Schutz von lokalen Exchange Servern vor den aktuellen Angriffen

Hafnium Grafik Cybersicherheit

In den letzten Wochen haben Microsoft und andere in der Sicherheitsbranche gesehen, dass es zu einer Zunahme von Angriffen auf lokale Exchange Server kam. Das Ziel dieser Angriffe ist ein Typ von E-Mail-Servern, der am häufigsten von kleinen und mittleren Unternehmen verwendet wird, doch auch größere Organisationen mit lokalen Exchange Servern sind betroffen. Exchange Online ist für diese Angriffe nicht anfällig.

Während es sich zunächst um einen nationalstaatlichen Angriff handelte, werden die Schwachstellen nun auch von anderen kriminellen Organisationen ausgenutzt, einschließlich neuer Ransomware-Angriffe, die das Potenzial für weitere schädliche Aktivitäten haben.

Dies ist ein breit angelegter Angriff von solcher Schwere, dass der Schutz der Systeme entscheidend ist. Microsoft stellt zwar regelmäßig Tools für Software-Updates zur Verfügung, aber diese außergewöhnliche Situation erfordert einen verschärften Ansatz. Zusätzlich zu unseren üblichen Software-Updates stellen wir auch spezielle Updates für ältere Software, deren Support eigentlich bereits endete, zur Verfügung.

Der erste Schritt ist es, sicherzustellen, dass alle relevanten Sicherheitsupdates auf jedem System installiert sind. Kunden sollen herausfinden, welche Version von Exchange Server sie nutzen und die entsprechenden Updates einspielen. Dies bietet Schutz vor bekannten Angriffen und gibt der Organisation Zeit, die Server auf eine Version zu aktualisieren, die ein vollständiges Sicherheitsupdate enthält.

Der nächste entscheidende Schritt besteht darin, festzustellen, ob Systeme kompromittiert wurden, und wenn ja, diese aus dem Netzwerk zu entfernen. Wir haben eine Reihe von empfohlenen Schritten und Tools zur Verfügung gestellt, die dabei helfen können – darunter Skripte, mit denen nach Anzeichen für eine Kompromittierung gesucht werden kann, eine neue Version des Microsoft Safety Scanners zur Identifizierung von mutmaßlicher Malware und eine neue Liste von Indicators of Compromise (IOCs, Deutsch: Kompromittierungsindikatoren), die in Echtzeit aktualisiert und breit geteilt wird. Diese Tools sind jetzt verfügbar, und wir empfehlen allen Kunden, sie einzusetzen.

Unser Kundenservice-Team hat rund um die Uhr mit Hosting-Unternehmen und unserer Partner-Community zusammengearbeitet, um potenziell betroffene Kunden zu sensibilisieren. Mit Hilfe der Community arbeiten wir daran, das Bewusstsein für diese kritischen Updates und Tools bei mehr als 400.000 Kunden zu schärfen.

Um das Ausmaß dieses Angriffs zu veranschaulichen und den Fortschritt bei der Aktualisierung der Systeme zu zeigen, haben wir mit RiskIQ zusammengearbeitet. Basierend auf der Telemetrie von RiskIQ sahen wir am 1. März eine Gesamtsumme von fast 400.000 Exchange-Servern. Am 9. März waren noch etwas mehr als 100.000 Server verwundbar. Diese Zahl ist stetig gesunken, so dass nur noch etwa 82.000 Server aktualisiert werden müssen. Am 11. März haben wir weitere Updates zur Verfügung gestellt und damit nun Updates für mehr als 95 % aller über das Internet erreichbaren Versionen veröffentlicht.

Schließlich versuchen Gruppen, diese Schwachstelle auszunutzen, um Ransomware und andere Malware einzuschleusen, die die Geschäftskontinuität unterbrechen könnte. Um sich bestmöglich dagegen zu schützen, empfehlen wir allen Kunden, die Ransomware-Anleitung der U.S. Cybersecurity Agency and Infrastructure Security sowie Microsofts Anleitung zur Vorbereitung auf und zum Schutz vor dieser Art von Exploit zu lesen.

