Seit Ende 2008 hat im High-Tech-Sektor vor allem die Reform der deutschen GmbH und die dabei eingeführte Rechtsform der Unternehmergesellschaft zu einem deutlichen Anstieg der Anzahl an Gründungen beigetragen. Zudem bewegte die Angst vor Arbeitslosigkeit in der damaligen Krise viele Beschäftigte zum Schritt in die Selbständigkeit zur Sicherung ihres eigenen Lebensunterhalts. Zwar wird die neue Rechtsform im Jahr 2010 von ebenso vielen Gründern benutzt wie im Vorjahr, für eine weitere Steigerung der Gründungstätigkeit reichte dieser Anschub jedoch nicht – im Gegenteil, die Gründungstätigkeit folgte ihrem langfristigen Trend und ist erneut zurückgegangen (-2%). „Die Einführung einer neuen Rechtsform hat gezeigt, dass konkrete Maßnahmen zur Senkung von Gründungskosten und -risiko einen positiven Effekt auf die Gründungstätigkeit haben. Eine anhaltende Steigerung der Anzahl der Gründungen im High-Tech-Sektor kann dadurch aber nicht erreicht werden. Die Zahl der Neugründungen im High-Tech-Sektor in Deutschland entwickelt sich weiterhin schleppend”, sagt Dr. Bettina Müller, Gründungsexpertin im Forschungsbereich „Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung” am ZEW.
Software-Branche wächst dynamisch
Unter den einzelnen Bereichen der High-Tech-Branche entwickelt sich insbesondere der Software-Sektor positiv (+2%) und hebt sich deutlich von den IT-Dienstleistungen ab (-4%). „Dies liegt vor allem an den Entwicklungspotenzialen, die neue Technologien und Services dem Software-Sektor bieten”, so Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, dessen Unternehmen sich seit 2005 mit den Start-up-Förderprogrammen „unternimm was.” und BizSpark in der High-Tech-Branche in Deutschland engagiert. „Für potenzielle IT-Gründer leben wir in einer spannenden Zeit: Cloud Computing, mobile Kommunikation oder App-Entwicklung – der IT-Sektor besitzt eine enorme Wachstumsdynamik, die sich erst in den kommenden Jahren vollständig entfalten wird. Bis 2015 sollen laut dem Centre for Economics and Business Research (Cebr) aus London in Deutschland 820.000 neue IT-Arbeitsplätze entstehen.”
Im Industriebereich war lediglich in der hochwertigen Technik, z.B. der Medizin- und Fahrzeugtechnik, eine leichte Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen (+1,3%). Verglichen mit Branchen der Spitzentechnologie wie Biotechnologie, in denen High-Tech-Start-ups meist nur mit enormen Anfangsinvestitionen Fuß fassen können, ist im Software-Sektor der Markteintritt einfach. Die Gründungstätigkeit in der Spitzentechnik ging im Jahr 2010 um 3,5% zurück. Dies unterstreicht, dass zur Stimulierung solcher Neugründungen im High-Tech-Sektor eine zusätzliche Stimulierung durch staatliche Maßnahmen angebracht wäre.
Cloud Computing als Chance
Start-ups des High-Tech-Sektors haben eine besondere Impulswirkung für die Gesamtwirtschaft. Unternehmensgründer aus der High-Tech-Industrie beschäftigen laut ZEW in den ersten fünf Jahren der Geschäftstätigkeit im Durchschnitt doppelt so viele Mitarbeiter wie Gründer aus anderen Industriebranchen. „Es ist wichtig, High-Tech-Start-ups in Deutschland besonders zu fördern. Neben der finanziellen Förderung durch VC-Geber und Business Angels ist es unerlässlich, auch technologisch die nötigen Rahmenbedingungen für Start-ups zu verbessern: Cloud Computing bietet IT-Unternehmen und Start-ups eine große Chance, um schnell von der Investitions- in die Gewinnzone zu wechseln. Nicht nur die eigenen Vorteile für Gründer in Bezug auf Kosteneinsparungen und Effizienz, sondern auch das Bereitstellen von Services in der Cloud für den Endkunden eröffnen Unternehmen heute neue Märkte. Die Cloud kann Start-ups erfolgreich machen”, so Haupter.
Microsoft unterstützt in Deutschland rund 1.200 junge Unternehmen mit Technologie-Know-how und ermöglicht den kostenfreien Zugang zum Cloud-Service Windows Azure sowie zu Kunden- und Partnernetzwerken: „Förderprogramme wie die High-Tech-Gründerinitiative und BizSpark von Microsoft sind für uns sehr wichtig. Mit der Cloud-Anwendung Windows Azure konnten wir auf eine bestehende und gut ausgereifte Infrastruktur und IT-Systeme zurückgreifen und diese an unser schnell wachsendes Unternehmen anpassen. Durch Cloud Computing profitiert vor allem unser eigenes Produkt, das als Software-as-a-Service-Angebot Software- und App-Programmierern hilft, in Deutschland für weitere Innovationen zu sorgen”, bestätigt Boje Holtz, Geschäftsführer von MobileBits, dessen Start-up von Microsoft unterstützt wird. Sein Unternehmen hat eine neue Plattform auf Basis von Windows Azure entwickelt, mit der Programmierer Smartphone-Spiele für verschiedene Betriebssysteme gleichzeitig schreiben können.
Microsoft Deutschland GmbH
Die Microsoft Deutschland GmbH ist die 1983 gegründete Tochtergesellschaft der Microsoft Corporation/Redmond, U.S.A., des weltweit führenden Herstellers von Standardsoftware, Services und Lösungen mit 69,94 Mrd. US-Dollar Umsatz (Geschäftsjahr 2011; 30. Juni 2011). Der operative Gewinn im Fiskaljahr 2011 betrug 23,15 Mrd. US-Dollar. Neben der Firmenzentrale in Unterschleißheim bei München ist die Microsoft Deutschland GmbH bundesweit mit sechs Regionalbüros vertreten und beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Verbund mit rund 37.000 Partnerunternehmen betreut sie Firmen aller Branchen und Größen. Das European Microsoft Innovation Center (EMIC) in Aachen hat Forschungsschwerpunkte in IT-Sicherheit, Datenschutz, Mobilität, mobile Anwendungen und Web-Services.
Microsoft Corporate Citizenship
Microsoft hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, um einen Beitrag zu Wachstum und Entwicklung des Standorts Deutschlands zu leisten. Aus diesem Grunde engagiert sich das Unternehmen gemeinsam mit kompetenten Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in zahlreichen Initiativen und Projekten. Dabei konzentriert sich Microsoft auf folgende Kernthemen: Bildung fördern, Wissenschaft unterstützen, Wachstum schaffen und IT-Sicherheit verbessern. Zu den wichtigsten Initiativen von Microsoft Deutschland gehören die High-Tech-Gründerinitiative „unternimm was.”, die Innovationsinitiative „Chancenrepublik Deutschland” und das Projekt „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache”.
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