Windows Server 2008: Eine strategische Unternehmensaufgabe

Microsoft Office Worker

IT war früher eine Sache für Technikexperten, doch heute nimmt sie eine zentrale Stellung im Unternehmen ein. Das Support-Ende für Windows Server 2008 im Januar stellt auch CEO und Vorstände vor neue Aufgaben.

IT war früher ein komplexes System aus Desktop-PCs, Servern, Druckern, Backup-Systemen und Netzwerken sowie Anwendungen und Daten. Heute ist die Cloud als Betriebsort dazugekommen, sie ergänzt oder ersetzt sogar in vielen Unternehmen die IT-Infrastruktur. Warum? Weil sich IT heute nicht mehr nur an den Kosten messen lassen muss, sondern auch am Wertbeitrag für das Kerngeschäft. Es zählen Time-to-Market und Beitrag zum Wettbewerbsvorteil, Sicherheit und Deckungsbeitrag.

Gleichzeitig sinkt die Bedeutung von firmeneigenen Infrastrukturen und Rechenzentren. Hardware wird austauschbar, und es ist immer weniger wichtig, welche Server im Rechenzentrum laufen. Die Geräte verschiedener Hersteller ähneln sich in Leistungsfähigkeit und Funktionsangebot. Bei Endkunden kann es für die Attraktivität eines Arbeitsplatzes schon einen Unterschied machen, von welchem Hersteller die Hardware kommt. Im Rechenzentrum spielt das aber für den Wettbewerbsvorteil von Unternehmen kaum eine Rolle.

„IT“ ist heute kaum noch ein Synonym für technische Infrastruktur, sondern die Bezeichnung für eine strategische Unternehmensaufgabe, die Prozesse effizienter gestaltet und Innovationen ermöglicht. Die Umsetzung dieser Aufgabe verlagert sich damit vom technischen Administrator in die Führungsebene der Unternehmen: zum CEO oder Geschäftsführer, zum CDO (Chief Digital Officer) oder CIO (Chief Information Officer), und selbst Finanzchefs (CFO) und Rechtsvorstände müssen sich damit befassen.

Microsoft Digital Officer

Was hat das mit dem Support-Ende für Windows Server 2008 zu tun?
Noch nie hatte Technologie einen so großen Einfluss auf Unternehmen, keine echte und nachhaltige Innovation ist ohne sie denkbar. Neue Firmen, Geschäftsmodelle oder Produkte sind heute vor allem erfolgreich, weil sie auf neue Techniken wie Datenanalysen, das Internet der Dinge oder künstliche Intelligenz setzen.

Technologie ist auch erfolgskritisch für die Effizienz: Einsparungen und Optimierungen lassen sich fast nur noch über technische Lösungen erzielen, weil vernetzte Produktionsanlagen zum Beispiel durch vorausschauende Wartung bis zu 30 Prozent weniger Kosten verursachen. Weil Robotic Process Automation (RPA) die Mitarbeiter von monotoner Arbeit entlastet und ihnen Zeit für anspruchsvolle Aufgaben gibt.

Die Digitalisierung verändert dabei auch die inneren Strukturen von Unternehmen. Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit wird zum Erfolgsfaktor und das Aufbrechen von Datensilos ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern eine Aufgabe für das Change-Management, die geschickte Steuerung von notwendigen Veränderungen. Technische Entscheider müssen mit allen Fachbereichen zusammenarbeiten: mit Marketing und Vertrieb sowie auch mit Service, Recht und HR. Weil die Technologie heute alle Entscheidungen und Aktivitäten sowie die Produktivität der ganzen Firma beeinflusst.

Diese Entwicklung kann auch dazu führen, dass der Umstieg auf die nächste Server-Generation den ganzen Vorstand betrifft. Denn bei der Suche nach einem Nachfolger für Windows Server 2008 geht es beispielsweise auch um Compliance oder das Vermeiden von Bußgeldern. Da sind plötzlich auch ganz andere Vorstandsmitglieder gefragt.

