Reverse-Mentoring: CTOs lernen vom Nachwuchs

Ein Mann unterhält sich mit einer Frau über Video. Auf dem Desktop ist die Frau zu sehen

Gemeinsam mit dem CTO-Forum der Rudolf Diesel-Medaille hat Microsoft ein Reverse-Mentoring-Programm ins Leben gerufen. Junge Nachwuchskräfte von Microsoft nehmen dabei die CTOs renommierter Mittelstands-Unternehmen an die Hand. Die erste Runde des Programms war ein voller Erfolg und zeigt, wie wichtig der gegenseitige Austausch und neue Perspektiven sind.

Die Digitalisierung führt uns sehr deutlich vor Augen, dass wir niemals auslernen. Innovative Technologien stellen bislang vorhandene Lösungen infrage. Gesellschaftliche Veränderungen wirken disruptiv auf bestehende Strukturen und die Erfahrungswerte vorangegangener Generationen. Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen ist daher eine der Kernkompetenzen von Unternehmen wie auch Beschäftigten im digitalen Zeitalter. Gefragt ist eine neue digitale Lernkultur, die wegführt von der Vorstellung, alles schon zu wissen („know it all“) und hinführt zu dem Wunsch, mehr zu lernen und offen für Neues zu sein („learn it all“) – der Grundessenz eines Growth Mindsets. Lernen wird zu einer Lebensaufgabe. Das ist auch das Anliegen der Teilnehmenden des CTO-Forum der Rudolf-Diesel-Medaille, bei dem sich Top-Entscheider*innen aus verschiedenen Unternehmen für technische Visionen miteinander vernetzen.

Das CTO Forum und Microsoft haben einen Raum geschaffen, in dem sich Mentor*in und Mentee kennenlernen können. Anstatt ein klassisches Mentoring ins Leben zu rufen, entschieden sich die CTOs – also in der Mehrheit Vorstände und Führungskräfte – in diesem Rahmen für den umgekehrten Weg: ein Reverse Mentoring. Gemeinsam mit Microsoft gingen sie dabei auf die Suche nach Menschen, die noch am Anfang oder Mittig ihrer Karriere stehen, um einen regelmäßigen Austausch zu etablieren, in dem der*die jünger*e Mentor*in dem CTO durch Themen aus seiner*ihrer Arbeitswelt und den Wechsel der Perspektive Inspiration und damit den Grundstein für Innovationen bietet. Im Reverse Mentoring wird der CTO also wieder zum Mentee.

Mit dem Speeddating zum perfekten Match

Mit einem Speeddating fanden die CTOs und künftigen Mentor*innen dafür zueinander. „Welches Buch liest du gerade?“ – so lautete die Frage, mit der Ricardo Russ und Roland Heeger ihr fünfminütiges Kennlernen-Meeting eröffneten; eines von insgesamt fünf virtuellen Gesprächen an diesem Tag. Ricardo ist Lösungsspezialist und ehemaliger Teilnehmer des Aspire-Programms, mit dem Microsoft junge Talente und Berufseinsteiger*innen fördert. Roland wiederum sitzt als CTO bei der Schattdecor AG, einem Hersteller von bedrucktem Dekorpapier, mit im Unternehmensvorstand. Beide erhielten wenige Tage nach dem Speeddating per E-Mail die Information über ihr erfolgreiches Match – und schon ging es mit einem wöchentlichen virtuellen Austausch los.

„Was von Anfang an da war: ein gegenseitiger Respekt sowie auch Vertrauen und Offenheit“, erzählt Roland Heeger. Das habe geholfen, um auch inhaltlich schnell einzusteigen – und zwar sehr erfolgreich. „Ricardo hat mich hervorragend auf Themen hingewiesen“, ergänzt der CTO. Dazu gehören, beispielsweise der Umgang von Microsoft mit der Generation der Millennials sowie auch fachliche Themen, für die der Mentor seinem Mentee stets auch die passende Lektüre und weiterführende Links bereitgestellt hat.

