Mit „Airflow“ den gesundesten Weg durch die Stadt finden

Bild einer Frau die im Park joggen geht

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Microsoft unterstützt fünf neue KI-Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Artenschutz und Nachhaltigkeit. In den nächsten Wochen stellen wir hier die Teams aus Deutschland vor, die mit ihren innovativen Ideen den Sprung in das weltweite AI for Earth-Programm von Microsoft geschafft haben. Alle Artikel zu den fünf Förderempfängern 2019 findet ihr dann unter dem Tag AI for Earth Förderempfänger 2019.

Lisa Bouikidou und Stefan Hackländer arbeiten im Bereich Global Projects & Innovations beim Automobilzulieferer WKW. Außerdem verbindet sie das Interesse an Technologie, Umwelt und Klimafragen, was die beiden auch dazu bewegt hat, ihr Startup fivemoreminutes zu gründen.

Joggen durch die Stadt, oder durch den Park?

Mehr oder weniger zufällig hatten sie den Aufruf zum EarthLab von Microsoft Berlin und Fraunhofer CeRRI im Internet entdeckt und sich ganz spontan beworben. Zehn Tage später waren sie auch schon in Berlin und trafen dort auf den Wirtschaftsingenieur Sebastian Windeck, den Datenwissenschaftler Majid Mortazavi, den Technologieconsultant Günter Reuscher und den Innovationsberater Roland Heß. Von ihm stammt auch der Anstoß zu der Idee, die im Lauf des EarthLab immer mehr Gestalt annahm.

Als schon etwas älterer, aber sportlich aktiver Bewohner von Berlin, fragt sich Heß immer wieder: „Ist es eigentlich noch gesund, wenn ich durch diese smoggeplagte Stadt jogge? Aus dieser Frage entstand binnen einer Stunde die Idee, das gängige Luftqualitäts-Monitoring weiter zu denken. Heute messen meist feste Stationen an Ampeln oder Kreuzungen, also Orten mit naturgemäß besonders hoher Luftbelastung, punktuell die dortige Luftqualität. Das macht Sinn, um die Anwohner vor Ort zu schützen, hilft aber allen anderen Einwohnern einer Stadt kaum weiter, wenn sie wissen wollen, ob und wo sie sich an diesem Tag draußen bewegen sollten.

Mit „Airflow“ die gesundeste Route finden

Bild des Airflow-Teams auf der Microsoft Berlin-Bühne bei der Presentation ihres Projekts

„Airflow“ will deshalb mobile Mini-Sensoren nutzen, die sich an Taxen, Bussen, Fahrrädern oder sogar Rucksäcken befestigen lassen und dadurch letztlich ein flächendeckendes Bild von der Luftqualität in der gesamten Stadt erzeugen. Die Daten der Sensoren sollen in der Azure-Cloud aggregiert, mithilfe von KI ausgewertet und über eine App verfügbar gemacht werden. Sportler und Spaziergänger erhalten Vorschläge für die „gesündeste“ Route bzw. Warnungen vor hoher Luftbelastung auf bestimmten Strecken. „Im ersten Schritt richten wir uns an Verbraucher, aber wir denken größer“, erklärt Stefan Hackländer, „mittelfristig wollen wir auch die politische Diskussion über Luftqualität weiter befeuern und eine solide Entscheidungsgrundlage für die Stadtplanung liefen“.

Im Anschluss an das EarthLab wurde Airflow nach erfolgreicher Bewerbung in das Programm AI for Earth aufgenommen. Das gesamte Team trifft sich seitdem einmal in der Woche virtuell auf Microsoft Teams um die nächsten Schritte zu besprechen. Jeder steuert sein Know-how aber auch seine persönlichen Kontakte bei. So gab es bereits Sondierungsgespräche mit den Berliner Verkehrsbetrieben, die Interesse bekundet haben, mobile Airflow-Sensoren an ihren Bussen anzubringen. Weitere Verbindungen bestehen bereits bis nach Indien und Afrika, dort sollen einerseits Programmierer rekrutiert, anderseits auch das Konzept selbst vermarktet werden – denn Luftqualität ist heute ein universelles Problem, für das Airflow eine universelle Lösung bieten will. Auch bei der Korean Global Adaptation Week im Mai, die im Rahmen der UNFCCC veranstaltet worden ist, wurde das Projekt bereits vorgestellt –  und ist dort auf große Resonanz gestoßen.

Das AI for Earth Förderprogramm von Microsoft

Das Programm „AI for Earth“ unterstützt ForscherInnen und Organisationen dabei, mithilfe von Künstlicher Intelligenz neue Ansätze zum Schutz von Wasser, Landwirtschaft, Artenvielfalt und Klima zu entwickeln. In den kommenden fünf Jahren wird Microsoft weltweit 50 Millionen Dollar in „AI for Earth” investieren. Um Teil des „AI for Earth“-Programms zu werden, können sich EntwicklerInnen, ForscherInnen und Organisationen mit ihrer Idee für einen sogenannten „Grant“ bewerben.

Überzeugen sie die Jury aus Microsoft-VertreterInnen, erhalten sie finanzielle und technologische Unterstützung und profitieren außerdem von Wissenstransfer und Kontakten innerhalb des globalen AI for Earth-Netzwerk. Im Rahmen unseres EarthLabs und darüber hinaus konnten fünf Ideen überzeugen und werden zukünftig Teil unseres „AI for Earth“ Programms sein, um so ihre ökologischen Innovationen weiter voranzutreiben.

Unter #DigitalFuerAlle könnt ihr die Entwicklung der Projekte und unserer #AIforEarth-Initiative weiter verfolgen.

Möchtet ihr euch auch für einen Grant der „AI for Earth“-Initiative bewerben?

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Ein Beitrag von Isabel Richter,
Corporate Communications und Analyst Relations

Profilbild von Isabel Richter, Corporate Communications und Analyst Relations

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