Work Trend Index 2025: Das Geburtsjahr der Pionier-Unternehmen

Der folgende Beitrag ist eine Übersetzung des Blog-Artikels von Jared Spataro, CMO, AI at Work, den Sie hier im Original lesen können: The 2025 Annual Work Trend Index: The Frontier Firm is born – The Official Microsoft Blog.

Wir leben in einer neuen Welt – einer Welt, in der künstliche Intelligenz in bemerkenswerter Weise logisch denken und Probleme lösen kann. Diese neue Form der Intelligenz ist jetzt nach Bedarf verfügbar und wird die uns heute bekannte Wirtschaftswelt und Wissensarbeit fundamental verändern.

Der diesjährige Work Trend Index 2025 kann sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesen Wandel vorbereiten. Wie in den vergangenen Jahren basiert er auf einer großangelegten globalen Umfrage, auf Microsoft 365 Telemetrie sowie auf von LinkedIn erfasste Einstellungs- und Arbeitsmarkttrends. Dazugekommen sind in diesem Jahr Erkenntnisse von KI-native Startups, Wirtschaftswissenschaftler*innen, Wissenschaftler*innen und Akademiker*innen. Sie alle deuten klar darauf hin, dass dieser grundlegende Wandel bereits im Gange ist. Tatsächlich sagen 82 % (77 % in Deutschland) der Führungskräfte, dass 2025 ein entscheidendes Jahr dafür ist, grundlegende strategische und operative Aspekte neu zu denken.  

Die Daten zeigen das Entstehen eines neuen Typus von Organisationen: Pionier-Unternehmen (“Frontier Firms”) basieren auf einer Kombination aus auf Abruf verfügbarer KI-Technologie, Mensch-Agent-Teams sowie einer neuen Rolle für jede und jeden: Agent-Boss. Dieser Wandel wird tiefgreifend sein, doch dank der Ambitionen, Kreativität und des Einfallsreichtums der Menschen wird er auch neue wirtschaftlichen Chancen und Werte bringen. Und tatsächlich: 71 % (70 % in Europa) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Unternehmen sagen, dass ihre Organisation floriert – im Gegensatz zu lediglich 37 % (35 % in Europa) weltweit.   

KI gibt es jetzt auf Abruf  

Man stelle sich vor, man hätte unmittelbar vor dem Internet-Boom gewusst, wie sehr dieser die Geschäftswelt verändern wird.  Genau an diesem Punkt stehen wir mit KI.  Intelligenz ist nicht länger an die Anzahl der Mitarbeitenden oder spezifisches Fachwissen gebunden. Sie ist jetzt eine grundlegende, dauerhafte Ressource: verfügbar, erschwinglich und auf Abruf skalierbar. Angesichts des wachsenden wirtschaftlichen und Aktionärsdrucks bietet diese On-Demand-Intelligenz einen neuen Hebel für mehr Wachstum – der auch noch die Lücke zwischen Bedürfnissen von Unternehmen und menschlichen Kapazitäten schließen kann. Während 53 % (55 % in Deutschland) der Führungskräfte sagen, dass die Produktivität steigen muss, sagen 80 % (77 % in Deutschland) der Arbeitskräfte weltweit, dass ihnen die Zeit oder Energie für ihren Job fehlt. Mehr noch: Angestellte werden durchschnittlich alle 2 Minuten von Meetings, E-Mails oder digitalen Erinnerungssignalen unterbrochen. Um diesen Kapazitätsengpass zu überbrücken, gehen 82 % (76 % in Deutschland) der Führungskräfte davon aus, dass sie in den kommenden 12 bis 18 Monaten digitale Arbeitskräfte einsetzen werden, um die Belegschaft zu erweitern.   

Digitale Arbeitskräfte können selbst den etabliertesten Organisationen helfen, sich neu zu erfinden. Und sie werden es ermöglichen, neue  Unternehmen zu gründen, an die bisher noch gar nicht zu denken war. Auf LinkedIn stellen die besten KI-Startups doppelt so viele Menschen ein wie Big-Tech-Unternehmen. Viele dieser Talente verlassen Big Tech und bleiben in der Welt der Startups, was auf eine tiefgreifende Veränderung hinweist – und auf eine Welt in der Innovation ebenso wie die Chancen zunehmen.  Während sich etablierte Unternehmen anpassen und Herausforderer skalieren, ähnlich wie beim Boom der .com-Ära, werden die Regeln für Talent und Wettbewerb derzeit in Echtzeit  neu geschrieben.  