Sie sollten also unbedingt ein Wörtchen mitreden, wenn es um Entscheidungen geht!
Das betrifft zum Beispiel die Entscheidung, nach dem Support-Ende für Windows Server 2008 auf Microsoft Azure zu migrieren oder auf Windows Server 2019 umzusteigen. Dabei geht es nicht vorrangig um Technologie, sondern um eine strategische Weichenstellung für das Unternehmen.

Supportende von Windows Server 2008

Warum sollten Sie überhaupt umsteigen?
Darauf gibt es eine einfache technische Antwort: Am 14. Januar 2020 endet der erweiterte Support für die älteren Versionen Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2. Von diesem Datum an gibt es keine kostenlosen Updates und Security-Patches von Microsoft mehr, weil das System sozusagen in Rente geht. Nutzen Sie die älteren Server-Versionen weiter, schwächen Sie Ihr System, denn es wird angreifbarer für Cyberattacken. Zusätzlich gehen die Unternehmen das Risiko ein, gegen Compliance-Vorschriften zu verstoßen, zu denen ein funktionierendes Patch- und Änderungsmanagement gehört. Außerdem kann in veralteten Server-Umgebungen die Einhaltung der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) nur schwer garantiert werden.

Es gibt aber auch eine strategische Antwort auf diese Frage: Wenn Sie die alten Server weiter nutzen, kann das nicht nur teuer werden. Sie verlieren auch technologisch den Anschluss, denn neue Funktionen gibt es nicht mehr für die alte Server-Software. Der rasante Fortschritt bei KI, im Internet der Dinge oder bei der Automatisierung von Prozessen würde an Ihrem Unternehmen vorbeigehen.

Was wäre denn die optimale Entscheidung?
Wir empfehlen Unternehmen grundsätzlich, ihre komplette IT in die Cloud zu verlagern, mindestens aber eine Teil der Infrastruktur. Neue Server oder neue Anwendungsumgebungen können „cloud-native“ aufgebaut werden, also ohne eigene Infrastruktur, aber mit Schnittstellen ins Unternehmensrechenzentrum.

Wir wissen, dass es rechtliche Vorgaben und technische Anforderungen sowie Legacy-Anwendungen gibt, die einem Betrieb in der Cloud entgegenstehen. Das macht aber nichts, denn für diese Fälle bieten wir weiterhin lokale Server sowie Hybrid-Lösungen an, die beide Welten nahtlos miteinander verbinden.

Welche Optionen haben Sie für die Migration?
Mit Windows Server 2019 steht Ihrem Unternehmen eine Lösung zur Verfügung, die On-Premises-Umgebungen mit Azure Services zu einer produktiven IT-Welt verbindet. Für einen geordneten Wechsel von Windows Server 2008 wird die Zeit aber knapp, denn das Support-Ende erwartet uns schon am 14. Januar 2020. Daher empfehlen wir: Sie können Ihre bisherigen Server 1:1 in Microsoft Azure weiterbetreiben und kommen damit für drei weitere Jahre in den Genuss kostenloser Updates und Sicherheits-Patches. Damit gewinnen Sie Zeit für die Entscheidung, ob Sie auf Windows Server 2019 umstellen oder gleich dauerhaft den Schritt in die Cloud wagen. Bei all diesen Schritten und Entscheidungen stehen wir Ihnen mit unserer Erfahrung und mit zahlreichen Tools und Hilfestellungen zur Verfügung.

Server Migration in die Cloud

Alles weitere können Sie gern mit Ihren Technikexperten besprechen. Sie dürften die beste Strategie für den Umstieg schon kennen. Aber jetzt brauchen sie Unterstützung aus dem Vorstand, damit in Ihrem Unternehmen die richtigen Entscheidungen gefällt werden.

 


Ein Beitrag von Patrick Schidler
Head of Azure Cloud Marketing

Patrick Schidler, Head of Azure Cloud Marketing

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