Schichtwechsel-Stories: Rouven Kasten – vom Elektriker zum Referent für digitale Kommunikation

Rouven Kasten

Anfang Mai fand in Berlin wieder die republica, Europas größte Digitalkonferenz statt und wir durften dort unter dem Hashtag #Schichtwechsel zeigen, wie digitale Technologien unser Leben verändern. Aber auch auf persönlicher Ebene gibt es #Schichtwechsel – einige inspirierende Beispiele möchten wir in dieser Blog-Serie porträtieren – dieses Mal: Rouven Kasten.

Rouven setzt sich nicht nur beruflich, sondern auch privat dafür ein, das Internet zu einem besseren Ort zu machen. Für die öko-soziale GLS Bank verantwortet er seit zwei Jahren die digitale Kommunikation, nebenberuflich engagiert er sich in unzähligen Projekten, organisiert BarCamps und nutzt sein weitreichendes Netzwerk in der Onlinebranche um sich für gute Zwecke einzusetzen. Ein Leben ohne die Onlinebranche ist für ihn heute kaum vorstellbar – dabei hatte er ursprünglich andere Berufspläne. Wie es zu seinem #Schichtwechsel kam, erzählt er uns selbst:

Was ist deine persönliche #Schichtwechsel-Story?

Anfangs war ich ziemlich faul und hatte teils schlechte Noten. Auch ein Abi gab es nie, die Lehrer der Grundschule gaben mir maximal ein „ok“ für die Gesamtschule. Ich wurschtelte mich so durch. Hausaufgaben und lernen war früher nie mein Ding, auch die Schulband tat Ihr übriges dazu und hielt mich von allem ab, außer Gitarre spielen.

Nachdem ich die 10. Klasse wiederholte um vielleicht doch Abi machen zu können, musste ich dann die Schule verlassen. Also galt es mich zu bewerben um einen klassischen Ausbildungsplatz. Da ich mich in meiner Jugend schon für Elektronik interessiert, ging es dann auch in diese Richtung. Nun lernte ich „Energieanlagen  Elektroniker – Fachrichtung Betriebstechnik“ bei einem der damals größten Stahlwerke in Duisburg. Zusammen mit knapp 500 Azubi eingeengt in einer Ausbildungswerkstatt war eine Woche nach der Probezeit klar, dass ich das nie in meinem Leben machen wolle.

Dennoch beendete ich die 3,5 Jahre Ausbildung um anschließend meinen Zivildienst in den Duisburger Kliniken zu absolvieren. Auch die Idee hier einen Beruf aufzugreifen verwarf ich nach dem ein oder anderen Gang in die Pathologie. Dieser Beruf hätte mich sicher kaputt gemacht, ich habe einen sehr großen Respekt gegenüber dem Pflegepersonal.

Obwohl ich 1987 einen Atari 130 XE zu Weihnachten bekam, diesen später durch einen 1024 ST ersetzte um diesen dann 1989 mit einem Onkel gegen eine Fender Stratocaster zu tauschen, war ich nach dem Zivildienst dem PC so fern wie Amerika dem Kaukasus. Erst mein Zivi-Kollege Sven, der gefühlt der erste Duisburger mit Modem war, zeigte mit dann dieses „Internet. Das hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Seit dem Lebe und Arbeite ich mit dem Internet und seinen grenzenlosen Möglichkeiten der Kommunikation.

Ich lernte HTML und war quasi Pionier, der zunächst mit diversen Praktika und später dann als fester Webdesigner und Programmierer in einigen Agenturen Düsseldorfs durchstartete. Als 2003 die erste große Webblase platze erwischte es auch die Agentur in der ich damals arbeitete, ich machte mich umgehend selbstständig. Nach fast acht Jahren der Selbstständigkeit wechselte ich dann doch wieder in die Festanstellung und arbeite nun vorrangig im Social Web.

 

Foto: Dan Taylor

Im Jahr 2015 kam ich dann zu GLS Bank und arbeite nun erstmals auf der Unternehmensseite. Meine heutige Aufgabe ist es mich um alle digitalen Kanäle wie Webseite, Blog, Social Media oder Newletter zu kümmern. Dies war sicher mein größter persönlicher #Schichtwechsel der letzten Jahre.

Was war aus deiner Sicht der bedeutendste #Schichtwechsel der letzten 10 Jahre?

Persönlich wie schon oben beschrieben der Wechsel zur GLS Bank, technisch finde ich zum einen den Breitbandausbau und das Smartphone. Apple hat im Jahr 2007 mit dem Smartphone allen Menschen einen komplett neuen Weg geebnet miteinander viel einfacher zu kommunizieren.

Auf welchen #Schichtwechsel in der Zukunft bist du besonders gespannt?

Durch meine eigene Veränderung in meiner Lebensweise glaube und hoffe ich, dass die Technik uns hilft eine Zukunft zu gestalten, die auch unseren Kindern und deren Kindern einen ordentlichen Planeten hinterlässt. Mal abgesehen von allen technischen Spielereien, ist die Industrie auch gefragt solche Dinge viel stärker voran zu treiben.

Welchen Tipp würdest du jemandem geben, der einen #Schichtwechsel vor sich hat?

Machen – einfach machen, denn Du bist der einzige der sein Leben und seinen Weg in der Hand hat. Es lohnt nicht darauf zu schauen was andere machen oder dem gleich zu ziehen. Auch muss man selbst lernen aufzustehen, wenn man einmal auf die Nase fällt. Ist mir auch oft genug passiert aber dann heißt es einfach: „Aufstehen und weiter!“. Den KPI für den eigenen Erfolg kann man immer selbst wählen, Hauptsache man ist glücklich damit was man tut. Ich bin es. 😉

Was ist deine persönliche Love out Loud-Botschaft?

Das Internet ist immer noch ein guter und lauter Ort wenn wir es dazu machen. Gebt es nicht den Arschlöchern.

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Ein Beitrag von Magdalena Rogl
Head of Digital Channels Microsoft Deutschland

magdalena_rogl

Influencer Relations ist für @lenarogl kein Buzzword, sondern ihre Leidenschaft.
Die richtigen Menschen miteinander zu verbinden und Kontakte zu knüpfen, hält sie privat wie beruflich für eine große Bereicherung – vor allem, weil es dabei immer spannende Geschichten zu erfahren gibt. 

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