Wo können wir heute schon so lernen, wie wir morgen arbeiten wollen? Wir stellen Orte vor, an denen das Lernen der Zukunft heute schon gelebt wird.
Eltern, die studieren und gleichzeitig Kinder betreuen; Berufstätige, die neben der Arbeit ein Studium beginnen; Studierende, die im Ausland wohnen: Gerade für Menschen, die flexibel und ortunabhängig studieren möchten oder müssen, bietet sich ein Fernstudium an. Doch so praktisch ein solches „Remote-Studium“ in der Theorie sein mag, stellt es Studierende auch vor besondere Herausforderungen. Spätestens bei der Prüfungsvorbereitung wird das „alleine lernen“ häufig zur Belastung, vor allem weil der persönliche Kontakt und der direkte Austausch mit Kommiliton*innen fehlt.
Deshalb hat die IU Internationale Hochschule für ihre rund 50.000 Fern-Studierenden ein gemeinsames Lernerlebnis in so genannten Learning-Sprints entwickelt. Wer sich dafür anmeldet wird für Gruppenarbeiten virtuell via Microsoft Teams mit anderen Studierenden zusammengebracht. In sechs Zyklen bereiten sich Studierende dann gemeinsam mit anderen jeweils vier Wochen lang intensiv auf ein Thema vor.
Anfangs fand das Anlegen der Teams, die Einladung der Studierenden und das „Pairing“ mit Kommiliton*innen noch manuell statt. „Aber wenn man das nicht nur mit einem Kurs, sondern mit über 1.000 macht, stößt man schnell an eine Grenze“, sagt André Hollstein, Prorektor Fernstudium. Deshalb holte sich die IU Internationale Hochschule Anfang 2020 den Microsoft Partner Rackspace ins Haus, um ihren Studierenden vollautomatisiert digitale Lernformate bereitzustellen. Während anderen Orts der Hochschulbetrieb wegen der Corona-Pandemie zum Erliegen kam, wurde hier innerhalb weniger Wochen eine innovative, virtuelle Lernlösung entwickelt – auf Basis von Azure und im Zusammenspiel mit Microsoft Teams.
Seitdem nutzen Dozierende und Studierende Power Apps, um einen Learning Sprint anzulegen oder sich dafür einzuschreiben. Während für die Nutzer*innen alles möglichst einfach und stringent umgesetzt ist, laufen im Hintergrund alle Prozesse automatisch ab: Teams und Kanäle werden erstellt, Berechtigungen gesetzt, Teilnehmer*innen eingeladen, Dokumente in den einzelnen Kanälen bereitgestellt, Meetings geplant und Termineinladungen verschickt. Im Lauf der einzelnen Sprints bringt ein „Pairing-Bot“ immer wieder kleine Gruppen von Teilnehmer*innen zusammen und organisiert Gruppenarbeiten. In Zukunft soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Machine Learning dabei helfen, Studierende noch zielgerichteter in passenden Gruppen zusammen zu bringen, die in punkto Lernfortschritt, Arbeitsweise oder Arbeitszeiten besonders gut harmonieren.
Schon heute ist das Feedback durchweg positiv und die Nachfrage nach den gemeinsamen Learning Sprints hoch. „Dank der Automatisierung können wir diese Lernerfahrung jetzt nach und nach all unseren Studierenden anbieten“, so Anita Schrödl, Teamleitung Projektmanagement Academics an der IU Internationalen Hochschule. So entsteht eine Art virtueller Campus, der beides möglich macht: Ein individuell gestaltetes, flexibles und ortunabhängiges Studium und ein soziales Umfeld, in dem das Lernen zur gemeinsamen Erfahrung wird.
Die vollständige Story zur IU Internationale Hochschule gibt es hier.
Ein Beitrag von Pina Meisel
Communications Manager AI & Innovation