Microsoft-Umfrage: Wie Entscheider*innen auf digitale Technologien setzen, um Nachhaltigkeit zu fördern

Illustration einer grünen Stadt

Deutschland trägt als Industrienation eine besondere Verantwortung für den weltweiten Klimawandel. Digitale Technologien können für den notwendigen Schub bei der Erreichung von Klimazielen sorgen. In einer repräsentativen Umfrage haben wir daher Unternehmensentscheider*innen zum Einsatz moderner Technologien zur Förderung der Nachhaltigkeit befragt.

Deutschland muss laut dem Pariser Klimaschutz-Abkommen 260 Millionen Tonnen des sonst zu erwartenden Kohlenstoffausstoßes von 800 Millionen Tonnen einsparen. Digitale Technologien können dazu einen wichtigen Beitrag leisten, wie eine aktuelle Untersuchung von Accenture und Bitkom zeigt. Demnach könnte eine konsequente Digitalisierung bis 2030 annähernd 120 Megatonnen CO2 einsparen. Einen Großteil davon (60 MT) würde die Digitalisierung der industriellen Produktion beisteuern, weitere 30 MT der Verkehr und 20 MT der Gebäudebereich. Setzt sich der Trend zu Remote-Arbeit auch nach der Corona-Krise fort, so würde das weitere zehn Millionen Tonnen CO2 sparen. Insgesamt könnte Deutschland demnach seine in Paris vereinbarten Klimaziele durch Digitalisierung schon fast zur Hälfte erfüllen. In einer repräsentativen Microsoft-Umfrage unter 1.000 Unternehmensentscheider*innen haben wir gefragt, welche Rolle das Thema Nachhaltigkeit bereits in ihrem Unternehmen oder in ihrer Organisation spielt und wie sie digitale Technologien nutzen, um Nachhaltigkeit zu fördern.

Fast jedes zweite Unternehmen nutzt Technologie für mehr Nachhaltigkeit, es gibt aber Luft nach oben

Die Umfrageergebnisse zeigen: Fast jedes zweite Unternehmen (44 Prozent) nutzt bereits Technologien zur Verbesserung der eigenen ökologischen Nachhaltigkeit. Dabei setzt jedes fünfte Unternehmen auf Automatisierung, jedes zehnte nutzt Cloud Computing beziehungsweise fortschrittliche Datenanalysen, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Digitale Nachhaltigkeits-Pioniere kombinieren außerdem oft eine Vielzahl digitaler Technologien, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Unternehmen wie die NAS Smart Platforms GmbH oder das Urban Software Institute [ui!] setzen dabei beispielsweise auf Datenplattformen und Datenanalysen in Microsoft Azure. Die Umfrage zeigt aber auch, dass es noch Luft nach oben gibt: Immerhin geben mehr als die Hälfte der Befragten an, noch keine Technologien zu nutzen. Balkendiagramm

Reifegrad der Technologie-Nutzung variiert je nach Branche

Basierend auf dem CO2-Ausstoß hat der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung unterschiedliche Zielgrößen für verschiedene Sektoren definiert. Die Microsoft-Umfrage zeigt, dass Technologien in einigen Sektoren – wie beispielsweise in der Industrie – bereits sehr gut angenommen werden, um ökologische Nachhaltigkeit in der Organisation zu fördern. Gleichzeitig gibt es noch Branchen mit Nachholbedarf.

So geben beispielsweise Entscheider*innen aus der Automobilindustrie an, vergleichsweise stark auf IoT-Lösungen zu setzen. Ebenso kommen im Handel und in der Logistik Datenanalysen überdurchschnittlich oft zum Einsatz. Bei maschinellem Lernen sind im Branchenvergleich Banken und Versicherungen führend. Noch wenig nutzt dagegen bisher die Bauwirtschaft die Potenziale digitaler Technologien zur Verbesserung der eigenen Umweltbilanz – auf dem Klimaschutzplan 2050 der drittwichtigste Sektor