Mensch-Agent-Teams verändern Organisationstrukturen 

 Während KI weiterhin Fachwissen demokratisiert, erleben wir eine Entwicklung von starren Organisationsstrukturen hin zu flexibleren, ergebnisorientierten Arbeitsmodellen. Diese Strukturen passen sich flexibel an die Bedürfnisse der Unternehmen an und greifen auf die richtige Mischung von Menschen und Agenten zurück, um die Arbeit zu erledigen. Während sich jede Funktion in der ihr eigenen Geschwindigkeit und Größenordnung entwickeln wird, sagen 46 % (49 % in Deutschland) aller Führungskräfte, dass ihre Organisation Agenten einsetzt, um Arbeitsabläufe und Geschäftsprozessen vollständig zu automatisieren. An erster Stelle bei den KI-Investitionen stehen Kundenservice, Marketing und die Produktentwicklung.  

Um die Wirkung dieser Mensch-Agent-Teams zu maximieren, brauchen Organisationen einen neuen Messwert: Das Mensch-Agent-Verhältnis. Führungskräfte müssen sich zwei zentrale Fragen stellen: Wie viele Agenten braucht es für jede Rolle und jede Aufgabe? Und wie viele Menschen sind nötig, um sie anzuleiten? Hier das Verhältnis zu finden wird entscheidend sein – und individuell von den Aufgaben abhängen. Organisationen werden erwägen müssen, in welchen Situationen eine Kombination aus menschlicher und digitaler Arbeit der alleinigen Nutzung von KI überlegen ist, in welchen Fällen Kunden menschlichen Kontakt bevorzugen und wann gesellschaftliche Erwartungen bestehen, dass Menschen für die Konsequenzen verantwortlich sind – beispielsweise bei Produkt- oder Finanz-Entscheidungen, bei denen viel auf dem Spiel steht. Egal ob es Kundengespräche sind, strategische Entscheidungen oder ein Produkt-Launch, das Wissen über den richtigen Mix aus Menschen und Agenten wird darüber entscheiden, wie Arbeit gemacht wird, und wie Erfolg gemessen wird.  

Alle Angestellten werden zum “Agent-Boss”  

Mit der wachsenden Präsenz von Agenten in der Belegschaft wird auch die zunehmende Bedeutung des Agent-Boss sichtbar: Jemand der Agenten erstellt, an sie delegiert und managt, um ihre Wirkung zu verstärken und die Kontrolle über ihre Karriere im KI-Zeitalter zu übernehmen. Von der Chefetage bis zum Counter mit direktem Kundenkontakt werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so denken müssen, als wären sie die CEOs von Agent-getriebenen Startups. In der Tat erwarten Führungskräfte, dass ihre Teams innerhalb der nächsten fünf Jahre Agenten trainieren (41 %, 42 % in Deutschland) und managen (36 %, 38 % in Deutschland).  

Für die, die bereit sind, sich darauf einzulassen, wird KI ein Karrierebeschleuniger sein – aber Führungskräfte gehen bereits mit gutem Beispiel voran. Wir haben das Agent-Boss-Mindset über sieben Indikatoren hinweg gemessen – von regelmäßiger Nutzung über Vertrauen bis hin zur Auswirkung auf die Karriere. Führungskräfte übertreffen Angestellte in jedem Messwert: 67 % (76 % in Deutschland) kennen sich mit Agenten aus (gegenüber 40 % der Angestellten, 46 % in Deutschland) und 79 % gehen davon aus, dass KI ihre Karriere beschleunigen wird (vs. 67 %). Dieser Wandel beschränkt sich aber nicht auf die Führungsspitzen. In dem Maße, in dem Agenten in die tägliche Arbeit integriert werden, werden sich die Rollen der Belegschaft auf allen Ebenen und in allen Funktionen verändern. Während 33 % (36 % in Deutschland) der Führungskräfte über Stellenabbau nachdenken, erwägen 78 % (79 % in Deutschland) neue KI-Expert*innen einzustellen. Und 83 % sagen, dass KI ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin bestärken wird, früher als zuvor in ihrer Karriere komplexere und strategischere Tätigkeiten zu meistern.  

Dieser Wandel ist vielschichtig – jede Branche und jede Rolle wird sich anders entwickeln, während sich die KI-Technologie in Wirtschaft und Gesellschaft verbreitet. So wie auch das Internet-Zeitalter Milliarden neuer Wissensberufe geschaffen hat – vom Social-Media-Management bis hin zum UX-Design – bringt das KI-Zeitalter bereits jetzt neue Berufsbilder hervor, und viele weitere werden folgen. Sich auf das vorzubereiten was da jetzt kommt, ist keine Frage des Wollens mehr. Die Mitarbeitende müssen KI-Fähigkeiten erwerben und Unternehmen müssen sie dafür mit den richtigen Werkzeugen und Trainingsmöglichkeiten versorgen. Dazu braucht es ehrliche Gespräche, zielgerichtete Kommunikation und ernstzunehmende Investitionen in Reskilling. Organisationen, die jetzt investieren, werden nicht nur mithalten können – sie werden mitbestimmen, was kommt.  

