60 Prozent fürchten Wahlmanipulationen, vor allem durch Fake-News
Kurz vor dem Start in die heiße Phase des Wahlkampfs zur Bundestagswahl sind die Deutschen verunsichert: Fast zwei Drittel erwarten eine Wahlmanipulation durch unlautere Mittel wie Fake-News oder eine technische Beeinflussung. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Microsoft ergeben. Die Ergebnisse sind am Donnerstag im Rahmen des Microsoft Lunchtalks „Hacking Democracy“ in Berlin vorgestellt worden. Vertreter aus Politik, IT-Wirtschaft und Wissenschaft haben im Anschluss Maßnahmen für mehr Cybersicherheit wie auch den Microsoft-Vorschlag einer internationalen „Digitalen Genfer Konvention“ diskutiert.
Nach den Vorkommnissen bei den Präsidentschaftswahlen in den USA ist eine internationale Debatte über mögliche, politisch motivierte Wahlmanipulationen entfacht. Wie groß ist das Vertrauen der Wähler in die bevorstehenden Bundestagswahlen? Wer ist für die Sicherheit im Internet verantwortlich und wie kann diese gewährleistet werden? Dazu hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Microsoft mehr als 2.000 Wahlberechtigte aller Altersklassen befragt.
Fake-News im Fokus
Demnach erwarten insgesamt 60 Prozent der Deutschen eine Beeinflussung des Wahlkampfes durch unlautere Mittel. Am meisten Sorge bereitet den Befragten dabei die Verbreitung von Fake-News (33 Prozent) und eine Manipulation der Stimmauszählung (25 Prozent). Lediglich 13 Prozent befürchten eine technische Beeinflussung der Wahl, elf Prozent Datenklau beziehungsweise Geheimnisverrat während der Wahl. Für die Sicherheit im Internet verantwortlich machen die Befragten vor allem die Technologieunternehmen (69 Prozent) aber auch die Nutzer selbst (61 Prozent). Es folgen nationale Regierungen (43 Prozent) und multinationale Bündnisse (29 Prozent).
Dass sich die Technologieanbieter ihrer Verantwortung bewusst seien, betont Michael Kranawetter, National Security Officer bei Microsoft Deutschland: „Wir haben mehr als 3.500 Sicherheits-Ingenieure im Unternehmen, die kontinuierlich daran arbeiten, Bedrohungen zu orten, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.“ Weltweit investiere Microsoft jährlich eine Milliarde US-Dollar in Sicherheit. Allerdings könne die Cybersicherheit nur gemeinsam mit Kunden und Nutzern nachhaltig verbessert werden. Die Nutzer sollten sich der Gefahren noch stärker bewusst werden und Sicherheitslücken schließen, sobald ihnen hierfür beispielsweise Updates zur Verfügung gestellt würden: „Da Cyberkriminelle immer weiter aufrüsten, können sich Kunden nur durch die Aktualisierung ihrer Systeme vor Bedrohungen schützen. Sonst kämpfen sie mit Werkzeugen aus der Vergangenheit gegen die Probleme der Gegenwart“, sagt Kranawetter.
Internationale Zusammenarbeit gefordert
Insbesondere auch in Hinblick auf die jüngste Zunahme nationalstaatlich gesteuerter Cyber-Attacken fordert Kranawetter die verstärkte internationale Zusammenarbeit von Regierungsorganisationen: „Wir brauchen auf globaler Ebene digitale Normen zur Cybersicherheit.“ Erst vor wenigen Wochen hat der Präsident und Chefjustiziar von Microsoft, Brad Smith, die Regierungen der Welt dazu aufgerufen, sich auf internationale Normen zur Cybersicherheit zu verständigen und mit seinem Vorschlag einer „Digitalen Genfer Konvention zum Schutz der Zivilbevölkerung im Internet“ eine internationale Debatte angestoßen. Noch sind die Deutschen unsicher, ob „eine überstaatliche Konvention für Grundregeln im Internet helfen kann, Cyberangriffe einzudämmen“. Laut der aktuellen Umfrage können sich das 42 Prozent vorstellen, ebenso viele Befragte glauben nicht daran.
Digitalisierung gut für die Demokratie
Die von Microsoft vorgeschlagene Digitale Genfer Konvention war auch Thema des Lunchtalks „Hacking Democracy“ bei Microsoft in Berlin. Hannfried Leisterer, Experte für Internet-Sicherheit am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin, würde „ein Vorgehen, das über den nationalen Rechtsrahmen hinaus geht“, begrüßen. Er schätzte einen Hackerangriff im Zusammenhang mit der Bundestagswahl als „reale Gefahr“ ein, gegen die es zwar keinen 100-prozentigen Schutz gebe, die jedoch durch einen besseren Umgang mit Sicherheitslücken minimiert werden könne. Konstantin von Notz, netzpolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion und Obmann im NSA-Untersuchungsausschuss, forderte eine umfassende Strategie: „Ob Verbraucher, Wirtschaft oder das Parlament – wir fordern Sicherheit für alle im Digitalen.“ Im Bundestag brauche es dafür mehr Personal und Mittel. „Insgesamt müssen wir aber systematischer von Datenschutz über Standards, Haftung und Sicherheits-Updates bis hin zu einem bewussten Umgang mit der nun einmal gegebenen Verletzlichkeit denken. Und zuallererst unsere Sicherheitsbehörden darauf verpflichten Sicherheitslücken im Sinne aller zu schließen – anstatt sie zu eigenen Zwecken offen zu halten. Verteidigung ist die beste Verteidigung im Digitalen – alles andere geht schnell nach hinten los“.
Trotz aller Befürchtungen ist die Mehrheit der Deutschen allerdings weiterhin der Ansicht, dass Digitalisierung grundsätzlich gut für Demokratie ist. In der aktuellen Umfrage sagten 57 Prozent, dass die zunehmende Digitalisierung einen eher positiven Einfluss auf die Demokratie hat, nur 27 Prozent sehen eher negative Aspekte.
Für Rückfragen zur Umfrage wenden Sie sich an Benjamin Quiram von unserer PR-Agentur Faktor 3.
Microsoft Deutschland GmbH
Die Microsoft Deutschland GmbH ist die 1983 gegründete Tochtergesellschaft der Microsoft Corporation/Redmond, U.S.A., des weltweit führenden Herstellers von Standardsoftware, Services und Lösungen mit 85,32 Mrd. US-Dollar Umsatz (Geschäftsjahr 2016; 19. Juni 2016). Der Netto-Gewinn im Fiskaljahr 2016 betrug 20,18 Mrd. US-Dollar. Neben der Firmenzentrale in München ist die Microsoft Deutschland GmbH bundesweit mit sechs Regionalbüros vertreten und beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Verbund mit rund 31.500 Partnerunternehmen betreut sie Firmen aller Branchen und Größen. Das Advanced Technology Labs Europe (ATLE) in München hat Forschungsschwerpunkte in IT-Sicherheit, Datenschutz, Mobilität, mobile Anwendungen und Web-Services.
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