Karl Benz und Henry Ford haben Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die Mobilität mit der Entwicklung und Serienproduktion von Automobilen schlichtweg revolutioniert. Heute, mehr als ein Jahrhundert später, steht die Automobilindustrie vor einer neuen Revolution. Die wird uns vernetzte, persönliche und autonome Fahrerlebnisse bringen, bei denen Elektrofahrzeuge und neue Geschäftsmodelle unser Verständnis von Mobilität von Grund auf verändern werden – von der Mitfahrgelegenheit über das Ride-Hailing (Mitfahrdienste wie MOIA oder Clever Shuttle) bis hin zu völlig neuen Konzepten des Öffentlichen Personennahverkehrs.
Die Automobilindustrie wird in dieser Revolution deutlich wachsen und bis 2030 zu einer Sechs-Billionen-Euro-Industrie werden. Disruptive Geschäftsmodelle werden dabei laut einer Studie von McKinsey aus dem Jahr 2016 schon 30 Prozent des Umsatzes ausmachen. Auf Basis gemeinsamer Fahrzeugservices und vollelektrischer Transportmittel werden die Hersteller neue Produkte und Dienstleistungen für große Flotten entwickeln, „Mobility-as-a-Service“ anbieten und so zunehmend den individuellen Pkw-Besitz ersetzen. Teil dieses Konzepts sind persönliche Assistenten in den Fahrzeugen, die das Fahrerlebnis sicherer, zuverlässiger und produktiver gestalten werden.
Mit Microsoft zum intelligenten Mobilitätsdienstleister
Mit unseren hochsicheren, global verfügbaren Cloud-, Edge-, IoT- und KI-Diensten leisten wir heute schon einen essenziellen Beitrag dazu, dass die Automobilindustrie das enorme Zukunftspotenzial der neuen Formen von Mobilität erschließt und damit nicht nur ganz nebenbei auch für eine sauberere und sicherere Welt sorgt. Bei unserer Partnerschaft mit der Automobilindustrie lassen wir uns von den folgenden drei Prinzipien leiten:
- Wir arbeiten eng mit Fahrzeugherstellern, Zulieferern und Mobilitätsanbietern zusammen, aber konkurrieren nicht mit ihnen. Wir werden weder eigene Fahrzeuge herstellen noch Mobilität als Dienstleistung anbieten.
- Analytik wird zum neuen Geschäftsmodell für die Automobilindustrie. Alle Daten gehören den Automobilherstellern und Zulieferern. Wir monetarisieren diese Daten nicht, sondern liefern unseren Kunden Infrastrukturen, Plattformen und Services für den Aufbau datengetriebener Geschäftsmodelle.
- Unsere Technologien und Lösungen unterstützen die Automobilunternehmen dabei, ihre Markenerlebnisse zu erweitern und ihre Beziehungen zu ihren Kunden auszubauen.
Hört die Signale: It’s all about data
Im Mittelpunkt der digitalen Transformation stehen Daten. Die Automobilbranche generiert riesige Mengen von Daten – in der Produktion sowie bei Reparatur und Wartung und aus dem Betrieb vernetzter Fahrzeuge. Der künftige Erfolg von Unternehmen hängt auch hier von der Fähigkeit ab, sich auf Basis solcher Daten kontinuierlich, flexibel und agil an veränderte Bedingungen anzupassen. Wir nennen das eine digitale Rückkopplungsschleife, über die ein Unternehmen vollständig und über alle Prozesse hinweg mit relevanten Daten verbunden ist. Im Wettbewerb bestehen und sich vom Mitbewerb abheben werden nur die Unternehmen, die die Signale ihrer Daten hören – und verstehen.
Wie das geht, macht zum Beispiel der deutsche Autobauer Audi vor, der sich intensiv mit Kameras, Radar, Ultraschallsensoren und Navigationssystemen in seinen Fahrzeugen auf das autonome Fahren vorbereitet. Dabei entstehen riesige Datenmengen, die Audi in einem ebenso riesigen Daten-Pool abspeichert – im Moment mit Datensätzen über mehr als eine halbe Million Kreuzungen, über 400.000 Ampelanlagen, knapp 320.000 Brücken oder mehr als 60.000 Bremshügel. Die Daten werden in Microsoft Azure gespeichert und so können sich die Audi-Entwickler voll auf die technischen Lösungen zum automatisierten und autonomen Fahren konzentrieren.
Wenn Sie mehr über die Mobilitätsstrategie von Microsoft wissen möchten, empfehle ich Ihnen den Blogpost „Microsoft expands its automotive partner ecosystem to power the future of mobility“ von Sanjay Ravi – General Manager, Automotive Industry. Informationen über die Mobility-Angebote von Microsoft finden Sie auf der Microsite der Microsoft Connected Vehicle Platform.
Ein Beitrag von Thorsten Herrmann
Managing Director Microsoft Deutschland GmbH