relevant:
– IntelligentlyON: Durch das Internet und die stetig ansteigende Anzahl an Online-Services stehen uns gigantische Mengen an Informationen zur Verfügung. Um der Informationsflut Herr zu werden, wünscht sich fast jeder zweite Nutzer in Deutschland (49 Prozent) Technologie, die es ermöglicht, Inhalte direkt nach den eigenen persönlichen Interessen zu filtern und nach Relevanz zu organisieren.
– Realität neu definiert: Der moderne Verbraucher wird immer anspruchsvoller. Neben dem erweiterten audiovisuellen Erlebnis, wünscht sich fast jeder Zweite (42 Prozent) Geräte und Services, die es ermöglichen die Grenzen zwischen digitaler und physikalischer Lebenswelt aufheben. Unternehmen, die es schaffen eine Brücke zwischen diesen Lebenswelten zu schlagen und die Konsumenten sowohl online als auch offline erreichen, stehen vor einem großen Potential. Denn: Bisher geben nur 9 Prozent der Deutschen an, diese Dienste zu nutzen.
– Recht auf meine Identität: In der heutigen Zeit wächst unser digitaler Fußabdruck mit jeder Sekunde, die wir online sind. Verbraucher wünschen sich daher ein höheres Maß an Kontrolle über ihr digitales Abbild: 70 Prozent der Deutschen haben Interesse an digitalen Diensten, die sie dabei unterstützen, ihre persönlichen Daten zu kontrollieren. Darüber hinaus wollen 57 Prozent selbst entscheiden, wie lange bestimmte Inhalte und Informationen online erscheinen.
– Life Analytics: Die täglichen Schritte, Trainingseinheiten, Kalorien und den Schlaf – Selftracking ist für die Einen ein Impuls der Neugierde, für die Anderen aber ein Hilfsmittel sich Lebensweisen bewusst zu machen und einen gesünderen Weg einzuschlagen. Klar ist, Selftracking-Dienste und Wearables werden immer interessanter: Während 2013 noch 41 Prozent der Deutschen angeben noch nie ein Selftracking-Gerät oder -Service genutzt zu haben, sind es nach der aktuellen Digital Trend Studie nur noch 25 Prozent, die damit bisher keine Berührungspunkte hatten.
– The New Age of Discovery: 37 Prozent der Nutzer wünschen sich, Anregungen und Angebote zu erhalten, die auf die persönlichen Interessen zugeschnitten sind. Marken sind gefragt: Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) erwartet, dass Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Kunden kennen und wünscht sich, Vorschläge für neue Produkte und Services zu erhalten.
– Nischennetzwerke: Standardnetzwerke nach dem ”One Fits All” werden immer uninteressanter. Gefragt sind Soziale Netzwerke, die auf spezielle Interessen der Nutzer maßgeschneidert sind – 38 Prozent der Deutschen wünschen sich „Nischennetzwerke”, die den Austausch zu einem bestimmten Thema erleichtern.
– Raum für Kreativität: Verbraucher möchten Einfluss nehmen und ihr digitales Leben mitgestalten. In Deutschland interessiert sich mehr als jeder Dritte (34 Prozent) für anpassbare Services und Produkte. Den Verbraucher bei der Gestaltung zu beteiligen, zahlt sich aus: 54 Prozent der deutschen Konsumenten geben an, dass sie eher bei einem Unternehmen einkaufen, das ihnen ermöglicht, Produkte mitzugestalten, als bei Unternehmen, die diese Möglichkeit nicht bieten.
Weitere Informationen, Grafiken und die gesamte Digital Trends 2015 Studie finden Sie hier.
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