Microsoft Projekt „Schule von Morgen“ – Ein Blick hinter die Kulissen

Zu sehen ist der Freibereich in der Schule von Morgen

Vor zwei Monaten ist unser Projekt Schule von Morgen an den Start gegangen. Seitdem haben uns bereits viele interessierte Bildungsverantwortliche beim virtuellen Rundgang durch die modernen Lernwelten begleitet. Um mehr über die Hintergründe dieses spannenden Projekts zu erfahren, habe ich mich mit Jakob Huber, Education Marketing Lead bei Microsoft Deutschland und Liljana Brennenstuhl von einem unserer Projektpartner, der Gesellschaft für digitale Bildung (GfdB), darüber unterhalten.

Was genau kann man sich unter der Schule von Morgen vorstellen? 

Liljana:  Die Schule von Morgen ist eine alltags- und praxisnahe Tour, die eine konkrete Umsetzung der Digitalisierung von Schule zeigt. Ein zentraler Punkt ist die Visualisierung, die eine ganzheitliche Vision digitaler Schule greifbar macht: Digitale Produkte und ihre Anwendungsmöglichkeiten werden so gezeigt, wie sie in den Schulalltag integriert werden können.

Wie ist die Idee zur Schule von Morgen entstanden?

Jakob: Als sich herausstellte, dass uns Corona eine ganze Weile begleiten wird, haben wir als Education-Team intensiv darüber nachgedacht, wie wir unseren Kunden eine Vorstellung davon vermitteln können, wie ihre Schule mit Microsoft als Partner aussehen könnte. Natürlich gab es schon hervorragende Live-Demos und Präsentationen, aber uns fehlte etwas immersiveres, „echteres”. Daraus entstand dann die Idee, eine virtuelle Schule zu entwickeln. Dabei wollten wir aber keine realitätsfernen Visionen zeigen, sondern Technologie, die sofort zum Einsatz kommen kann. Die gesamte Schule von Morgen basiert auf Microsoft 365 und Windows-Geräten – mehr braucht es nicht. Außer natürlich engagierte Lehrer*innen, Schulleitungen und Schüler*innen, die die Technologie mit Leben füllen.

Und warum heißt das Projekt Schule von Morgen?

Jakob: Weil es sofort, also morgen, Realität werden kann. Die Technologie ist da, die Expert*innen unserer Partner sind bereit. Die Schule von Morgen kann innerhalb weniger Wochen an jeder deutschen Schule zur Wirklichkeit werden.

Inwiefern unterscheidet sich die Schule von Morgen von einer „normalen“ Schule? 

Liljana: Die Schule von Morgen hat das digitale Lernen und Lehren in den Schulalltag integriert. Hardware und Software unterstützen die Lernprozesse und sind so selbstverständlich, wie es Stift und Papier bis jetzt waren. Dabei wird das gemeinsame Lernen durch die Lernraumgestaltung und die Ausstattung gefördert.

Jakob: Das Lernen und Lehren in der Schule von Morgen kann überall und zu jeder Zeit stattfinden. Die Cloud in Verbindung mit einem modernen Gerät ermöglicht es, den Lernprozess wie auch die sonstige Arbeit der Lehrkräfte und Schulleitungen vollständig vom Ort zu trennen. Das heißt nicht, dass alle in ihrem Kämmerlein allein vor einem Bildschirm sitzen, denn lernen ist schließlich in erster Linie ein sozialer Prozess. Aber es heißt, dass wir den gesamten Lernprozess freier gestalten können: Ich kann mit allen im Klassen- oder Lehrkräftezimmer sitzen – aber ich muss es nicht.

Wie ist aus der ersten Idee das konkrete Projekt entstanden?

Jakob: Wir haben uns als erstes gefragt: Wie könnte eine Schule von Morgen eigentlich aus Technologie-Perspektive aussehen? Unbedingt vermitteln wollten wir die Vorstellung einer reibungslosen, orts- und zeit-unabhängigen Zusammenarbeit auf allen Ebenen von Schule. Auch sollte das Projekt die Chancen von Technologie für mehr Barrierefreiheit thematisieren. Es war uns sehr wichtig, offene Lernräume zu zeigen. Gleichzeitig wollten wir aber auch die heutige Schulrealität mit dem traditionellen Klassenzimmer widerspiegeln. Dadurch ist architektonisch dann eine bunte Mischung entstanden. Die virtuelle Umgebung selbst wurde in der Unreal Engine gebaut und anschließend als 360-Grad-Renderings exportiert. Diese 360-Grad-Bilder werden dann im Prinzip zu einer Website zusammengebaut, ein Klick in der Umgebung entspricht also technisch dem Effekt eines „in page links” zu einem anderen Website-Abschnitt. Das Ganze haben wir dann intensiv angereichert mit Videos, Grafiken, Texten und einer einfachen Benutzungsoberfläche.

Wie können Schulen jetzt selbst zu einer Schule von Morgen werden?

Liljana: Man kann es als eine Art Reise betrachten, die sich in vier Abschnitte gliedert, aber ein offenes Ende hat. Zunächst geht es darum, eine grobe Vorstellung davon zu entwickeln, wie eine Schule in fünf, zehn oder 20 Jahren aussehen und funktionieren soll. Im zweiten Schritt entsteht aus dieser Vision eine konkrete Schulentwicklungs-Roadmap, die zeigt, was getan werden muss, damit die Ziele erreicht werden. Danach geht es in die Umsetzung des Plans, indem beispielsweise Lehrkräfte fortgebildet und Technologien Schritt-für-Schritt eingeführt werden. Und der vierte Wegabschnitt verdeutlicht nochmal, dass es wirklich eine Reise ist: Schulleitungen und Entscheider*innen sind gefragt, eine nachhaltige digitale Kultur zu etablieren und die Transformation der Schule als Prozess zu begreifen. Denn auch wenn zu diesem Zeitpunkt schon viel erreicht wurde, wird sich die Vorstellung einer modernen Schule immer weiterentwickeln und verändern.

Welches Feedback bekommt ihr von euren Besucher*innen?

Jakob: Die meisten sind begeistert und wollen genau wissen, wie sie die gezeigten Lösungen selbst umsetzen können. Außerdem wurde uns von vielen Schulen zurückgespielt, dass die Administration von Geräten ein riesiger Aufwand ist. Deshalb haben wir extra eine Tour zu diesem Thema konzipiert.

Und wie geht es jetzt weiter mit der Schule von Morgen?

Jakob: Derzeit bieten wir alle zwei Wochen geführte Touren in der Schule von Morgen an, das wird bis Dezember auf jeden Fall auch weiterlaufen. Außerdem entwickeln wir parallel bereits neue Touren, zum Beispiel zum Thema digitale Schulverwaltung. Das bietet ein enormes Potenzial, Lehrkräfte und Schulleitungen von den vielen Verwaltungsaufgaben zu entlasten und ihnen Zeit für das wirklich Wichtige zurückzugeben: Die Kinder und Jugendlichen.

Entscheider*innen und IT-Verantwortliche im Schulbereich, Schulträger, Schulleitungen und Bildungsministerien können sich hier für die kostenlosen Touren in der Schule von Morgen anmelden – und hautnah erleben, dass die Digitalisierung von Schulen in Deutschland keine ferne Zukunftsmusik sein muss.


Ein Beitrag von Pina Meisel
Communications Manager Digital Qualification & Innovation

Pina Meisel als Portrait-Bild

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