Copilot ist die neue Benutzeroberfläche für KI 

Heute kündigen wir das Microsoft 365 Copilot Wave 2 Spring Release an – entwickelt, um die nächste Ära der Zusammenarbeit von Menschen und Agenten voranzutreiben. Die Microsoft 365 Copilot App ist nun das Fenster in die Welt der Agenten, mit neuen Funktionalitäten – basierend auf fortschrittlichen Modellen, adaptiver Speicherung und logisch denkenden Agenten, die mit Ihnen zusammenarbeiten. Zu den Updates gehören:  

• Researcher und Analyst Agents, die auf Deep-Reasoning-Modellen von OpenAI basieren, werden im Rahmen des Frontier-Programms an Kunden ausgeliefert. Mit unserem neuen Agent Store können Sie Agenten von Partnern wie Jira, Monday.com und Miro ebenso wie Ihre eigenen Agenten ganz einfach finden, anheften und nutzen. 

• Create bringt den OpenAI GPT-4o KI-Bildgenerator zum Einsatz und erschließt neue Design- und Content-Creation-Potenziale. Passen Sie Bildmaterial an oder generieren Sie neue Bilder mit KI, die auf die genehmigten Markenrichtlinien Ihres Unternehmens abgestimmt sind, und erstellen Sie alles – von Marketingtexten und Social Assets bis hin zu Newsletter-Bannern, Videos und mehr. 

• Copilot Notebooks zieht aus Notizen, Dokumenten und Daten sofortig nutzbare Erkenntnisse und Pläne. Durch die Verankerung von Copilot in einem Notizbuch, das bestimmte Chats, Dateien, Besprechungsnotizen und mehr enthält, werden die wichtigsten und relevantesten Informationen hervorgehoben – wobei das Quellmaterial stetig gescannt wird, um es in Echtzeit mit den neuesten Daten zu aktualisieren. Notebooks können sogar eine Audioübersicht des Inhalts erstellen, indem zwei Gastgeber durch die wichtigsten Punkte führen – eine unterhaltsame und flexible Möglichkeit informiert zu bleiben. 

• Copilot Search ist eine neue KI-gestützte Suchfunktion für Unternehmen, die Ihnen hilft, sofort das zu finden, was Sie brauchen, und zwar mit reichhaltigen, kontextbezogenen Antworten aus allen Apps und Daten Ihres Unternehmens. Copilot Search lässt sich mit Apps von Erst- und Drittanbietern verbinden – von ServiceNow bis Google Drive, Slack, Confluence, Jira und mehr. Auf diese Weise erhalten Sie bei der Arbeit schnelle, relevante Ergebnisse, egal wo Ihre Daten gespeichert sind. 

• Neue Funktionen im Copilot Control System ermöglichen es IT-Expertinnen und IT-Experten Agenten für bestimmte Nutzerinnen und Nutzer oder Gruppen zu aktivieren, zu deaktivieren oder zu sperren. So wird sichergestellt, dass die richtigen Agenten von den richtigen Personen verwendet werden. 

2025 wird als das Geburtsjahr der Pionierunternehmen (“Frontier Firms”) in Erinnerung bleiben – jeder Moment, in dem Unternehmen aus der KI-Experimentierphase hinaustraten und anfingen, sich um die Technologie herum neu aufzustellen. Genau wie die digitalen Vorreiterunternehmen der vorherigen Generation schaffen sie es, sich neu  aufzustellen, indem sie nicht ersetzbare menschliche Perspektiven mit KI und Agenten ergänzen, um so Außergewöhnliches zu schaffen. Wir geben unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, das Kommende zu antizipieren – und stellen die Technologie bereit, um diese Zukunft aktiv zu gestalten.  

Lesen Sie den jährlichen Work Trend Index on WorkLab oder besuchen Sie den Microsoft 365 Blog, um mehr über unsere Produktankündigungen herauszufinden. Und erfahren Sie, was die Ergebnisse des diesjährigen Work Trend Index für kleine und mittelständische Unternehmen bedeuten.   

Alle Blogs, Videos und Materialien zur heutigen Ankündigung finden Sie auf unserer Microsite.

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