„Das Reverse-Mentoring hat mir geholfen, den Blick zu öffnen.“
– Mentee Roland Heeger, CTO Schattdecor AG

Neues Nachdenken über Innovationen und technische Rollen

Auch Stefan Kampmann, CTO bei dem Maschinenbau-Unternehmen Voith, kann sich noch gut an das Speedmatching erinnern und wie er dabei erstmals mit Holly Muzzamil, früher Lösungsspezialistin (nun Allianzen-Managerin) bei Microsoft, in Kontakt kam. „Eine Wirtschaftswissenschaftlerin als Tech-Expert – da habe ich mir gedacht, das ist ein interessanter Ansatz“, erinnert er sich im Rückblick.

Nach seiner bisherigen beruflichen Erfahrung führte der Ausbildungsweg eines*einer Tech-Expert*in normalerweise über Studienfächer wie Physik, Chemie oder die Ingenieurs-, nicht hingegen über die Wirtschaftswissenschaften. Und doch räumt er ein, dass sich die Art und Weise, wie Innovationen entstehen, verändert habe – und damit auch das Anforderungsprofil im Job.

„Heute ergeben sich Innovationen oft dadurch, dass ich Funktionalitäten miteinander verknüpfe“, erklärt Stefan. Natürlich brauche es noch immer jene, die eine tiefe Kenntnis von den technologischen Details haben. Doch es brauche ebenso jene, die Themen in der Breite verstehen und verschiedene Enden miteinander verknüpfen können. Es ist eines von vielen Learnings, die Stefan Kampmann aus seinen bisherigen Gesprächen mit Holly mitgenommen hat.

Beide Seiten profitieren von dem Austausch

Alle vier Wochen schalten Mentorin und Mentee sich dafür zusammen. „Mir persönlich war wichtig zu verstehen, wie ein CTO tickt. Und was sind womöglich Verhaltensweisen, die mich inspirieren und die mir bei meiner eigenen Karriere weiterhelfen“, sagt Holly Muzzamil. Für sie sei Mentoring „eine Two-Way-Street“ – jeder gebe und nehme etwas. Was sowohl sie als auch Ricardo Russ nach eigenem Erzählen aus den Gesprächen mit ihren sehr viel erfahreneren Mentees mitnehmen, ist deren Gelassenheit im Arbeitsalltag.

„Es ist ein Austausch zwischen zwei Menschen, die im gewöhnlichen Arbeitsalltag sicherlich nicht zusammengekommen wären. Es ist zwischenmenschlich unheimlich spannend, weil es ein generationenübergreifender Austausch ist“, resümiert Holly Muzzamil. Das schaffe die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und neue Denkanstöße zu erhalten. Und dabei lernen Unterrichtende auch durchaus von den Schüler*innen: Als für Ricardo die Frage im Raum stand, ob er nach Großbritannien umziehen sollte, profitiere er von den Erfahrungen des Mentee, der selbst zeitweilig in UK gearbeitet hatte. „Da hat mir das offene Gespräch mit Roland natürlich schon geholfen. Das war ungemein wertvoll.“

Wie geht es weiter?

Dass der Austausch fortgesetzt wird, steht bei den Mentor*innen und Mentees schon fest. „Nur weil das Programm zu Ende ist, heißt das nicht, dass nicht auch andere Themen aufkommen“, sagt Ricardo. „Die Terminserie hat keinen Endtermin“, lacht Roland. Sein Unternehmen ist inzwischen dabei, erste Maßnahmen als Ergebnis der Gespräche zu implementieren.

Lebenslanges lernen ist etwas, das dir wichtig ist und du hast Lust die Tech-Welt zu gestalten? Eine zweite Runde des Reverse-Mentoring ist für dieses Frühjahr bereits in Vorbereitung.

Wer ein Teil dieser spannenden Geschichte sein möchte, seine Karriere bei Microsoft beginnen und Teil der Aspire-Community werden möchte, findet hier einen Überblick über unsere offenen Stellenangebote.

 


Ein Beitrag von

Paula Auksutat
Communications Managerin

Portrait Paula Auksutat

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