Generative KI: Vom Hype zur Produktivkraft

Generative KI

Der Hype um generative KI ist riesig. Wer schon mit ChatGPT im Azure OpenAI Service und den neuen Funktionen für Microsoft Bing und Edge experimentiert oder sich über den Microsoft 365 Copilot und die neuen Funktionen für Microsoft Teams informiert hat, wird wahrscheinlich wie ich sehr beeindruckt davon sein, was die Technologie alles kann.

Doch nicht nur zu Hause und in den Büros steht dieser faszinierenden Technologie ein Durchbruch bevor, sondern auch in der Industrie. Das konnten wir gerade erst auf der Hannover Messe erleben, wo wir mit vielen Unternehmensentscheider*innen über künstliche Intelligenz gesprochen – und gestaunt – haben, was damit alles möglich ist.

Dort war, unter anderem in einem Showcase von Siemens und Microsoft, zu sehen, wie kommunizierende Maschinen zum Beispiel Entwicklungs- und Wartungsprozesse beschleunigen: Künstliche Intelligenz unterstützt dabei das Schreiben von Programmcode sowie das Erkennen, Melden und Beheben von Fehlern, etwa bei industriellen Robotern in der Fabrikautomatisierung.

KI-Sprachmodelle, wie wir sie über Azure OpenAI von Microsoft bereitstellen, revolutionieren auch die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. So zeigte beispielsweise Bosch auf dem Microsoft-Messestand, wie ein KI-gestützter Chatbot in Microsoft Teams dabei hilft, Fehlermeldungen von Maschinen im Dialog einfacher zu interpretieren und Probleme schneller zu lösen.

„Wir brauchen eine neue Deutschland-Geschwindigkeit“

Marianne Janik, Chefin von Microsoft Deutschland, hat auf der Messe auch angesichts der in den Showcases gezeigten Beispielen zu einer neue Deutschland-Geschwindigkeit aufgerufen und klargestellt: „KI bringt dafür die Schubkraft.

Wer bei der digitalen Transformation an Tempo zulegen will, kommt um generative KI nicht herum. Nicht zuletzt auf der Hannover Messe haben wir den Eindruck gewonnen, dass viele Entscheider*innen aus der Industrie das genauso sehen.

In einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von Microsoft Deutschland durchgeführt hat*, haben wir Entscheider*innen in der deutschen Industrie dazu befragt.

Industrie optimistisch: Generative KI kann digitalen Wandel beschleunigen

Schon jetzt, wo die Diskussion um den Nutzen generativer KI im Unternehmenszusammenhang erst an Fahrt aufnimmt, glaubt ein Drittel der Entscheider*innen aus mittleren und großen Unternehmen, dass generative KI den digitalen Wandel in ihren Unternehmen beschleunigen kann. Einzig bei kleinen Unternehmen ist nur jede*r fünfte Verantwortliche (19,8 Prozent) davon überzeugt.

KI-Umfrage 1

Gerade hier muss noch Überzeugungsarbeit geleistet werden – zum Beispiel darüber, dass generative KI menschliche Arbeitskräfte bei repetitiven und zeitaufwändigen Aufgaben unterstützen kann. Das gibt Unternehmen unter anderem auch neue Kapazitäten für die digitale Transformation.

Weniger Kosten, mehr Effizienz

Wir haben in der Umfrage die Entscheider*innen auch nach dem konkreten Nutzen von generativer KI in ihren Unternehmen gefragt. Mehr als die Hälfte der Befragten (62,3 Prozent) sieht gleich einen mehrfachen Gewinn durch den Einsatz, der sich in Kosteneinsparungen manifestiert (51,4 Prozent), in Effizienzgewinnen (45,4 Prozent) sowie bei der Optimierung von Geschäftsprozessen (40,8 Prozent).

KI-Umfrage 2

Dabei gibt es in den Ergebnissen der Umfrage zwei Auffälligkeiten: Zum einen glauben die Entscheider*innen aus kleinen Unternehmen eher an die Fähigkeit von KI, beim Kostensparen zu helfen (55,7 Prozent). Dieser Meinung schließt sich auch die Hälfte der Verantwortlichen aus mittleren Unternehmen an (51,3 Prozent). In Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden hat die Geschäftsprozessoptimierung ein größeres Gewicht. Das mag mit der unterschiedlichen Komplexität der Organisationsstruktur kleiner und großer Unternehmen zusammenhängen. Unterm Strich bleibt aber die Erkenntnis, dass sich die oben genannten 62 Prozent der Entscheider*innen über alle Unternehmensgrößen hinweg über den Nutzen von KI grundsätzlich einig sind!

