©Stephanie Wunderl
Seit 2019 arbeitet Kim Robins als Solution Specialist bei Microsoft in München – und verwirklicht sich in diesem Sommer einen Traum, den er in sich trägt, seit er ein Kind war. Der Australier nimmt an den Paralympischen Spielen in Tokio teil.
Nahezu jede*r aus meiner Generation erinnert sich an das Jahr 2000, als die Olympischen und Paralympischen Spiele in Sydney stattfanden. Ich war damals zwölf Jahre alt und reiste aus meiner Heimatstadt Perth an der Westküste Australiens mit meiner Familie zu den Spielen in Sydney. Sport war damals bereits ein großes Hobby. Doch seit ich als junger Zuschauer dort auf den Rängen saß, hatte ich einen Traum: noch einmal zu den Paralympischen Spielen fahren – dann aber als Athlet.
Diesen Sommer, über 20 Jahre später, erfüllt sich dieser Traum. Ich werde mit der australischen Rollstuhl-Basketballnationalmannschaft in Tokio spielen. Doch um so einen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es mehr als Talent und Willen. Meine Familie, meine Freund*innen und meine Kolleg*innen bei Microsoft – sie alle haben mich auf meinem Weg nach Tokio begleitet und mir geholfen.
Rom, Barcelona, München: Meine Karriere hat mich quer durch Europa geführt
Eine wichtige Entscheidung für meine Karriere musste ich bereits als 18-Jähriger treffen: Tennis oder Basketball? Ich habe beide Sportarten professionell gespielt, musste mich aber festlegen. Meine Wahl fiel auf Basketball: Mir machte es Spaß, im Team zu spielen. Es gibt kein besseres Gefühl, als sich gemeinsam einer Herausforderung zu stellen und dann auch zusammen zu gewinnen. Zudem gibt es in Perth schon immer einige sehr gute Rollstuhl-Basketballer*innen und Australien hat eine starke Liga.
Mit Anfang 20 führte mich der Basketball erst nach Italien und danach quer über den Kontinent. Ich habe für Vereine in Rom und Barcelona gespielt, bis ich schließlich nach München kam. Parallel dazu war ich in den Jahren auch im Nachwuchsteam der australischen Nationalmannschaft. Es hat eine Weile gedauert, mich in die erste Mannschaft Australiens zu spielen. Aber bei der Weltmeisterschaft 2018 in Hamburg war ich dabei und konnte mit meinen Teamkollegen die Bronzemedaille feiern.
Meine Rolle auf dem Court in der Nationalmannschaft würde ich so beschreiben, dass ich die harte Arbeit verrichte, damit meine Mitspieler ihre Stärken bestmöglich ausspielen können. In einem Porträt über mich in der „Rollt“, ein Magazin über Rollstuhl-Basketball, wurde ich Anfang des Jahres als Top-Spieler bezeichnet, das hat mich sehr gefreut. Aber ich habe auch sehr hart und lange dafür gearbeitet.
Teamwork auf dem Basketball-Court und im Büro
Dass meine sportliche Karriere mich nach Tokio führt, wäre ohne die Flexibilität in meiner beruflichen Karriere kaum möglich gewesen. Meinen Master am Royal Melbourne Institute of Technology konnte ich von München aus abschließen, bevor ich zu Microsoft kam. Nach einem Career Day 2019 habe ich mich dort beworben und wurde für das Aspire-Programm ausgewählt. Das Programm richtet sich an Berufseinsteiger*innen, die nach dem Studium oder einem Praktikum zu Microsoft kommen. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Tag Anfang 2020, als ich ewig im Stau stand und fast zu spät gekommen wäre. Damals war das Büro noch voll mit Menschen. Nur sechs Wochen später war das Büro verlassen wegen der COVID-19-Pandemie.
Die Gemeinschaft im Aspire-Team, in dem die meisten etwas jünger sind als ich und gerade erst nach München gekommen waren, hat mir bei meinem Einstieg sehr geholfen. Auch der Support und das Mentoring der Kolleg*innen war trotz aller Einschränkungen durch die Pandemie fantastisch. Als Solution Specialist in der Solution Area Data & AI arbeite ich mit Kunden aus der Finanz- und Versicherungsbranche, insbesondere an Innovationen für Datenbanken und Machine Learning.
Der wichtigste Skill in meiner Rolle: die richtigen Fragen stellen. So erfahre ich die größten Herausforderungen unserer Kunden und versuche sie zu lösen. Meine Basketball-Karriere hat mir sicherlich auch geholfen, mich schnell bei Microsoft wohlzufühlen. Ich mag es mich auf höchstem Niveau im Team großen Herausforderungen zu stellen.
Die Unterstützung von Freund*innen und Kolleg*innen war entscheidend für meine Karriere
Arbeit und Leistungssport zusammenzubringen ist nur dank viel Freiheit im Job und Disziplin im Alltag möglich. Unter der Woche findet mein Bundesliga-Training abends von 20 bis 23 Uhr statt, glücklicherweise kann ich am nächsten Morgen aber etwas später bei der Arbeit einchecken. Ich habe in meiner Karriere gelernt, dass es ganz entscheidend ist, Prioritäten zu setzen. Das wäre auch mein Rat, an andere, die diesen Weg gehen wollen. Man kann nicht immer, überall und für jeden 100 Prozent geben. Planung ist wichtig. Zu welchem Zeitpunkt im Jahr, im Monat oder auch am Tag fokussiere ich mich voll und ganz auf die Arbeit, wann bin ich komplett für die Menschen da, die mir wichtig sind und wann ist es Zeit, den vollen Fokus auf den Sport zu legen?
Ohne die Unterstützung meiner Kolleg*innen, meiner Freund*innen und meiner Familie hätte ich es nicht bis an die Spitze in meinem Sport geschafft. Wie dankbar ich dafür bin, spüre ich in den Wochen bevor es nach Tokio geht, umso mehr. Die Vorbereitung auf die Paralympischen Spiele verbringe ich in Australien und fühle mich auch Tausende Kilometer entfernt als Teil meines Microsoft-Teams. Das Vorbereitungstraining kann ich trotz der Zeitverschiebung gut mit meiner Arbeit verbinden, alle aus meinem Team freuen sich für mich und fiebern mit mir mit.
Dank all diesen Menschen kann ich nun meinen Traum verwirklichen, 21 Jahre nachdem ich in Sydney als 12-jähriger Junge als Fan dabei war. Ich hoffe, dass wir als Mannschaft in Tokio viele kleine Jungen und Mädchen inspirieren können, dass auch sie ihre Träume verwirklichen können.
Ihr habt Lust, Kims Kolleg*in zu werden? In seinem Team ist aktuell eine Stelle ausgeschrieben. In unserem Careers Portal findet ihr alle offenen Stellen.
Ein Beitrag von Kim Robins
Solution Specialist bei Microsoft