Beim Spielen mit der Xbox erfasst der Kinect-Sensor mit Infrarot und Kamera die Bewegungen von Gamern im Raum, im Rahmen des NAVI-Projekts („Navigational Aids for the Visually Impaired”) der Informatikstudenten Michael Zöllner und Stephan Huber von der Universität Konstanz (hci.uni-konstanz.de) dient er als praktische Orientierungshilfe für sehbehinderte Menschen. Hierzu haben die beiden Mitglieder der Arbeitsgruppe „Mensch-Computer Interaktion” den Kinect-Sensor kurzerhand auf einen Helm montiert, von wo er Gegenstände und Personen erkennen kann, die sich im direkten Umfeld des Sehbehinderten befinden. Über einen Gürtel, der mit sechs Vibrationsmotoren bestückt ist, wird die Person schließlich vor diesen Hindernissen gewarnt. Unterstützt wird dieser Vorgang von einer eigens auf Microsoft .Net programmierten Software.
Für die Punkt-zu-Punkt Navigation im Gebäude verwenden die Studenten optische Marker, die aus Anwendungen der Augmented Reality bekannt sind. Diese werden an wichtigen Stellen zwischen Start- und Zielpunkt platziert und über die Webcam der Kinect erfasst. Jeder dieser Marker enthält unterschiedliche Navigationsanweisungen, die je nach Distanz zum jeweiligen Marker über ein Bluetooth Headset abgespielt werden. Nähert sich die Person beispielsweise einer Tür, werden somit nach und nach die folgenden Anweisungen ausgegeben: „Tür in 3”, „2”, „1”, „Tür öffnen”.
Das System ist als Erweiterung des Blindenstocks gedacht und soll diesen nicht ersetzen. Für den Praxisgebrauch ist das System im jetzigen Zustand allerdings noch etwas zu sperrig. Eine miniaturisierte Version des Systems könnte jedoch in Zukunft mit Hilfe von Smartphones neuester Generation realisierbar sein, so die Studenten. „Das Projekt NAVI war eingebettet in meine Lehrveranstaltung Neue Formen der Mensch-Computer Interaktion, in der es darum ging, unter Verwendung neuester Technologien wie zum Beispiel Microsoft Kinect oder Microsoft Surface unkonventionelle Formen der Interaktion mit Technologien und der Umwelt zu entwickeln”, erklärt Prof. Harald Reiterer von der Universität Konstanz. „Das Projekt NAVI zeigt dabei in vorbildlicher Weise neue Möglichkeiten der Interaktion mit der Umwelt auf, die durch die Kombination von neuen Technologien für Leute mit Sehbehinderung entstehen können.”
„Eine Innovation wie Kinect begeistert und inspiriert Entwickler und Forscher auf der ganzen Welt. Das Projekt der Uni Konstanz zeigt eindrucksvoll das Potential der Technologie auch jenseits der verfügbaren Spielszenarien, so Said Zahedani, Senior Director Developer Platform and Strategy Group von Microsoft Deutschland. „Hier beginnen wir eine große Reise in neuartige Interaktionswelten mit neuen, natürlichen Benutzerschnittstellen. Projekte wie jenes der Uni Konstanz sind nur die ersten Schritte auf dieser Reise.” Um die Entwicklung potenzieller Anwendungsbereiche voranzutreiben, stellt Microsoft Entwicklern in der akademischen Forschung ein nicht-kommerzielles Software Development Kit (SDK) zur Verfügung. Mit dem Kinect for Windows SDK haben sie die Möglichkeit auf die Steuerung des Controllers, Schnittstellen und Audiofunktionen zuzugreifen. Microsoft unterstreicht damit seine langfristigen Bemühungen und Investitionen in die Entwicklung neuartiger Bedienoberflächen (Natural User Interfaces).
Weiterführende Links:
Neuigkeiten und spannende Informationen zu Microsofts User Experience Strategie, Entwicklung um Kinect und natural user interaction finden Sie im Blog von User Experience Evangelist Clemens Lutsch: http://blogs.msdn.com/b/clemenslutsch/
Den Autritt der deutschen Studenten können Sie on demand (Keynote Tag 2) unter http://live.visitmix.com/Keynotes anschauen.
Bilder, Videos und Hintergrundinformationen finden Sie im MIX Virtual Pressroom (englisch): http://www.microsoft.com/presspass/events/mix/default.aspx
Hier finden Sie die Mitschnitte der MIX11-Keynotes zum Download und im Stream: http://live.visitmix.com/
Webseite der Arbeitsgruppe Mensch-Computer Interaktion an der Uni Konstanz: http://hci.uni-konstanz.de
Video zu NAVI: http://youtu.be/l6QY-eb6NoQ
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Die Microsoft Deutschland GmbH ist die 1983 gegründete Tochtergesellschaft der Microsoft Corporation/Redmond, U.S.A., des weltweit führenden Herstellers von Standardsoftware, Services und Lösungen mit 62,48 Mrd. US-Dollar Umsatz (Geschäftsjahr 2010; 30. Juni 2010). Der operative Gewinn im Fiskaljahr 2010 betrug 24,10 Mrd. US-Dollar. Neben der Firmenzentrale in Unterschleißheim bei München ist die Microsoft Deutschland GmbH bundesweit mit sechs Regionalbüros vertreten und beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Verbund mit rund 31.500 Partnerunternehmen betreut sie Firmen aller Branchen und Größen. Das European Microsoft Innovation Center (EMIC) in Aachen hat Forschungsschwerpunkte in IT-Sicherheit, Datenschutz, Mobilität, mobile Anwendungen und Web-Services.
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