Hannover Messe Preview 2020: Microsoft im „Home of Industrial Pioneers“

Arbeiter mit Laptop vor einer Fertigungsanlage und Schweißroboter

Das Leitthema der HANNOVER MESSE 2020 lautet „Industrial Transformation“, und die Messe beschreibt auf ihrer Webseite die drei Triebfedern des industriellen Wandels: Digitalisierung, Individualisierung und Klimaschutz. Dieser Wandel zeichne sich besonders durch „seine enorme Geschwindigkeit und seinen disruptiven Charakter aus“. Auf der heutigen HANNOVER MESSE Preview warf mein Kollege Christoph Berlin, Partner Program Manager, Azure Industrial IoT, Microsoft Corporation, einen Blick voraus auf den Messe-Auftritt von Microsoft und zeigte die Bedeutung dieser Veränderungen für die Industrie und wie Unternehmen – wie die Weidmüller-Gruppe – diesen begegnen.

Der Trend geht heute in jeder Branche und Unternehmensgröße zum Service. Deshalb wird sogar schon vom „Anything-as-a-Service” gesprochen. Was das bedeutet, können wir in vielen Unternehmen schon sehen: Zwar werden noch immer Dinge produziert, aber sie stehen nicht mehr in jedem Fall im Zentrum der Wertschöpfungskette. Immer häufiger rücken Services an ihre Stelle. Immer seltener sind sie bloße Ergänzungen der Produkte, sondern sie bilden oft schon ein eigenes Geschäftsmodell für Unternehmen: „Anything-as-a-Service (XaaS)“.

Auf der Basis solcher Services wächst eine neue Sharing-Ökonomie heran – mit Plattformen und offenen Systemen, die zur Teilnahme und Mitgestaltung einladen. Auch die Art und Weise der Produktion ändert sich: Digitalisierung, Digital Twins und eine vernetzte Industrie im Industrial Internet of Things (IIoT) machen On-Demand-Fertigung in Losgröße Eins möglich. Aber sie fordern von den Unternehmen auch auf Produktseite eine neue Nähe zu ihren Kunden, um ihre individuellen Wünsche noch besser befriedigen zu können.

Dieser Wandel ist mit weiteren Herausforderungen verbunden: Legacy-Systeme, isolierte Datensilos und Prozesse, die immer noch nicht digitalisiert sind, erschweren es vielen Unternehmen, ihre Daten in relevante Erkenntnisse zu verwandeln. Erst die vollständige Digitalisierung in durchgehend vernetzten Unternehmen erzeugt solche Daten, führt sie zusammen und macht sie für Effizienz und Innovation nutzbar.

Microsoft wird auch in diesem Jahr im „Home of Industrial Pioneers“ auf der Hannover Messe zu Gast sein (Halle 17, Stand E06). Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir Plattformen und Services präsentieren, die vielen Branchen helfen, diese neuen Formen von Produkten und Services zu realisieren.

Der nächste Schritt der Digitalisierung: Innovation skalierbar machen

Die Digitalisierung ist für die meisten Unternehmen kein neues Thema. Aber nun stehen sie vor der Aufgabe, einzelne Projekte unternehmensweit zu skalieren und aus kleinen Pilotprojekten große Standards zu machen. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der die Digitalisierung eine Schlüsselrolle einnimmt. Oft ist zum Beispiel die Skalierung einer Produktion von der Einzel- zur Massenfertigung eine große Herausforderung, weil Maschinen und Anlagen dafür miteinander in der Wertschöpfungskette kommunizieren und interagieren müssen. Dabei kommt es zu einer Konvergenz zwischen der klassischen IT und der Operational Technology (OT), die Maschinen und Anlagen miteinander verbindet. Die Interoperabilität zwischen diesen bislang unverbundenen Systemen bringt neue Herausforderungen. Um sie zu meistern, brauchen wir Offenheit und Kooperation, bei denen traditionelle Grenzen überschritten und neue Formen der Sharing Economy gefunden werden.

