Die Corona-Pandemie hat tiefe wirtschaftliche Spuren hinterlassen. Damit Deutschland die Krise schnell und vor allem nachhaltig überwinden kann, muss es uns nicht nur gelingen, die Wirtschaft wieder hochzufahren – sondern auch, sie besser und innovativer als zuvor aufzustellen. In diesem Sinne wird die Corona-Krise zum Stresstest für die Resilienz unserer gesamten Volkswirtschaft. Die benötigten Fähigkeiten zum Umgang mit Krisen stehen plötzlich in allen Unternehmen auf der Agenda. Wir haben genauer hingeschaut, wie gut diese Fähigkeiten entwickelt sind: Im großen „Resilienz-Check 2020“, mit dem Microsoft und die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) das Marktforschungsunternehmen GfK beauftragt haben. Die Ergebnisse stellen wir auf der #futurework20 – Convention & Festival vor.
Warum Resilienz immer auch eine Frage der Kultur ist
Für Unternehmen bedeutet Resilienz vor allem ein hohes Maß an Beweglichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit. Beschäftigte und Führungskräfte benötigen Veränderungskompetenzen und innovationsfördernde Arbeitsorganisationen. Technologien können diese Art von Agilität und Anpassungsfähigkeit unterstützen – etwa Cloud-Anwendungen: Die Dynamik ist hier Teil des Konzepts und bewährt sich daher besonders auch in Zeiten großer Umwälzungen. Allerdings kommt es neben der richtigen technologischen Infrastruktur vor allem auch auf eine gute Koordination im Team an. Wie auf einem Segelschiff ist die Bewältigung der „nächsten großen Welle“ nie allein dem Steuermann zu verdanken, sondern nur dem guten Zusammenspiel in der gesamten Mannschaft. Übertragen auf Unternehmen bedeutet das: Resilienz ist immer auch eine Frage der Kultur.
Welche Faktoren die Resilienz von Organisationen maßgeblich beeinflussen
Wir haben uns bei Microsoft in den vergangenen Wochen intensiv mit der Bedeutung von Resilienz in Unternehmen und Organisationen befasst, um zu erkunden, was Unternehmen wie Beschäftigten dabei hilft, die Veränderungen in der Zukunft nicht nur zu überstehen – sondern diese aktiv mitzugestalten. Dabei haben wir uns auf bestehende Resilienz-Konzepte gestützt. Insbesondere das Forschungsprojekt `STÄRKE‘ des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft, ifaa, liefert mit seinem „RESILIENZKOMPASS“ wichtige Grundlagen. Angelehnt an die fünf Handlungsfelder des Resilienzkompass haben wir fünf Faktoren identifiziert, die die Resilienz von Unternehmen und Organisationen maßgeblich beeinflussen:
Welche Digitalkompetenzen und Unternehmenswerte in der Krise wichtig werden
Gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände haben wir bei der GFK eine repräsentative Studie unter 2000 Arbeitnehmer*innen in Deutschland durchgeführt, um herauszufinden, wie diese fünf Resilienzfaktoren in der Krise wirken und welche Rolle dabei die bestehenden „Werte“ der Unternehmens- und Digitalkultur spielen. Daraus abgeleitet identifizieren wir, welche Digitalkompetenzen und Unternehmenswerte in der Krise und darüber hinaus wichtig sind. Mit dem Resilienz-Check 2020 wollen wir Datenpunkte schaffen, um zukunftsfähige Szenarien für die digitale Transformation – auch für das ‚Post-Corona‘ Zeitalter – zu entwickeln.
Warum es nicht nur darum geht, nach der Krise schnell wieder aufzustehen
Denn auch wenn uns derzeit das Pandemierisiko und die weltweite Rezession besonders drastisch vor Augen stehn, gibt es viele weitere Risiken, gegen die sich Unternehmen wie Staaten wappnen müssen: Der demografische Wandel, die Umwälzungen der Arbeitswelt und die Klimakrise sind ebenfalls Themen, bei denen Resilienz eine entscheidende Rolle spielt. Dabei geht es bei Resilienz aus unserem Verständnis nicht nur darum, nach der Krise möglichst schnell an den Ausgangspunkt zurück zu kehren, sondern möglichst besser dazustehen als zuvor. In diesem Sinne beschreibt Resilienz also nicht nur die Fähigkeit zum „Bounce back“, das heißt nach einer Krise schnell wieder in das Ausgangsstadium zurückzukehren. Es geht vielmehr darum, ob und wie ein „Bounce forward“ gelingt – also stärker zurückzukommen als vor der Krise.
Wie wir aus der Krise heraus den Sprung nach vorne schaffen
Mit unserer breit angelegten Studie wollen wir demnach auch überprüfen, wie gut die deutsche Wirtschaft insgesamt aufgestellt ist, um aus der aktuellen Krise heraus den Sprung nach vorn zu schaffen. Die Ergebnisse des großen Resilienz-Check 2020 werden BDA und Microsoft gemeinsam am 8. September 2020 in Berlin bei der #futurework20 – Convention & Festival vorstellen und mit den Teilnehmenden diskutieren. Das passt gut. Denn zentrale Themen der #futurework20, wie Führungskultur, Qualifizierung oder Innovationsbereitschaft sind auch wichtige Bausteine von Resilienz. Und umgekehrt ist Resilienz die entscheidende Voraussetzung, Zukunft überhaupt gestalten zu können – auch die Zukunft der Arbeit.
Isabel Richter,
Senior Communications Manager Corporate Communications