Die COVID-19-Pandemie hat die Fähigkeit der Resilienz in den Fokus gerückt: Und es stellt sich die Frage, welche Faktoren Volkswirtschaften und Unternehmen krisensicher machen. Welche Dimensionen hat Resilienz für Unternehmen im Zeitalter der digitalen Transformation? Und was hilft uns, die Zukunft nicht nur zu überstehen – sondern sie zu gestalten?
Bereits kurz nach dem Ausbruch von COVID-19, im vergangenen März zeigte sich für viele Unternehmen und Organisationen weltweit, welche enormen Auswirkungen die Pandemie auf sie haben wird. Der Lockdown und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen zwangen, viele Millionen Beschäftigte innerhalb kürzester Zeit von zu Hause aus zu arbeiten. Dadurch brachen Analoge Geschäftsmodelle zusammen und digitale Vertriebswege mussten neu geschaffen werden.
In dieser Zeit sind auch die Suchanfragen im Internet zum Thema Resilienz deutlich gestiegen – im März hatten sie ihren Höhepunkt. Das ist kein Zufall, schon in den Krisen der vergangenen Jahre, besonders in der Banken- und Finanzkrise vor einem Jahrzehnt, nahm das Interesse am Konzept der Resilienz zu. Krisen stellen Unternehmen und Organisationen immer vor die Frage: Welche Lösungen gibt es, um widerstandsfähig zu sein?
Veränderungen gestalten, statt überstehen
Resilienz hat als Lösungsansatz in den vergangenen Jahren in der Wirtschaft einen besonderen Aufstieg erlebt und taucht vermehrt in Arbeitspapieren internationaler Organisationen auf. In einem Arbeitspapier der Europäischen Zentralbank von David Sondermann 2016 heißt es: „Resilience is understood here as the capacity to minimise output losses once an adverse shock hits the economy.“ Resilienz als Fähigkeit, Verluste durch einen externen Wirtschaftsschock zu minimieren.
Aber reicht das? Weiter funktionieren, trotz Krise? Die Welt steht in den kommenden Jahren vor einer Veränderung der Arbeitswelt historischen Ausmaßes, die digitale Transformation ist die vierte Revolution der industriellen Produktion. Zudem ist die Corona-Pandemie Katalysator für den digitalen Wandel – laut einer Studie des t3n Magazins geben, allein in Deutschland, ein Drittel der Beschäftigen die für ein Unternehmen arbeiten an, dass sich ihr Arbeitsplatz aufgrund der Krise schneller digitalisiert hat. Der technologische Fortschritt beschleunigt sich, wir können heute kaum erahnen, wie Arbeit in 20 oder 30 Jahren aussehen wird.
Wir haben uns bei Microsoft in den vergangenen Wochen intensiv mit einer aktuellen Betrachtung von Resilienz in Unternehmen und Organisationen befasst. Wir möchten erkunden, was Unternehmen ganz konkret hilft, die Veränderungen in der Zukunft nicht nur zu überstehen – sondern diese mitzugestalten. Wir möchten neue Perspektiven schaffen, die das Potenzial von, Resilienz in der digitalen Transformation fördern und entwickeln.
Was hilft Unternehmen, die unbekannten Krisen der Zukunft zu bewältigen?
Der Begriff Resilienz stammt vom lateinischen resilire ab, was so viel bedeutet, wie zurückspringen oder abprallen. In der Psychologie wurde die Forschung von der US-Amerikanerin Emmy E. Werner in den 1970er-Jahren geprägt. Sie stellte fest, dass ein Drittel der Menschen, die sie über Jahrzehnte begleitete, Krisen aus ihrer Kindheit erstaunlich gut bewältigen: „Vulnerable, but Invincible“. Verletzlich, aber unbesiegbar. In der Physik beschreibt Resilienz die Fähigkeit eines Körpers, nach einer Veränderung wieder in seine Ursprungsform zurückzukehren. Auch in der Energiewirtschaft oder im Ingenieurwesen wird mit dem Begriff gearbeitet, um Systeme zu beschreiben, die trotz größerer Störungen weiter funktionieren.
In der Ingenieurswissenschaft wie in der Psychologie gibt es unterschiedlichste Erkenntnisse darüber, welche Faktoren Resilienz im jeweiligen Feld begünstigen. Doch was unterscheidet Unternehmen, die eine Krise nicht nur überstehen, sondern sie gestalten, von jenen, die scheitern? Und welche Lösungsansätze gibt es, um die Resilienz der eigenen Organisation weiterzuentwickeln?
Räume für Resilienz: Mensch, Organisation, Technologie
Für uns von Microsoft ergeben sich aus diesen unterschiedlichen Definitionen der Anwendungsbereiche drei Dimensionen von Resilienz , die für die Gestaltung der Zukunft in Unternehmen elementar sind: Die Resilienz des Individuums, der IT-Systeme und der Organisation als Ganzes. In jedem dieser Bereiche gibt es Potenziale, Resilienz zu entwickeln.
In den nächsten Wochen werden wir uns intensiv mit dem Thema Resilienz beschäftigen und verschiedene Aspekte beleuchten. So wollen wir Unternehmen und Organisationen dazu befähigen ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken. Stay tuned!
Isabel Richter,
Senior Communications Manager Corporate Communications