Offenheit ist der Schlüssel

Wir haben die „Open Manufacturing Platform“ (OMP) ins Leben gerufen, um die Entwicklung und Skalierung von Industrie-4.0-Lösungen in der Fertigungsindustrie zu beschleunigen.

Die OMP ermöglicht es industriellen Herstellern und ihren Partnern, entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten und Datensilos aufzubrechen. Mit der Plattform können sie die Nachteile komplexer, proprietärer IT-Systeme überwinden, die ansonsten die Produktionsoptimierung bremsen. Durch die Nutzung offener Industriestandards und Datenmodelle können die Unternehmen das Potenzial ihrer Daten voll ausschöpfen, industrielle IT-Lösungen schneller und sicherer integrieren und von den Beiträgen anderer OMP-Mitglieder profitieren, während ihre Daten und ihr geistiges Eigentum geschützt bleiben.

Der Weg führt über die Demokratisierung von IT

Neben der Öffnung arbeiten wir auch an der Demokratisierung der IT. Dafür vereinfachen wir zum Beispiel die Entwicklung und die Arbeit mit modernen Technologien, damit möglichst viele Menschen an den Lösungen von morgen mitarbeiten können. Dafür haben wir unter anderem Azure Synapse Analytics entwickelt, einen Analysedienst, mit dem auch Anwenderinnen und Anwender, die keine Data Scientists oder Entwicklerinnen und Entwickler sind, ihre eigenen Datenanalysen durchführen können. Bis vor kurzem und ohne die Integration von KI wäre das noch eine absolute Spezialistenaufgabe gewesen.

KI kann so auch immer häufiger für die Entwicklung von Anwendungen eingesetzt werden, die nur wenig („Low-Code“) oder gar keinen Programm-Code („No-Code“) mehr benötigen. Die eigentliche Konfiguration der Tools wird in einer grafischen Oberfläche vorgenommen, im Hintergrund kümmert sich KI um den notwendigen Code. Auch das ist ein Beitrag zur Demokratisierung von KI.

Hannover Messe Preview Keynote von Christoph Berlin, Microsoft
„Wir sind erfolgreich, wenn unsere Partner erfolgreich sind“, sagt Christoph Berlin, Microsoft Corporation, auf der HANNOVER MESSE Preview 2020.

Wir sind Partner in einem offenen Ökosystem

Gemeinsam mit unseren Partnern erarbeiten wir intelligente Lösungen, die den Einstieg in die Arbeit mit modernen Technologien so niedrigschwellig gestalten wie möglich. Die auf Industrial Connectivity sowie Automatisierung- und Digitalisierungslösungen spezialisierte Weidmüller-Gruppe präsentierte beispielsweise auf der Hannover Messe Preview ihre Lösung für Automated Machine Learning: eine Software auf Basis von Microsoft Azure, um Machine-Learning-Modelle in der Industrie zu erstellen und zu nutzen, ohne das Anwender dafür spezielles Wissen im Bereich des maschinellen Lernens benötigen. Die Lösung von Weidmüller ergänzt die Open Manufacturing Plattform und zeigt beispielhaft, wie maschinelles Lernen in der Industrie skaliert und über partnerschaftliche Modelle vorangetrieben werden kann.

Solche Lösungen sind heute möglich, weil wir die Technologien dafür haben: industrielle Vernetzung („Industrie 4.0“), die Cloud als Datenspeicher und Analyseplattform sowie Low- und No-Code-Lösungen für die Datenverarbeitung. Aber sie sind vor allem möglich, weil Unternehmen wie Weidmüller und Microsoft nicht als Kunde und Anbieter zusammenarbeiten, sondern als Partner in einem offenen Ökosystem. Diese Botschaft zu vermitteln, wird jenseits der Präsentation von technischen Lösungen unser eigentliches Anliegen auf der Hannover Messe sein. Ich lade Sie schon heute ein, sich das anzuschauen und mit uns über diese Modelle ins Gespräch zu kommen.

 


Ein Beitrag von Markus Göbel
Senior Communications Manager Data Applications and Infrastructure

Profilfoto Markus Göbel, Senior Communications Manager Microsoft Deutschland

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