Mixed Reality im Einsatz: Siemens Energy digitalisiert die Serviceeinsätze auf Schiffen mit Microsoft Partner XRGO

„Innovation ohne Digitalisierung ist nur schwer vorstellbar“ und „Corona hat Technologieprojekten neuen Schub gegeben“ – diese Aussagen gehören zum Standardrepertoire, wenn es darum geht, die Gegenwart zu beschreiben. Ein Mixed-Reality-Projekt zeigt, dass diese Thesen auch den Praxistest nachhaltig bestehen: Der Microsoft Partner CAMAO setzt mit seiner Marke XRGO zusammen mit Siemens Energy auf Mixed Reality, um Schiffe umweltfreundlich unterstützend aus der Ferne zu warten.

Das DAX-Unternehmen Siemens Energy hat sich zum Ziel gesetzt, den Übergang zu nachhaltigen, zuverlässigen und bezahlbaren Energiesystemen voranzutreiben. Dafür gestalten die mehr als 91.000 Mitarbeiter*innen mit neuen Technologien die Energiewelt der Zukunft – mit Produkten, Lösungen und Dienstleistungen entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette.

Cloud- und Mixed-Reality-Technologie spielen dabei eine tragende Rolle, die in der Corona-Pandemie noch an Bedeutung zugelegt hat. Das liegt unter anderem daran, dass Siemens Energy aufgrund der coronabedingten Reisebeschränkungen die Wartung von Anlagen und Maschinen nicht mehr wie gewohnt durchführen konnte. Siemens Energy Marine wartet Maschinen, die ihren Betrieb unter anderem auf vielen Schiffen im globalen Güterverkehr verrichten.  Durch die ergänzte Fernwartung konnte das Serviceteam in unterschiedlichen Zeitzonen zusammenarbeiten und die Wartung somit fachgerecht durchführen.

Dafür hat Siemens Energy die Welt nicht neu erfinden müssen. „Wir nutzen das, was der Markt hergibt“, beschreibt Mathes Schulz, Lead Engineer Digitalization for Service bei Siemens Energy Marine, das Vorgehen bei dem Projekt. „Wir verschalten es aber so clever, dass wir einen möglichst einfachen Einstieg in diese Technologien haben, damit sie am Ende des Tages auch genutzt werden.“

XRGO: Projektpartner, Cloud-Provider und Service-Dienstleister in einem

Der Ansatz führt Siemens Energy zu Dynamics 365 Remote Assist und Microsoft HoloLens 2. Die Kommunikation zwischen den Servicetechniker*innen von Siemens Energy und dem Team an Bord der Schiffe läuft über die Microsoft-Cloud.

Der Microsoft Partner CAMAO mit seiner Marke XRGO aus Heilbronn hat sich bei der Einführung der Remote-Assist-Lösung um die Projektstruktur, die Lizenzen und die Geräteverwaltung der bis zu 120 mobilen Datenbrillen über das Mobile Device Management Microsoft Intune gekümmert. Zugleich nimmt der IT-Dienstleister die Aufgabe eines Cloud Solution Providers für das Projekt von Siemens Energy ein. Schließlich steht XRGO auch mit einem Supportteam bereit, wenn Fragen zu Richtlinien oder der Hardware auftreten.

Interaktive Fernwartung auf den sieben Weltmeeren

Die Remote-Assistance-Lösung ist auf die Bedürfnisse von Siemens Energy angepasst – die Expert*innen des Unternehmens können nun das Team auf den Schiffen per Microsoft HoloLens 2 anleiten. Dafür loggt sich eine*r der Techniker*innen an Bord des Schiffes auf dem Headset mittels PIN oder Iris-Scan ein, öffnet das Webportal und meldet dort das Problem. Im nächsten Schritt können die Mitarbeiter*innen vor Ort ein Meeting mit den Spezialist*innen von Siemens Energy planen oder bei Verfügbarkeit direkt einen Sofort-Call tätigen.

Bei diesen Calls werden aber nicht einfach nur Anleitungen per Videoschalte ausgetauscht; die Techniker*innen auf beiden Seiten der Leitung nutzen das Headset für echte Interaktionen zwischen virtueller und physischer Realität. In diesem YouTube-Video ist zu sehen, wie das in der Praxis funktioniert. Im Webportal gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich Trainingsvideos und Bedienungsanleitungen anzusehen, falls ein kurzfristiger Call aufgrund der Zeitverschiebung zwischen Zentrale und Einsatzort nicht möglich ist.

Siemens Energy setzt auf Mixed Reality, um seinen CO2-Fußabdruck zu verringern

Für Siemens Energy sind Projekte wie die Fernwartungslösung mit HoloLens 2 nicht einfach nur Technologieprojekte. Es sind Schritte auf dem Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen, das auch als Vorbild für andere dienen soll. Denn im Ergebnis müssen die Expert*innen des Unternehmens nicht mehr ständig die Welt bereisen, um Support für Schiffe zu leisten, sondern können ihren eigenen CO2-Fußabdruck mit den virtuellen Meetings erheblich reduzieren. „Genau das“, resümiert Mathes Schulz, „passt perfekt auf ein Unternehmen, das modern, nachhaltig und natürlich auch profitabel sein möchte – gerade auch in Bezug auf neue und moderne Technologien.“

In unserer Pressemappe finden sich weitere spannende Anwendungsmöglichkeiten sowie alle Informationen zu Microsoft HoloLens 2.


Ein Beitrag von Pina Meisel
Communications Manager Digital Qualification & Innovation

Pina Meisel als Portrait-Bild

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