Der digitale Wandel verändert grundlegend die Art, wie wir leben und arbeiten – und er ist ein Prozess, der niemals abgeschlossen sein kann. Das gilt auch für das Lernen: Schule, Ausbildung oder Studium sind nur die ersten Etappen – was jedoch 10, 20 oder 40 Jahre später wichtig und wissenswert sein wird, ist schwer absehbar. Daher ist es wichtig, ein Leben lang offen für neue Impulse zu bleiben und die eigenen Kompetenzen kontinuierlich zu erweitern. Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie schnell sich die Arbeitswelt ändern kann – und in Zukunft weiter ändern wird. Microsoft hat daher die IT-Fitness Akademie ins Leben gerufen, um Menschen mit ausgewählten Lernpfaden und Zertifikaten dabei zu helfen, sich weiterzubilden und neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.
Er brachte eBay nach Deutschland, gründete die Spendenplattform betterplace und hilft nun jungen Startups dabei, ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen: Jörg Rheinboldt hatte bereits verschiedene Rollen in ganz unterschiedlichen Branchen inne. Lernen zu können, ist für den Geschäftsführer des Frühphaseninvestors und Accelerators APX vor allem eines: eine weitere Chance. Dass Menschen heute selbst bestimmen können, wann und wo sie lernen wollen, sieht er als großes Glück. In unserem „Qualifizierungstalk“ sprechen wir mit ihm über Gründen, Bore-out und tägliches Lernen.
Lieber Jörg, welche Bedeutung hat lebenslanges Lernen für Dich?
Eine große. Ich lerne jeden Tag. Und das mache ich nebenbei und dennoch strukturiert. Für mich ist das Lernen ein ganz wichtiges Element in meinem Leben. Ich lerne durch Lesen, Videos, Plattformen, Gespräche und natürlich auch durch meine Arbeit mit Gründerinnen und Gründern.
Gab es in Deinem Leben einen besonderen Anlass für eine berufliche Veränderung?
Es gab nicht den einen besonderen Anlass, sondern vielmehr ein bestimmtes wiederkehrendes Gefühl. Etwa alle fünf Jahre habe ich so etwas wie einen „Bore-Out“: Das, was ich mache, wird mir schlicht zu langweilig. Dann muss ich etwas Neues beginnen. Das sind immer sehr aufregende Zeiten, da ich natürlich nie weiß, was ich als nächstes machen werde.
Welche besonderen Herausforderungen oder Hürden gab es, was musstest Du ganz neu lernen? Hättest Du Dir dabei mehr Unterstützung durch online verfügbare Lernangebote gewünscht?
Nach jedem Jobwechsel habe ich spannende, neue Themen „gelernt”. Da sich in meinem Leben sehr viel um Digitales dreht, ging es dabei meistens um Felder, die so frisch waren, dass sie sich noch gar nicht formalisiert lernen ließen. Meinem Eindruck nach gibt es jedoch inzwischen viele Plattformen, auf denen Interessierte sich schon sehr früh und schnell neues, relevantes Wissen aneignen können. Ich selbst lerne jeden Tag etwas Neues. Oft ist das zwar bezogen auf meine Arbeit mit Startups und meinen Beruf als Investor, doch ich lerne auch vieles, was ich privat gerade gut gebrauchen kann. So lerne ich beispielsweise immer besser zu kochen oder wie ich bestimmte Dinge reparieren kann. Ich habe auch sehr viel über Outdoor-Aktivitäten und das Wandern gelernt. All das bereichert mich, und ich kann vieles davon gut in meinen Alltag einbringen.
Was würdest Du anderen gern mit an die Hand geben, die vor der Entscheidung stehen, den Schritt Richtung Weiterbildung und Berufswechsel zu gehen?
Wie heißt es noch? Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Im Ernst: Lernen würde ich immer. Und dann würde ich schauen, wie ich das anwenden kann. Für mich persönlich kann die Reihenfolge unterschiedlich sein: Mal lerne ich etwas, um etwas anderes besser machen zu können – und manchmal lerne ich etwas und stelle später fest, dass es eine größere Rolle in meinem Leben spielen sollte als ich zunächst angenommen hatte. Ich sehe immer eine große Chance darin, dass ich so viel lernen und dann überlegen kann, wie ich dieses neue Wissen und die Erfahrungen in mein Leben einbauen möchte. Diese Möglichkeit steht vielen Menschen offen: Durch die digitalen Technologien kann man oftmals sogar selbst bestimmen, wann man lernen möchte und wo.
Welche Rolle spielen außerschulische Zertifikate im Lebenslauf?
Das kommt darauf an. Schaden tun sie jedenfalls nicht. Es gibt sicherlich in verschiedenen Branchen eine unterschiedliche Wahrnehmung und Wertschätzung von außerschulischen Zertifikaten. Im beruflichen Umfeld sind sie eine gute Möglichkeit, die eigene Qualifikation zu dokumentieren. Und das schadet bekanntermaßen nie.
Und welchen über die IT-Fitnessakademie angebotenen Lernpfad hältst Du aus Deiner Erfahrung für besonders empfehlenswert?
Zum Glück ist das eine Frage, die sich nur sehr schwer beantworten lässt, denn alle Pfade sehen zukunftssicher und gut aus. Meine Offenheit für verschiedenste Rollen und Berufe kommt durch meine Verwurzelung in der Startup-Szene: Als Gründer muss man sich – insbesondere am Anfang – um alle Bereiche des jungen Unternehmens kümmern, von der Produktentwicklung über Finanzen und Vertrieb bis hin zu HR und Marketing. Man lernt, was man braucht, um seinem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Daher würde ich sagen: Bevor ich mich für einen Lernpfad entscheide, würde ich meine persönlichen Präferenzen und Chancen zunächst besser verstehen wollen. Man sollte sich im Vorfeld zudem ein Bild davon machen, welchen Einfluss die Entscheidung für ein bestimmtes Jobprofil auf die eigene Lebensrealität hätte. Firmen und ihre jeweiligen Kulturen können nämlich sehr divers sein.
Lieber Jörg, vielen Dank, dass Du Deine Unternehmer-Perspektive auf lebenslanges und sogar tägliches Lernen mit uns geteilt hast!
Mehr zu unserer Qualifizierungsinitiative IT-Fitness gibt es hier. Das Kurs-Angebot umfasst unter anderem Softwareentwicklung, digitales Marketing, Projektmanagement oder auch Grafikdesign und ist für die Teilnehmer*innen komplett kostenlos. Interessierte können sich hier selbst für die gebührenfreie Online-Akademie anmelden oder mit unserem Kompetenztest die eigenen Fähigkeiten für das KI-Zeitalter besser einschätzen.
Isabel Richter
Senior Communications Manager Corporate Communications