Dies ist das zweite Mal innerhalb der letzten vier Monate, dass staatliche Akteure Cyberangriffe durchgeführt haben, die das Potenzial haben, Unternehmen und Organisationen jeder Größe zu beeinträchtigen. Wir beobachten diese ausgeklügelten Angriffe weiterhin genau und nutzen die Breite und Tiefe unserer Technologie, unserer menschlichen Expertise und unserer Bedrohungsdaten, um solche Angriffe besser zu verhindern, zu erkennen und zu reagieren.

Microsoft ist fest entschlossen, unsere Kunden beim Kampf gegen diese Angriffe zu unterstützen, unseren Sicherheitsansatz weiterzuentwickeln und eng mit Regierungen und der Sicherheitsbranche zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit unserer Kunden und Communities zu gewährleisten.

 


Ein Beitrag des Microsoft Security Threat Response Teams

Weitere Infos zu diesem Thema

29. September 2023
Das war die #futurework23 – Festival zur Zukunft der Arbeit im Rückblick

Die #futurework23, das größte deutsche Festival zum Thema Zukunft der Arbeit, brachte dieses Jahr zum fünften Mal Visionär*innen, Unternehmensleiter*innen und Fachleute zusammen. In zahlreichen Panel-Talks und Workshops bot das Event eine Plattform für wegweisende Ideen und innovative Lösungen – vereint unter dem Leitthema der künstlichen Intelligenz (KI) und wie sie uns in der Arbeitswelt auf vielfältige Weise beeinflusst.

21. September 2023
Microsoft Copilot, Ihr täglicher KI-Begleiter

Heute gehen wir den nächsten Schritt, um unsere KI-Funktionen in einem einzigen Erlebnis zu vereinen, das wir Microsoft Copilot nennen, Ihren täglichen KI-Begleiter. Copilot kombiniert auf einzigartige Weise den Kontext und die Intelligenz des Internets, Ihre Arbeitsdaten und das, was Sie gerade auf Ihrem PC tun, um Ihnen bessere Unterstützung zu bieten – wobei Ihre Privatsphäre und Sicherheit an erster Stelle stehen.

14. September 2023
Chatten mit Bing: Der persönliche Assistent für Tagesausflüge und Reisen

Bing Chat kann nicht nur im Arbeitsalltag, beim Lernen oder Recherchieren unterstützen, sondern auch bei der Freizeitplanung eine große Hilfe sein. Im dritten Teil unserer Blogserie haben wir erneut mit Bing gechattet und diesmal mithilfe des KI-Tools einen Tagesausflug nach München geplant.

12. September 2023
Arbeitsgruppe des Bündnis für Bildung (BfB) stellt „Leitfaden für Schülergeräte“ vor

Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe des „Bündnis für Bildung“ (BfB) haben Microsoft Deutschland und weitere Partner einen „Leitfaden für Schülergeräte“ entwickelt. Die Broschüre enthält praktische Hinweise und Tipps zu Finanzierung, Beschaffung, Einsatz und Support digitaler Endgeräte in Schulen und Bildungseinrichtungen. Dabei setzt der Leitfaden am aktuellen „DigitalPakt Schule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an, der primär den Aufbau und die Leistungssteigerung von digitalen Netzwerkinfrastrukturen in Schulen finanzieren soll.

6. September 2023
Chatten mit Bing: 4 Tipps für mehr Produktivität und Kreativität im Arbeitsalltag

Bing Chat – das KI-gesteuerte, multifunktionale Tool kann als persönlicher Assistent das (Arbeits-)Leben erleichtern und sogar unsere Produktivität und Kreativität steigern. Erste Grundlagen von Bing Chat haben wir bereits im ersten Teil unserer Blogserie vorgestellt. Nun widmen wir uns dem beruflichen Einsatz von Bing Chat und stellen spezifische Anwendungsfälle, Bedienhinweise und Best Practices vor.