Motiviert zusammenarbeiten im digitalen Unterricht

Online Unterricht gestalten

Online-Unterricht gestalten – Tipps und Tricks für das virtuelle Klassenzimmer

Auch nach einigen Monaten Fern- und Wechselunterricht sehen sich viele Lehrer*innen mit einer Reihe an Fragen konfrontiert: Welche Tools und Instrumente stehen mir für die Phasen mit Online-Unterricht überhaupt zur Verfügung? Wie kann ich meine Schüler*innen aus der Ferne beim Lernen begleiten? Und welche Methoden bieten sich an? Darum geht es in unserer Blogserie „Online-Unterricht gestalten“. Cornelia Schneider-Pungs, Modern Classroom Team Lead bei Microsoft und ehemalige Lehrerin, gibt Einblicke in verschiedene Ansätze, die Lehrkräfte bei grundlegenden Fragen rund um das digitale Lernen und Lehren unterstützen. In der dritten Folge verrät sie, mit welchen Tools eine motivierte Zusammenarbeit gelingt.

In Microsoft Teams lassen sich viele Tools integrieren, die für Lehrer*innen hilfreich sind – unter anderem Wikis, OneNote oder Whiteboard. Welche Vorteile hat zum Beispiel Whiteboard als digitaler Tafelersatz?

Cornelia Schneider-Pungs: Whiteboard kann 1:1 wie eine klassische Tafel verwendet werden. Lehrkräfte können gemeinsam mit Schüler*innen Wissen erarbeiten und für alle in Echtzeit festhalten – zum Beispiel in Form einer Zeichnung, Tabelle oder als Text. Es ist ein Kollaborationsbereich, in dem alle zeitgleich mitwirken können, was bei einer echten Tafel schwierig wäre. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass die Whiteboard-Notizen nach dem Unterrichtsende gespeichert werden können und so einfach für die Zukunft festgehalten oder mit fehlenden Schüler*innen geteilt werden können.

Und für welche Methoden und Fächer kann ich OneNote sinnvoll einsetzen?

Cornelia Schneider-Pungs: OneNote bietet einige Vorteile für Stoff aus den MINT-Fächern, etwa mit den Funktionen Lineal, Freihand in Form und den Gleichungs-Assistenten. Es gibt auch eine Funktion, mit der ein Zeichenprozess erneut wiedergegeben werden kann – „Wiedergabe in Freihand“. So können Schüler*innen die Herleitung des Lernstoffs leichter nachvollziehen. Das ist besonders bei komplexen Inhalten sehr hilfreich. Generell können auch in einem OneNote-Notizbuch Lehrer*innen und Schüler*innen zusammenarbeiten und ihre Ergebnisse über den Unterricht hinaus festhalten. So entsteht ein individuelles Portfolio, das die Schüler*innen während des gesamten Schuljahres zur Wiederholung und Dokumentation ihrer Lernfortschritte nutzen können.

Wie kann ich Diskussionen zwischen den Schüler*innen fördern?

Cornelia Schneider-Pungs: Da gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten und Optionen. Um Räume für Diskussionen über generelle Themen zur Verfügung zu stellen, kann es sich lohnen, Kanäle in einem Kursteam zu erstellen, etwa „Fragen zum Kurs“ oder „Lesematerial“. In privaten Kanälen für Gruppendiskussionen mit beschränkter Teilnehmer*innen-Zahl können Lehrkräfte ausgewählten Schüler*innen Zugang ermöglichen und dort gezielt Übungen oder Tutorien anbieten. Um Diskussionen zu moderieren, hilft die Erwähnen-Funktion im Chat. Dafür einfach „@“ einfügen und dahinter den entsprechenden Namen eingeben. So können im Chat einzelne Schüler*innen direkt markiert werden, um ihre Fragen zu beantworten oder auf etwas hinzuweisen. Die Emoji-Reaktionen machen es zudem leicht, Diskussionen zu unterstützen und schnelles Feedback zu bekommen. Für kleine Diskussionsrunden unter den Lernenden während einer Live-Unterrichtsstunde sind die Breakout Rooms in Teams ideal. Mit der Funktion können Lehrkräfte die Klasse händisch oder per Zufallsprinzip in Kleingruppen aufteilen. Legt man ein Zeitlimit fest, kommen die Gruppen automatisch wieder in der großen Runde zusammen, wenn es abgelaufen ist.

Wie können Wikis als Lerninstrumente eingesetzt werden?

Cornelia Schneider-Pungs: Wikis sind ein hilfreiches Tool, um gemeinsam zu arbeiten, voneinander zu lernen und sich aktiv mit Lernmaterial auseinanderzusetzen. Lehrer*innen haben damit zudem die Gelegenheit, den Lernprozess zu beobachten und spezielle Interessensgebiete für künftige Diskussionen herauszulesen. Sie lassen sich in Teams sehr einfach einrichten: Einfach eine Wiki-Registerkarte in einem Teams-Kanal hinzufügen mit dem „+“ neben den anderen Registerkarten-Namen. Alle Mitglieder*innen eines Channels haben dann die Möglichkeit, das Wiki gemeinschaftlich zu ergänzen – wirklich optimal für Frei- oder Gruppenarbeiten.

Wie kann ich den Austausch mit den Schüler*innen noch besser gestalten?

Cornelia Schneider-Pungs: Besonders beim Lernen aus der Ferne ist es wichtig, den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen oder über ein anderes Anliegen zu sprechen. Ich empfehle, einen eigens dafür vorgesehenen Kanal einzurichten. Das kann je nach Bedarf ein Kanal für die ganze Klasse, aber auch mehrere Kanäle für kleinere Schüler*innen-Gruppen oder sogar individuell für jede*n Schüler*in sein. Lehrer*innen planen bestenfalls regelmäßige Sprechzeiten ein. Die Einzel- oder Gruppengespräche können über Teams direkt durchgeführt werden, dazu können Lehrkräfte einfach im Kalendertool auf „Neue Besprechung“ klicken und die Teilnehmer*innen einzeln hinzufügen.

Für weitere Tipps und Tricks empfehle ich einen Blick in unsere Video-Tutorials zu Microsoft 365 und Teams, unseren Leitfaden Lehren und Lernen in einer Online-Umgebung und unseren Blog, auf dem wir viele Best-Practice-Beispiele von Schulen sammeln. Zudem lohnt sich auch ein Blick auf unsere Online-Fortbildungsreihe Microsoft LearnEd unter aka.ms/learned.

 


Ein Interview mit Cornelia Schneider-Pungs,
Modern Classroom Team Lead bei Microsoft Deutschland

Cornelia Schneider-Pungs

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Im zweiten Beitrag unserer Blogserie „Online-Unterricht gestalten“ beantwortet Cornelia Schneider-Pungs, Modern Classroom Team Lead bei Microsoft, Fragen rund um die interaktive Zusammenarbeit in der digitalen Lernumgebung.