Dabei zeigen Digitalpioniere wie der Baukonzern Goldbeck, wie sich durch den Technologie-Einsatz auf der Baustelle Prozesse nicht nur effizienter sondern auch nachhaltiger gestalten lassen. Auch im Immobilienbereich mangelt es nicht an Einsatzmöglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit. Das zeigt zum Beispiel der Erfolg des Berliner Startups BuildingMinds, das mithilfe von Microsoft-Technologie die Immobilienwirtschaft nachhaltig revolutionieren will. Auf Basis einer Cloud-Datenplattform und mithilfe von Machine Learning, KI und digitalen Zwillingen sollen Immobilien in Zukunft deutlich energieeffizienter bewirtschaftet werden können.

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Nachhaltigkeit ist noch kein Business-Case – doch das kann überwunden werden

Aber auch in punkto Anwendungsbereiche richten Unternehmen ihren Fokus stark auf das Thema Gebäudemanagement. Laut unserer Befragung ist das der Bereich, in dem Technologie zur Verbesserung der Nachhaltigkeit am zweithäufigsten eingesetzt wird – nach der Verwaltung und vor Forschung und Produktentwicklung. Noch unterrepräsentiert ist der Einsatz digitaler Technologien, wenn es darum geht die Nachhaltigkeit in Logistik und Supply Chain Management zu verbessern. Dabei sorgen gerade in diesen Bereichen intelligent gesteuerte Prozesse, die zum Beispiel Leerfahrten vermeiden und Frachtrouten optimieren, fast schon automatisch für eine bessere Umweltbilanz.

Die größte Hürde beim Technologieeinsatz für mehr Nachhaltigkeit sehen die Befragten bei den notwendigen Investitionen bzw. in der Unsicherheit, ob sich diese Investitionen auch auszahlen. Finanzielle Gründe verhindern demnach in fast einem Viertel der Firmen (24 Prozent) Nachhaltigkeitsprojekte auf Technologie-Basis. In etwa jedem fünften Unternehmen mangelt es an einer entsprechenden Strategie (22 Prozent) oder an den passenden Fachkräften (18 Prozent). Immerhin sehen 37 Prozent der Befragten keinerlei Hemmnisse.

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Alle Unternehmen müssen ihren ökologischen Fußabdruck verringern

Neben der Gebäude- und Anlageneffizienz (22 Prozent) steht die Einsparung von CO2-Emissionen (22 Prozent) ganz oben auf der Prioritätenliste der Unternehmen – insbesondere bei Firmen aus der Automobilwirtschaft, aus Industrie, Handel und Logistik. Auch im Bereich intelligentes Abfallmanagement (18 Prozent) wird der Einsatz digitaler Technologien bereits häufiger gefördert. Seltener dienen diese zur Schonung von fossilen Ressourcen (13 Prozent) und zur Verbesserung des Wassermanagements (10 Prozent).

Auch Microsoft ist sich seiner Rolle bewusst. Denn damit die Rechnung der Bitkom-Expert*innen aufgeht, muss auch die IT-Industrie ihren eigenen ökologischen Fußabdruck weiter verringern. Beispiel Rechenzentren: Entscheidend für deren Klimabilanz ist nicht allein die verbrauchte Menge an Energie, sondern vor allem auch die Quelle. Microsoft setzt in seinen Rechenzentren auf Lieferverträge für regenerativ erzeugten Strom. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien am Betrieb unserer Rechenzentren auf hundert Prozent zu steigern. Siebzig Prozent wollen wir bis 2023 erreichen. Mit einem umfangreichen Bündel von Maßnahmen haben wir es geschafft, in unseren globalen Aktivitäten schon seit 2012 zu 100 Prozent klimaneutral zu sein. Und wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir CO2-negativ sein, also mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen, als wir ausstoßen, und bis 2050 sämtliches CO2 aus der Atmosphäre zurückholen, das wir seit Gründung von Microsoft verursacht haben.

 


Ein Beitrag von Henrike Etzelmüller
Industry Executive – Sustainable Cities

Henrike Etzelmüller

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