Mit Azure Space lassen sich Azure-Rechenzentren an fast jedem Ort der Erde einrichten und über Satelliten-Verbindungen vernetzen. Jetzt bietet Microsoft neue Tools für eine noch engere Vernetzung von Geräten an und erleichtert die Verarbeitung von Daten an nahezu jedem Punkt der Erde.
Die Konnektivität für die Azure Modular Datacenter (MDC) über Highspeed-Datenverbindungen mit niedriger Latenz liefert das niedrig fliegende Satelliten-Netz von SpaceX Starlink. Die MEO-Satelliten (Medium Earth Orbit) von SES wiederum verbessern durch ihre höhere Flugbahn und größere Reichweite die Konnektivität zwischen den Azure-Rechenzentren und Edge-Geräten. Nun hat Microsoft neue Partnerschaften und Funktionen für Azure Space angekündigt.
Azure Orbital: Verwaltung von Satellitendaten in der Cloud
Azure Orbital ermöglicht Satellitenbetreibern, die technischen und finanziellen Herausforderungen beim Aufbau eines eigenen Netzes von Bodenstationen zu bewältigen. Durch das neue GSaaS-Angebot (Ground Station as a Service) können Kunden mit ihren Satelliten- und Raumflugkörpern kommunizieren sowie Daten übermitteln und verarbeiten. Der Dienst ist ab sofort als Preview verfügbar.
Von diesem Monat an können Kunden Azure-Orbital-APIs oder das Azure-Portal nutzen, um mit ihren Satelliten über Microsoft- und KSAT-Antennen zu kommunizieren. Dieses Netzwerk wird Anfang nächsten Jahres mit der Unterstützung für die Bodenstationspartner ViaSat und USEI weiter ausgebaut. Die gemeinsamen Kunden beider Unternehmen profitieren von einer globalen Abdeckung, ohne die Kosten für die Integration und Datenlieferung tragen zu müssen, die typischerweise mit Multi-Netzwerk-Lösungen verbunden sind. Details über Azure Orbital erfahren Sie in dieser Folge von Microsoft Mechanics.
SpaceEye: Mit KI durch die Wolken sehen
SpaceEye ist eine Anwendung mit künstlicher Intelligenz (KI), die laufend optische und multispektrale Bilder der Erde erzeugt, ohne dass Wolken den genauen Blick auf den Planeten verhüllen. SpaceEye wurde von Microsoft Research auf Azure entwickelt. Die Anwendung kombiniert Radardaten des SAR (Synthetic Aperture Radar) der Sentinel-1-Mission mit historischen Bildern, um in Echtzeit Bildvorhersagen ohne Wolken zu erstellen. Dies kann unter anderem in der Landwirtschaft, bei der Landnutzungsüberwachung und im Katastrophenschutz eingesetzt werden.
Microsoft Azure wird auch genutzt, um hochauflösende Satellitenbilder zu verbessern: Die Qualität der Bilder wird mit Hilfe der vom Microsoft-Turing-Projekt entwickelten „semantischen Superauflösung“ so erhöht, dass sie dieselbe Schärfe wie Luftaufnahmen liefern.
Azure Maps: Neue Partnerschaft mit Airbus
Eine neue Partnerschaft mit Airbus verfolgt das Ziel, hochaufgelöste Satellitenbilder sowie Höhendaten in der Geodienste-API Azure Maps zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen der Partnerschaft wird Airbus die Schnittstelle mit Satellitenbildern versorgen, die in der Auflösung „SPOT“ Objekte mit einer Größe von 1,5 Metern abbilden, in „Pléiades“ bis zu 50 Zentimetern und in „Pléiades Neo“ sogar bis zu 30 Zentimetern. Airbus versorgt Azure Maps außerdem mit WorldDEM4Ortho-Höhendaten. Die neuen Daten können beispielsweise in der Katastrophenvorhersage eingesetzt oder für die detailgetreue Überwachung komplexer Ökosysteme. Mehr dazu lesen Sie in einem Blogpost von Tom Keane, Corporate Vice President, Azure Global: Geospatial imagery unlocks new cloud computing scenarios on Azure.
Zusammen mit dem neuen Partner iDirect, einem der größten Anbieter von Satellitenmodems, verwandelt Microsoft Satellitenbodenstationen in eine vollständig virtualisierte digitale Plattform, die es Satellitenbetreibern ermöglicht, die Skaleneffekte und Effizienz einer Cloud-Infrastruktur zu erreichen. Weitere neue Partnerschaften mit Esri, Blackshark.ai und Orbital Insight im Bereich Geodaten und Datenanalyse ermöglichen Auswertungen von Weltraumdaten in Azure und somit neue Erkenntnisse für Unternehmen.
Neugierig? Mehr lesen Sie in den Blogposts von Tom Keane New satellite connectivity and geospatial capabilities with Azure Space sowie Geospatial imagery unlocks new cloud computing scenarios on Azure.
Ein Beitrag von Markus Göbel
Senior Communications Manager Data Applications and Infrastructure