Qualifizierungstalk mit Christiane Germann: Von der Freiheit tun zu können, was man liebt

Bild: Christiane Hermann

Der digitale Wandel verändert grundlegend die Art, wie wir leben und arbeiten – und er ist ein Prozess, der niemals abgeschlossen sein kann. Das gilt auch für das Lernen: Schule, Ausbildung oder Studium sind nur die ersten Etappen – was jedoch 10, 20 oder 40 Jahre später wichtig und wissenswert sein wird, ist schwer absehbar. Daher ist es wichtig, ein Leben lang offen für neue Impulse zu bleiben und die eigenen Kompetenzen kontinuierlich zu erweitern. Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie schnell sich die Arbeitswelt ändern kann – und in Zukunft weiter ändern wird. Microsoft hat daher die IT-Fitness Akademie ins Leben gerufen, um Menschen mit ausgewählten Lernpfaden und Zertifikaten dabei zu helfen, sich weiterzubilden und neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Ihren Beamtenjob im Innenministerium tauschte Christiane Germann gegen die Selbstständigkeit ein. In unserer Interview-Serie „Qualifizierungstalk“ spricht die Social Media-Beraterin und Gründerin der Amt 2.0 Akademie über Spaß an der Arbeit, Mut zum Risiko und die Bedeutung von Online-Lernangeboten.

Liebe Christiane, welche Bedeutung nimmt für Dich lebenslanges Lernen ein?

Eine sehr große; letztlich ist das mein Beruf. In meiner Amt 2.0 Akademie biete ich unter anderem Social-Media-Fortbildungen für Behördenmitarbeiter*innen an. Als Social Media-Expertin lerne ich ebenfalls stetig dazu, da die Entwicklungen in diesem Bereich so schnell sind. Das macht großen Spaß. Lebenslanges Lernen ist für mich elementar, auch wenn ich einräumen muss, dass ich noch während der Schulzeit eher bequem war. Mein erstes Studium hat dann meinen Ehrgeiz geweckt und den Wunsch, immer Neues lernen zu wollen – und bis heute hat das nicht wieder aufgehört.

Gab es in Deinem Leben einen besonderen Anlass für eine berufliche Veränderung?

Das war weniger ein besonderer Anlass als vielmehr ein schleichender Prozess. Als ich noch in der Behörde gearbeitet habe, fing ich an, mich auf Social Media zu spezialisieren. Ich bloggte über das Thema, hielt Vorträge – und das alles neben meinem eigentlichen Job. Doch mit der Zeit hat sich das, was ich nur nebenbei gemacht habe, zu einem richtigen Unternehmen entwickelt. Schließlich stand ich vor der Wahl: Beamtenjob oder Selbstständigkeit? Ich entschied mich für letzteres und verabschiedete mich vom Beamtendasein. Für mich war es wichtig, tun zu können, was ich gerne tue, und ich wollte mich ganz auf mein Unternehmen fokussieren. Sicherlich bin ich ein risikofreudiger Mensch, doch ich habe auch einen Markt gesehen und eine gute Chance, mit meinem Unternehmen erfolgreich zu sein.

Welche besonderen Herausforderungen oder Hürden gab es, was musstest Du ganz neu lernen? Hättest Du Dir dabei mehr Unterstützung durch online verfügbare Lernangebote gewünscht?

Ich musste alles lernen, was man als Selbstständige können muss: Wie gründe ich beispielsweise eine GmbH? Doch auch inhaltlich musste ich viel dazu lernen: Wie entwickle ich eine Social Media-Strategie? Da ging es also auch um das, was ich anderen heute selbst beibringe. Doch als Herausforderung oder Hürde habe ich das nie gesehen, sondern immer als etwas, was mir Freude bereitet. Über Jahre hinweg habe ich mir mein Wissen am Abend, an den Wochenenden und in der Freizeit angeeignet. Ich glaube, dass das Internet gute Lernmöglichkeiten bietet – schließlich gibt es für alles kostenlose Online-Tutorials, die man sich zusammensuchen kann, wenn man die Zeit dafür hat. Doch das Schöne an richtigen Online-Angeboten wie der IT-Fitness Akademie sind die komprimierten Lerninhalte. Das ist im Grunde genommen auch das, was ich anbiete. Jahrelang habe ich mich mit einem Thema beschäftigt, fasse die Inhalte zusammen, und meine Kund*innen lernen so in einem relativ kurzen Zeitraum, was sie sich sonst über Jahre hinweg anlesen müssten.

Was würdest Du anderen gern mit an die Hand geben, die vor der Entscheidung stehen, den Schritt Richtung Weiterbildung und Berufswechsel zu gehen?

Auf jeden Fall braucht es Mut. Wenn jemand nicht glücklich ist mit dem, was sie oder er macht, sich aber für etwas anderes interessiert, dann kann ich das nur befürworten und Menschen darin bestärken. Wir verbringen so viel Zeit mit dem Job. Da sollte es schon etwas sein, was uns erfüllt und unsere Leidenschaft weckt. Es kostet am Anfang aber auch Mühe – und Freizeit, die man ansonsten auf der Couch oder mit Freunden verbringen könnte. Ich habe es jedoch nie bereut, dass ich diese Zeit investiert habe. Ich habe dabei nur gewonnen.

Welche Rolle spielen außerschulische Zertifikate im Lebenslauf?

Ich glaube, dass sie im Lebenslauf keine große Rolle spielen. Für die eigene Motivation finde ich Zertifikate jedoch gut. Bei LinkedIn würde ich eher empfehlen, einen Artikel darüber zu schreiben, was ich gelernt habe und meinen Kund*innen jetzt anbieten kann, als dass ich das Zertifikat in meinen Lebenslauf eintrage. Das Wissen, das ich erwerbe, ist tausendmal wichtiger als das Zertifikat.

Und welchen Lernpfad der IT-Fitness Akademie hältst Du aus Deiner Erfahrung für besonders empfehlenswert?

Grafikdesign – das ist mir sofort ins Auge gefallen. Diesen Kurs werde ich vermutlich selbst belegen – ich hoffe nur, ich finde die Zeit. Das ist auf alle Fälle eine Zukunftskompetenz. Ich komme aus dem Bereich Social Media und da spielt Grafikdesign eine wahnsinnig große Rolle. Doch ich merke aus der Arbeit mit meinen Kund*innen, dass das nicht sehr viele können. Das ist also ein äußerst sinnvoller Karrierebaustein.

Liebe Christiane, vielen Dank, dass Du uns anhand Deiner eigenen Karriere-Entscheidungen eine ganz besondere Perspektive auf lebenslanges Lernen geboten hast. Und viel Erfolg auf dem Grafikdesign-Lernpfad!

Mehr zu unserer Qualifizierungsinitiative IT-Fitness gibt es hier. Das Kurs-Angebot umfasst unter anderem Softwareentwicklung, digitales Marketing, Projektmanagement oder auch Grafikdesign und ist für die Teilnehmer*innen komplett kostenlos. Interessierte können sich hier selbst für die gebührenfreie Online-Akademie anmelden oder mit unserem Kompetenztest die eigenen Fähigkeiten für das KI-Zeitalter besser einschätzen.


Isabel Richter
Senior Communications Manager Corporate Communications
Profilbild von Isabel Richter, Corporate Communications und Analyst Relations

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