Studienzahlen zeigen: Mädchen brauchen Vorbilder in MINT-Berufen

Ob ein Mädchen ein Vorbild hat oder nicht, ist ein entscheidender Faktor für die spätere Berufswahl, aber auch grundsätzlich für den Werdegang. Laut neu veröffentlichter Zahlen einer Microsoft-Studie besteht zwischen vorhandenen Vorbildern und dem Interesse von Mädchen an den sogenannten MINT-Fächern und -Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ein klarer Zusammenhang. Hierzu wurden in ganz Europa junge Frauen und Mädchen befragt und besonders in Deutschland zeichnet sich ein sehr deutliches Bild ab: Fast doppelt so viele Mädchen interessieren sich für MINT-Fächer, wenn sie ein Vorbild aus diesem Bereich haben (41 Prozent). Schon im Schulunterricht wird dies sichtbar. 44 Prozent der Mädchen und jungen Frauen mit Vorbild aus diesem Bereich berichten, dass sie sich für MINT-Fächer interessieren, bei den Befragten ohne Vorbild sind es nur 22 Prozent. Besonders spannend: Mädchen mit Vorbildern glauben auch stärker an sich selbst und bewerten sich in jedem MINT-Fach als bessere Performer. Über die Hälfte der Mädchen mit Vorbildern (56 Prozent) können sich eine Karriere in einem MINT-Beruf vorstellen.

Interesse an MINT-Schulfächern für spätere Berufswahl erhalten

Die aktuellen Zahlen offenbaren jedoch auch eine besorgniserregende Kluft zwischen den Mädchen, die sich für MINT-Fächer interessieren (56 Prozent) und den jungen Frauen, die dann später tatsächlich in MINT-Berufen arbeiten (36 Prozent). Wenn man die Zahlen einer Microsoft-Studie aus 2017 betrachtet, lässt sich erkennen, dass das Interesse von Mädchen in Deutschland für MINT-Fächer im Alter von elf bis 16 Jahren am stärksten ist. Danach sinkt das Engagement in diesen Schwerpunkten leider rapide. Stärker auf weibliche Vorbilder zu setzen, könnte daher eine echte Chance sein, damit Mädchen ihr anfängliches Interesse während der Schulzeit aufrechterhalten und in eine berufliche Karriere in Informatik oder Naturwissenschaft einsteigen. Dass wir an dieser Stelle mehr tun müssen, ist bekannt: Frauen stellen nur 28 Prozent der IKT-Beschäftigten. „Die Industrie übersieht damit eine wichtige ungenutzte Ressource. Je eher wir eine Strategie entwickeln, um junge Frauen in MINT-Fächern zu stärken, desto besser können wir uns auf die Zukunft vorbereiten und sie gestalten“, sagte unsere Chefin von Microsoft Deutschland, Sabine Bendiek, erst kürzlich dazu.

Vorbilder sichtbar machen und Mädchen ermutigen

Die Microsoft-Studie zeigt auch, welche Vorbilder am einflussreichsten sind. In Deutschland sind „Celebrities“ – zumindest in dieser Frage – wenig einflussreich, während „Frauen, die in MINT-Berufen arbeiten“ die wichtigsten Vorbilder sind. Um Stereotypen in der Tech-Branche abzubauen und Mädchen für eine IT-Karriere zu begeistern, können daher Programme helfen, die mehr Mädchen und junge Frauen mit weiblichen Vorbildern und Mentoren zusammenbringen. Klar ist aber auch: Ein Vorbild reicht nicht aus, um die digitale Kompetenzlücke zu schließen – denn selbst 44 Prozent der Mädchen mit Vorbildern sehen ihren zukünftigen Arbeitsplatz nicht in einem MINT-Fach. Doch nicht nur Politik und Behörden sind gefordert, etwa in der Lehrplangestaltung. Laut Microsoft-Studie wünschen sich besonders Mädchen mit Vorbildern, dass sie bei ihrer Leidenschaft für MINT-Themen ermutigt und gefördert werden, und zwar besonders von ihrer Familie.

MINT Studie Microsoft

Girls’ Day und Förderung von Mädchen bei Microsoft

Der wichtigste Faktor, um das Interesse von Mädchen und jungen Frauen mit MINT-Vorbildern weiter zu steigern, bleibt die praktische Erfahrung. Deshalb haben beim Girls´ Day 2018 Mädchen ab der 5. Klasse wieder die Möglichkeit, bei Microsoft in Berlin, München und in allen deutschen Regionalbüros zusammen mit der Initiative Code your Life in die spannende Welt von Technologie, Künstlicher Intelligenz und Informatik einzutauchen, selbst zu programmieren und bei einem Geek-Dating Mitarbeiterinnen von Microsoft aus IT-Berufen und Führungspositionen persönlich kennenzulernen. Doch nicht nur am Girls´ Day engagiert sich Microsoft für den weiblichen IT-Nachwuchs: Auch das ganze Jahr hindurch können Mädchen und Jungen verschiedener Altersgruppen sich bei den Aktivitäten der Initiative in unterschiedliche Projekten spielerisch an digitale Technologien herantasten. Kreativität spielt – neben Teamgeist, Problemlösungskompetenz und Spaß – eine wichtige Rolle. Und die ist wiederum (neben den Vorbildern) besonders für Mädchen ausschlaggebend für das Interesse!

Über die Studie

Die Studie „The When & Why of STEM Gender Gap“ wurde von KRC Research im Auftrag von Microsoft durchgeführt. Europaweit wurden Mädchen und junge Frauen aus zwölf europäischen Ländern – UK, Deutschland, Polen, Belgien, Niederlande, Frankreich, Italien, Irland, Russland, Finnland, Tschechien und Slowakei – qualitativ und quantitativ befragt. In Deutschland nahmen insgesamt 1.000 Mädchen und junge Frauen zwischen elf und 30 Jahren an der Befragung teil. Eine internationale Darstellung von Microsoft unter dem Titel „Why don’t European girls like science or technology?“ bietet mehr Einblicke in die Studienergebnisse, Statements von Experten sowie weitere Hintergrundinformationen. Ein Whitepaper zur internationalen Studie finden Sie als PDF hier.


Ein Beitrag von Isabel Richter
Communications Manager Corporate Communications und Microsoft Berlin

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