Generative KI gegen den Fachkräftemangel

Einen Aspekt aus den Antworten über den Nutzen generativer KI wollen wir an dieser Stelle einmal gesondert betrachten: Die Mehrheit der befragten Entscheider*innen (56,4 Prozent) sehen im niedrigschwelligen Einsatz von KI eine Möglichkeit, den anhaltenden Fachkräftemangel abzumildern – etwa durch Reduzierung von repetitiven und zeitaufwändigen Routinetätigkeiten (74,3 Prozent), der Beschleunigung von Prozessen (54,6 Prozent) und der sehr viel einfacheren Nutzung eigentlich hochkomplexer Technologien (27,5 Prozent).

KI-Umfrage 3

Mit der Fähigkeit, mit Menschen in ihrer eigenen, natürlichen Sprache zu kommunizieren, ebnet generative KI so vor allem den Weg für die Nutzung von Maschinen, Robotik, digitalen Zwillingen und Entwicklungswerkzeugen jenseits hochqualifizierter Spezialist*innen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Demokratisierung von Technologien – und damit zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Chance für den Mittelstand: Weniger Abhängigkeit von IT-Fachwissen

Dank KI brauchen wir nicht mehr einfach nur neue, hochqualifizierte Fachkräfte, sondern können die vorhandenen Fachkräfte besser und effizienter einsetzen – auch in neuen Bereichen.

Das ist, die Umfrage zeigt das, besonders für kleine und mittlere Unternehmen ein wichtiger Nutzen von KI: Gerade sie leiden traditionell stärker unter dem Fachkräftemangel, weil sie nicht die finanziellen Mittel für umfangreiche Recruiting-Kampagnen haben. Etwa ein Drittel der Entscheider*innen aus diesen Unternehmen sehen deshalb in KI die Chance, sich weniger abhängig von teurem, weil kaum verfügbarem, IT-Fachwissen zu machen. Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Demokratisierung von IT, die damit zunehmend nicht nur großen, sondern auch kleineren Unternehmen zur Verfügung steht.

Schluss mit der Zurückhaltung: Wir brauchen mehr KI in Deutschland

Am Ende bestätigt die Umfrage die Forderung von Marianne Janik, die sie zur Hannover Messe formuliert hat: Wir brauchen mehr Geschwindigkeit, um die Möglichkeiten zu nutzen, die generative KI den Unternehmen in Deutschland bietet.

Bei den befragten Entscheider*innen ist die Zahl derer, die bereits konsequent digitalisieren, leider immer noch zu klein: Gerade einmal 7,7 Prozent setzen generative KI schon im eigenen Unternehmen ein. Bei weiteren 13 Prozent ist dieser Einsatz in Planung, wird aber überwiegend nicht in den nächsten zwölf Monaten umgesetzt. Der praktische Einsatz oder die Pläne zur Implementierung sind dabei weitgehend von der Unternehmensgröße abhängig: Mehr als ein Viertel der Verantwortlichen aus Großunternehmen setzt generative KI bereits ein oder plant dies (27,8 Prozent). Bei kleineren Organisationen, also dort, wo KI noch viel nützlicher sein könnte, sind es gerade einmal 14,4, bei mittleren Unternehmen nur 17,8 Prozent.

KI-Umfrage 4

Das ist noch zu wenig, wie auch der Bitkom im April dieses Jahres mit ähnlichen Erkenntnissen festgestellt hat: Jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) hat demnach noch keine Planungen für den Einsatz von KI, 29 Prozent schließen einen solchen Einsatz für sich sogar aus und ein weiteres Viertel (25 Prozent) hat sich mit der Frage noch nicht beschäftigt.

Dabei ermöglichen uns die aktuellen Entwicklungen „erstmals direkt mit der KI zu interagieren“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die Umfrage. „KI wird künftig zum Büroalltag genauso dazu gehören wie heute der PC. KI hat das Potenzial, die massiven Auswirkungen der demographischen Entwicklung und des sich verschärfenden Fachkräftemangels abzufedern.“

Wir haben die Möglichkeiten dafür geschaffen und machen die nächste Generation von KI-Modellen in vielen Lösungen und Diensten von Microsoft einfach und intuitiv nutzbar. Jetzt gilt es, dieses Potenzial zu nutzen!

* Von Civey wurden im März und April dieses Jahres 1.500 Industrie-Entscheider*innen in Deutschland aus kleinen (bis zu 49 Beschäftige), mittleren (50 bis 999 Beschäftigte) und großen Unternehmen (1.000 und mehr Beschäftigte) befragt.


Ein Beitrag von Bosse Kubach
Communications Manager Innovation

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